Atemberaubende Klangfolgen

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"Café del mundo" - das sind die Ausnahmegitarristen Alexander Kilian (links) und Jan Pascal. Die Musiker zeigten ihre besondere Hingabe für die Flamenco-Gitarre und boten in Eltmann ein atemberaubendes Konzert mit den unterschiedlichsten Arrangements. Foto: Günther Geiling
"Café del mundo" - das sind die Ausnahmegitarristen Alexander Kilian (links) und Jan Pascal. Die Musiker zeigten ihre besondere Hingabe für die Flamenco-Gitarre und boten in Eltmann ein atemberaubendes Konzert mit den unterschiedlichsten Arrangements.  Foto: Günther Geiling

Das Duo "Café del mundo" begeisterte in der Eltmanner Stadthalle mit seiner mitreißenden Gitarrenmusik.

Andalusien ist die Heimat des Flamenco, und Eltmann schmückt sich gerne mit dem Slogan "Hier beginnt der Süden". Beides vereinten am Wochenende die Ausnahmegitarristen Jan Pascal und Alexander Kilian, bekannt als "Café del mundo", in ihrem Konzert im überfüllten Klenze-Saal der Eltmanner Stadthalle. Sie entführten in eine Welt mitreißender Rhythmen mit der tief empfundenen Flamenco-Musik.

Ausgerechnet mit dem englischen Volkslied "Green Sleeves" und der Enttäuschung eines Liebenden nahm der wunderbare Winterspätnachmittag seinen Auftakt. Jan Pascal nannte den Winter die Zeit der Ruhe und der Einkehr. An langen Abenden erklängen Geschichten. Gute und böse Geister träten hervor. Wer es zulasse, begegne sich selbst im Herzen der Stille. Dort fließe es, brodle eine Quelle und treibe den Lebenszyklus an, sagte der Künstler.

Von seinen zahlreichen Konzertreisen durch Europa präsentierte das Duo wunderbare Geschichten und Erlebnisse, die sich tief in das Gedächtnis der beiden Männer und auch in ihre Musik eingebrannt haben. Ganz deutlich wurde dies in der "Romance de valentia" von Antonio Quintero; dort hat es ein junger Mann in keiner Disziplin zu Ruhm gebracht und dann sein Glück im Stierkampf versucht. "Der Sand war erst weiß und dann rot mit seinem Blut - eine Romanze mit dem Mond."

Schon hier spürte man bei beiden Gitarristen, dass sich die Flamenco-Gitarre längst vom Begleiten von Liedern gelöst hat. Der Flamenco hat sich zu einer hochvirtuosen, eigenständigen Musik entwickelt.

Die beiden Flamenco-Gitarristen unterstrichen dies mit dem Stück "Air", bei dem es sogar klassisch wurde. Solch schöne Klänge brachten sie auch aus ihrer Heimat, dem "Dreiländereck", mit dem Titel "Winterhauch" mit.

Bei Pascal und Kilian spürte man, dass sie ihre Klänge aus der Tradition schöpfen, sie aber immer wieder mit ihrer eigenen Handschrift versehen und Flamenco die Basis ihres künstlerischen Schaffens ist. Mit humorvollen Worten bereicherten sie die Moderation ihrer Stücke.

Musik hat bei beiden schon früh im Leben eine Rolle gespielt. Jan Pascal, ein gebürtiger Würzburger, entstammt einer Musikerfamilie. Er erhielt seine erste Gitarre von seinem Großvater in Spanien und den ersten Unterricht von seinem Onkel, um sich dann bei den Benediktinern in Münsterschwarzach weiterzubilden. 1996 gründete er sein eigenes Tonstudio.

Alexander Kilian gewann mit 15 Jahren einen ersten internationalen Gitarren-Wettbewerb, und es folgten Meisterkurse und Konzerteinladungen nach Israel, Russland, Georgien sowie Spanien und Italien. Beide lernten sich 2007 auf einem Flamenco-Workshop kennen und sind seitdem jährlich auf Tournee.

Nach der Pause überraschten die Gitarristen mit schnellem und temperamentvollem Spiel. Beim "Liedertango" konnte die Schnelligkeit der Finger auf den Gitarren kaum verfolgt werden.