Forchheimer Stadtfest: Zufriedene Veranstalter, erfreute Wirte und blockierte Straßen

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Das Fest lockte von Christi Himmelfahrt bis Sonntag Besucher mit einem abwechslungsreichen Musik- und Veranstaltungsangebot in die Innenstadt. Foto: Pauline Lindner
Das Fest lockte von Christi Himmelfahrt bis Sonntag Besucher mit einem abwechslungsreichen Musik- und Veranstaltungsangebot in die Innenstadt. Foto: Pauline Lindner

Nach vier Festtagen in Forchheim sind Händler, Wirte und Ordnungsamt überaus zufrieden mit dem neuen Veranstaltungskonzept. Auch Kritik an Straßensperrungen und zu wenigen Schattenplätzen trübten die sonnige Bilanz nicht.

"Der Mut, das Forchheimer Stadtfest neu zu konzipieren, wurde belohnt", freut sich Gastwirt Christoph Kauer. Die Veranstalter ziehen nach vier sonnigen Festtagen in Forchheim ein durchweg positives Fazit. Von Christi Himmelfahrt bis Sonntag lockte ein vielfältiges Musik- und Veranstaltungsangebot mit acht Bühnen und elf Essens- und Attraktions-Ständen zahlreiche Gäste in die Innenstadt. "Das Fest war herrlich. Das Konzept, das sich an alle gerichtet hat, ist aufgegangen", betont Manfred Schade vom Händlerverein "HeimFOrteil". "Die vielen Besucher, die am Donnerstag durch die Innenstadt flaniert sind, zeigen, dass es ein sehr beliebtes Fest war."

Friedliches Fest in Forchheim

Das Stadtfest habe Forchheim als "Marke" bekannter gemacht und davon profitiere die ganze Stadt. Schade habe viele "unbekannte Gesichter" gesehen: Das spreche dafür, dass das Fest überregionale Bekanntheit erlangt hat. Besonders das vielfältige Programm hebe das neue Stadtfest von anderen "überfüllten Bierfesten" ab.

Die Forchheimer Polizei ist ebenfalls mit dem Verlauf des Stadtfestes sehr zufrieden. Die Beamten hatten kaum Einsätze und das Fest sei friedlich verlaufen, erklärt Robert Schaffranietz von der Polizeiinspektion Forchheim. "Die Planung ging komplett auf. Das familiengeprägte Fest hatte eine ruhigere Gangart - auch deshalb gab es kaum Streitigkeiten", bestätigt Ordnungsamtschef Klaus Backer.

Jeden Tag waren Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma im Einsatz, die die Zufahrten überwachten und auf dem Festgelände patrouillierten. Ein kleinerer Zwischenfall konnte die Stimmung nicht trüben: Am Sonntag fielen kleinste Brocken vom historischen Rathaus auf einige Bänke am Rathausplatz. "Aber das bereitete uns kaum Sorgen, sicherheitsrechtlich haben wir sehr schnell reagiert, die Bänke abgebaut und den Bereich abgesperrt", erläutert Backer.

Gute Stimmung und volle Straßen zum Vatertag

Unterm Strich: Die gezielte Programmgestaltung habe die Stimmung auf dem Fest positiv beeinflusst. "Für uns war es das erste Mal, dass wir ein Innenstadtfest derart entzerrt haben", so Backer. Im Gegensatz zum früheren Altstadtfest seien die Gäste gerade an Christi Himmelfahrt bereits zur Mittagszeit aufs Festgelände kommen. "Das war wirklich toll", freut sich der Ordnungsamtschef.

"So voll habe ich die Stadt schon lange nicht mehr gesehen", fügt Christoph Kauer hinzu. Er und seine Gastwirts-Kollegen seien sehr zufrieden. "Bei den Wirten in der Hauptstraße war eher zur Mittagszeit viel los und bei anderen war am Abend Stimmung, zum Beispiel in der Apothekenstraße. Jeder hat von seinem Konzept profitiert", findet der Wirt des Stadtlokals.

Auch die "Flanierkrügla" kamen gut an. "Viele haben nicht nur das Konzept angenommen, sondern auch die Krügla mit nach Hause genommen." Von knapp 2000 verkauften Krügen kamen lediglich circa 600 zurück. Sprich: Dreiviertel der "Flanierkrügla" nahmen die Besucher als Andenken mit nach Hause. "Es sind zudem viele Auswärtige aus dem Raum Nürnberg gekommen. Von den Gästen haben wir das Feedback bekommen, dass vor allem die vielen Musik-Richtungen gut ankamen."

Straßensperrung in der Kritik

Kritik brachte allerdings die Straßen-Sperrung rund um den Marktplatz mit sich. Christian Frank, Inhaber einer Metzgerei in der Hornschuchallee, prangerte über Facebook an: "Ich überlege, wie ich durch den Marktplatz und zurück fahren und am Sonntagmittag eine Konfirmation für 50 Personen beliefern soll. Jede Ein- und Ausfahrt ist gesperrt oder Privatgrund", schreibt Frank und moniert, dass er nicht ausreichend informiert wurde.

Ordnungsamtschef Backer hält dagegen, dass unter anderem im Stadtanzeiger auf die gesperrten Straßen hingewiesen worden sei. Am Donnerstag sei die Sperrung der Hornschuchallee absolut gerechtfertigt gewesen. "Wir haben am Freitag noch direkt reagiert und die Straße war bis zum Ende des Festes freigegeben", so Backer. Sicherheitsdienst-Mitarbeiter hätten deshalb sogar extra in der Hornschuchallee gestanden und die Autofahrer hingewiesen, dort langsam vorbei zu fahren. "Vielleicht schreiben wir kommendes Jahr noch einmal alle Gewerbetreibenden in der Innenstadt direkt an", räumt Kauer ein.

Festkomitee bespricht Verbesserungsvorschläge

Bereits kommende Woche wird sich das Festkomitee zusammensetzen, um Verbesserungsvorschläge zu diskutieren. Ein Beispiel: Die hochsommerlichen Temperaturen hätten vielen Stadtfest-Besuchern zu schaffen gemacht, deshalb waren vor allem Schattenplätze heiß begehrt. Eine Idee Kauers: Am Marktplatz eventuell ein Sonnensegel anzubringen, falls wieder derart heißes Wetter zu erwarten ist.

"Von Seiten der Gastwirte müssen wir auch die gute Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt, der Lebensmittelüberwachung und der Citymanagerin Elena Büttner loben", betont Kauer. Die Forchheimer Citymanagerin hat das Stadtfest als Veranstalterin maßgeblich organisiert. Da Büttner am Montag einen freien Tag hatte, war sie für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. "Elena Büttner hat immer versucht, eine Lösung zu finden und wir sind bei ihr immer auf offene Ohren gestoßen. Sie ist wirklich ein Juwel für die Stadt", lobt Gastwirt Christoph Kauer.

Die Veranstalter würden sich freuen, wenn künftig weitere Gewerbetreibende aus der Innenstadt bei dem Forchheimer Stadtfest mitmachen. Klaus Backer betont: "So ein neues Stadtfest wächst natürlich auch erst richtig mit der Zeit."