Deshalb öffnet der Forchheimer "Kaiserstrand" nicht mehr

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Während der Fußball-WM 2018 war der "Kaiserstrand" gut besucht. Foto: Fränkischer Tag/Archiv
Während der Fußball-WM 2018 war der "Kaiserstrand" gut besucht. Foto: Fränkischer Tag/Archiv

In Forchheim wird es bis auf Weiteres keinen "Kaiserstrand" mehr geben. Der Veranstalter, eine Erlanger Eventagentur, begründet diesen Schritt unter anderem mit finanziellen Aspekten.

Vor Beginn der dritten Kaiserstrand-Saison zieht der Veranstalter, die Erlanger Eventagentur Dinger+Boubaker, die Notbremse: In nächster Zukunft wird es keinen Kaiserstrand mehr in Forchheim geben, das Projekt wird nicht weitergeführt, teilte die Eventagentur am Freitag mit.

Die Gründe für das Ende seien "die Summe einzelner Bereiche", sagt Jan Dinger von der Eventagentur. Die Auslastung sei immer etwas zu schlecht gewesen. "Es hat nicht gereicht, um nicht draufzuzahlen. Am Ende des Tages müssen wir auch Geld verdienen", so Dinger. Das Unternehmen habe viel Geld, mindestens eine sechsstellige Summe, in das Projekt Kaiserstrand investiert. Dass es in Forchheim nicht leicht werden würde, war der Eventagentur von Anfang an klar.

Nach einem vielversprechenden Anfang im Jahr 2017 kam 2018 dann der Rückschlag: Ein Feuer zerstörte wenige Wochen vor der Wiedereröffnung im Frühjahr 2018 Teile der gastronomischen Infrastruktur, unter anderem brannten ein komplettes Kühlhaus und eine Ausschankhütte ab.

Die Brandursache konnte bis heute nicht geklärt werden. "Der Schaden war so hoch, dass man hätte aufhören müssen", sagt Dinger. Kurzerhand wurde eine Übergangslösung gebaut, die Sponsoren sprangen in die Bresche.

Eine dauerhafte Lösung war das aber nicht, für die anstehende Saison hätte das Unternehmen neu investieren müssen. Trotz Rekordsommer und Fußball-WM fiel die Bilanz der Veranstalter gemischt aus. Außerdem hätte nach der Saison 2019 ohnehin die dreijährige Vertragslaufzeit - mit Option auf Verlängerung - geendet.

Die Entscheidung habe das Unternehmen mit der Stadt Forchheim abgestimmt. "Wir bedauern das sehr", sagt Wirtschaftsförderer Viktor Naumann. Wie das Veranstaltungsgelände künftig genutzt werden kann, dafür gebe es zwar Ideen, aber noch keine konkreten Pläne, so Naumann. Schließlich sei es "ein hochinteressantes Areal in der Innenstadt". Mittlerweile ist das Gelände über eine massive Stahltreppe zugänglich, für die das Bauamt zuletzt 58 000 Euro veranschlagt hat.

Eben jene Treppe hatte in der Vergangenheit für viele Diskussionen unter Stadträten und Forchheimern gesorgt. Kritik, dass die Treppe mit dem Ende des Kaiserstrandes hinfällig und die Eventagentur alleiniger Nutznießer gewesen sei, stellt sich die Stadt entgegen. "Die Treppe wurde nicht für den Kaiserstrand speziell gebaut", betont Pressesprecherin Britta Kurth. Mit der Treppe solle das Areal künftig auch für andere Veranstaltungen zugänglich gemacht werden.

Gibt es schon einen Nachfolger?

Dass die Bastion eine "interessante Location" ist, findet auch Stadtlockal-Inhaber Christoph Kauer. Ideen für das Areal hätte er durchaus, an der Umsetzung scheitere es schon alleine, weil es dafür schlicht zu wenig Personal gebe. Dafür hätten zwei Wirte aus dem Landkreis Interesse bekundet.

Der Gastronom findet es schade, dass der Kaiserstrand schließt. Eine Konkurrenz für die Forchheimer Gastronomen, wie es von manchen befürchtet wurde, sei der Strand seiner Meinung nach nicht gewesen: "So etwas bringt Leute in die Stadt und das ist das, was wir brauchen", sagt Kauer.

Das Gelände wird in den nächsten Monaten zurückgebaut und an die Stadt zurückgegeben.

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