Der Landkreis Forchheim wurde am Dienstagabend (21. Mai 2024) von einem heftigen Unwetter heimgesucht. Die Gemeinde Gößweinstein war besonders betroffen: Dort hat der starke Regen sogar "riesige Felsbrocken" aus den Wänden herausgeschwemmt.
In Franken tobte am Dienstagabend (21. Mai 2024) ein heftiges Unwetter. Auch der Landkreis Forchheim war von den extremen Wetterbedingungen betroffen. "Der Regen hat uns sehr punktuell getroffen", erklärt Marcel Zweck, Kommandant der Feuerwehr Gößweinstein. Auch in dieser Gemeinde hatte das Gewitter verheerende Auswirkungen. Die Straße zwischen der Behringersmühle und Gößweinstein sei auch in diesem Jahr wieder zum Problem geworden. "Bereits im letzten Jahr wurde die Staatsstraße 2185 vom Unwetter beschädigt", sagt Zweck.
"Damals hatten wir in der Gemeinde 28 Einsätze." Die Straße sei über ein halbes Jahr gesperrt gewesen, erst seit dem Frühjahr ist diese wieder freigegeben. "Dort trifft sich das Wasser von drei Seiten", so der Kommandant. Auch das jüngste Gewitter hat die Straße nun wieder heftig getroffen. Durch den Starkregen seien "riesige Felsbrocken" auf die Straße geschwemmt worden. "Es war alles mit Steinen und Geröll bedeckt." Doch nicht nur in Gößweinstein hatte man mit den Auswirkungen des Unwetters zu kämpfen. Am selben Abend wurde ein Bahnhof im Kreis Bamberg plötzlich zur Hochwasser-Falle.
Heftige Unwetter treffen den Kreis Forchheim: "Wetterlage hat sich in den Jahren verändert"
In Gößweinstein seien einige Anwesen überschwemmt worden. "Aber auch in Kleingesee standen einige Straßen und Keller unter Wasser", berichtet der Kommandant über den Gößweinsteiner Gemeindeteil. Darüber hinaus habe sich in Eggolsheim und Weilersbach ein ähnliches Bild abgezeichnet. "Das Unwetter hat den Landkreis jedoch recht punktuell getroffen", so Zweck. "Die Wetterlage hat sich in den letzten Jahren schon verändert, man kann sich mittlerweile gar nicht mehr richtig darauf einstellen. Wenn man drei Kilometer weiter schaut, zeichnet sich ein ganz anderes Bild ab. Da merkt man von dem Unwetter, wenn's darauf ankommt, gar nichts mehr." Im Gegensatz dazu ist die Lage andernorts allerdings so dramatisch gewesen, dass Menschen mit Schlauchbooten gerettet werden mussten.
Die verheerenden Auswirkungen des Regens gelten auch - oder vor allem - in Gößweinstein als Ausnahme-Situation: "Wir sind das nichtgewohnt", sagt der Kommandant. "Wir sind ganz oben am Berg, das ist für uns schon etwas anderes." Die überfluteten Gebäude in Gößweinstein habe man jedoch recht gut in den Griff bekommen: "Dadurch, dass wir schnell reagiert haben, ist zwar Wasser in ein paar Keller gelaufen und stand einmal sogar circa 50 bis 60 Zentimeter hoch, aber es ist der Feuerwehr zu verdanken, dass es nicht noch höher gestiegen ist. Umso schneller man dort ist, desto eher kann man einen großen Schaden verhindern", so Zweck.
Insgesamt habe sich am Dienstagabend (21. Mai 2024) alles noch "im Rahmen" bewegt. "Wir hatten im Großen und Ganzen nur sechs Einsätze: Das ist für Hochwasserlage entspannt. Wir mussten zwar Sandsäcke füllen und hatten einiges zu tun, aber die erste Alarmierung erfolgte um 17 Uhr - und um 22 Uhr waren wir bereits wieder zu Hause." Noch am selben Tag konnte die Straße zwischen Gößweinstein und der Behringersmühle wieder freigegeben werden, am Mittwoch (22. Mai 2024) hatte man nur noch mit kleineren Aufräumarbeiten zu tun. Auch der benachbarte Landkreis Bamberg wurde von dem "einmaligen" Unwetter heimgesucht - diese Orte hat es am schlimmsten getroffen. Weitere Nachrichten aus Forchheim und der Region liest du in unserem Lokalressort.