"Einmaliges" Unwetter im Landkreis Bamberg: Diese Orte hat es am schlimmsten getroffen

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Das Unwetter am Dienstagabend (21. Mai 2024) traf den Landkreis Bamberg mit voller Härte. Über 50 Feuerwehren waren gefordert - teilweise laufen am Mittwoch noch immer Einsätze. Der Überblick zu den Überflutungen in der Nacht.

Über Oberfranken wütete von Dienstagabend bis tief in die Nacht (21./22. Mai 2024) ein Unwetter mit massivem Regen. Schwerpunkt war die Region Bamberg, wo sowohl die Stadt als auch zahlreiche Ortschaften im Landkreis von den Wassermengen überrascht wurden. Die Integrierte Leitstelle Bamberg-Forchheim meldete bereits um 21 Uhr rund 300 Einsätze. Wie Pressesprecher Sebastian Pflaum erklärte, waren zu diesem Zeitpunkt 55 Feuerwehren und 384 Einsatzkräfte im Dauereinsatz.

"Gegen 17.30 Uhr ist das Starkwetterereignis auch zu uns in den Landkreis Bamberg gekommen. Jetzt, um 1.15 Uhr in der Nacht, haben wir circa 140 Einsatzstellen abgearbeitet." Man habe "ganz klassisch die Keller, die unter Wasser sind, aber auch viele überschwemmte Straßen", so der Sprecher weiter. "Den Fall, den wir heute hatten, das war schon etwas Einmaliges", so Pflaum. In Strullendorf spielten sich beängstigende Szenen ab, als für Zugreisende der Bahnhof zur Hochwasser-Falle wurde. Hier war der Zeegenbach über die Ufer getreten und hatte den kompletten Bahnhofsbereich überflutet - zusätzlich kam es zu einem massiven Ölschaden durch einen defekten Tank. Welche Orte sonst noch besonders betroffen waren, lest ihr hier im Überblick. 

Hallstadt, Gundelsheim und Hirschaid besonders betroffen: Die Bilanz nach dem Unwetter 

"Am heutigen Abend wurden ab 20 Uhr im Atemschutzzentrum Strullendorf die Kreisbefehlsstelle zur Koordination der Flächenlage aufgrund der Starkregenfälle in Betrieb genommen", so Pflaum in einer ersten Bilanz. Die intensiven Regenfälle hätten "in weiten Teilen des Landkreises Bamberg zu einer Vielzahl von Einsätzen der örtlichen Feuerwehren geführt". Die Feuerwehren des Landkreises Bamberg arbeiteten demnach "unermüdlich, um die durch die Starkregenfälle verursachten Schäden zu beseitigen und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten". Die Koordination und Einsatzleitung durch die Kreisbefehlsstelle habe sich dabei als "äußerst effizient und effektiv" erwiesen. Laut Kreisfeuerwehrverband wurde die Feuerwehr in folgenden Ortschaften gebraucht: 

  • Hallstadt: 48 Einsätze
  • Gundelsheim: 44 Einsätze
  • Hirschaid: 12 Einsätze
  • Breitengüßbach: 7 Einsätze
  • Strullendorf: 6 Einsätze
  • Memmelsdorf: 4 Einsätze
  • Altendorf: 4 Einsätze
  • Litzendorf: 4 Einsätze
  • Bischberg: 3 Einsätze
  • Buttenheim: 1 Einsatz
  • Kemmern: 1 Einsatz
  • Scheßlitz: 1 Einsatz
  • Dreuschendorf: 1 Einsatz
  • Stettfeld: 1 Einsatz
  • Greifenstein: 1 Einsatz
  • Friesen: 1 Einsatz
  • Gerach: 1 Einsatz

 In Hirschaid lief laut der Deutschen Bahn die Unterführung am Bahnhof voll, weshalb der Einstieg Richtung Bamberg nicht mehr möglich war. Zudem musste die Feuerwehr hier unter anderem wegen überschwemmten Fahrbahnen, Gehwegen und Kellern anrücken. Auch in Hallstadt standen zahlreiche Keller unter Wasser.

Der Starkregen im Landkreis Bamberg war laut Verkehrspolizei auch der Grund für gleich mehrere Unfälle auf den Autobahnen am Dienstagabend. Auf der A70 kam demnach ein Auto "aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit" auf Höhe des Parkplatzes Giechburgblick ins Schleudern, kam nach rechts von der Fahrbahn ab und überschlug sich. Der Fahrer blieb unverletzt.  Ein weiteres Fahrzeug kam auf der A73 auf Höhe Zapfendorf auf der regennassen Fahrbahn ins Schleudern und prallte mehrfach gegen einen neben ihm fahrenden Lkw. Die Fahrt endete auch hier ohne Verletzungen, aber mit Schäden von 13.000 Euro. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Bamberg findet ihr hier. 

Vorschaubild: © Collage inFranken.de: NEWS5/Ferdinand Merzbach