Unbekannter schlitzte in Nackendorf Siloballen auf

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Ein Unbekannter hat die Siloballen von Landwirt Anton Eberlein aufgeschlitzt. Noch hat die Polizei keine heiße Spur. Fotos: Martin Kreklau
Ein Unbekannter hat die Siloballen von Landwirt Anton Eberlein aufgeschlitzt. Noch hat die Polizei keine heiße Spur. Fotos: Martin Kreklau
Der Täter hat alle außenliegenden Ballen aufgeschnitten, insgesamt knapp 40 Stück.
Der Täter hat alle außenliegenden Ballen aufgeschnitten, insgesamt knapp 40 Stück.
 
Landwirt Anotn Eberlein erstattete umgehend Anzeige bei der Polizei.
Landwirt Anotn Eberlein erstattete umgehend Anzeige bei der Polizei.
 
Mit Klebeband hat Eberlein die Siloballen wieder abgedichtet.
Mit Klebeband hat Eberlein die Siloballen wieder abgedichtet.
 
Manche Stellen sind bereits angefault - hier am dunklen Bereich über der Folie zu erkennen.
Manche Stellen sind bereits angefault - hier am dunklen Bereich über der Folie zu erkennen.
 
Eberleins erster Gedanke war: "Wer macht denn sowas?"
Eberleins erster Gedanke war: "Wer macht denn sowas?"
 
Ob das Abdichten der Schnittstellen erfolgreich ist, weiß der Landwirt noch nicht.
Ob das Abdichten der Schnittstellen erfolgreich ist, weiß der Landwirt noch nicht.
 
Sechs Rollen Klebeband war nötig, um alle Ballen zu verarzten.
Sechs Rollen Klebeband war nötig, um alle Ballen zu verarzten.
 

Da hat sich ein Übeltäter richtig Arbeit gemacht: Bei Nackendorf schnitt ein Unbekannter 40 Siloballen auf. Für Landwirt Anton Eberlein ist das ein erheblicher Schaden.

Es war Sonntagnachmittag, als Landwirt Anton Eberlein aus Nackendorf das Verbrechen bemerkte. Ein paar Kilometer von seinem Hof entfernt hatte sich ein Unbekannter an seinen Siloballen zu schaffen gemacht. Die Folie, in der das Futter zum Gären verpackt ist, war bei rund der Hälfte der Ballen aufgeschlitzt. "Von weitem sieht man das nicht", sagt Eberlein, "da muss man schon ein bisschen näher dran sein."

Als er das Ausmaß der Zerstörung unter die Lupe nahm, dachte er bei sich: "Wer macht denn so etwas?" Denn der Täter hat sich nicht etwa damit begnügt, einen einzigen Ballen aufzuschlitzen. Insgesamt hat er die Folie von 40 Siloballen auf dem Feld von Anton Eberlein zerstört.

Das Problem: Die Silage muss luftdicht verpackt sein, sonst fängt sie an zu schimmeln. Wenn das passiert, kann der Landwirt das Futter nicht mehr verwenden. Anton Eberlein rief am vergangenen Sonntag umgehend die Polizei und erstattete Anzeige.
Um zu retten, was zu retten war, klebte er die Schlitze in der Folie mit Klebeband wieder zu. "Insgesamt habe ich sechs Rollen gebraucht", sagt Eberlein. Ob es etwas hilft, weiß er noch nicht. Das müsse er jetzt abwarten.

Zunächst wurde der Schaden von der Polizei auf knapp 1000 Euro geschätzt. "Das wird aber nicht ganz reichen", sagt Eberlein. Denn ein Siloballen koste zwischen 40 und 50 Euro. Sollte tatsächlich das ganze Futter verfault sein, wäre der Schaden also deutlich höher.

Ein bisschen Hoffnung hat Anton Eberlein aber dennoch. "Es ist gut, dass wir den Schaden so schnell bemerkt haben", sagt er. Denn je länger Sauerstoff an das Futter gelangt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, das man es nicht mehr verfüttern kann. Gerade in diesem Jahr würde ihn das besonders treffen. Wegen des Hochwassers gebe es ohnehin zu wenig Futter, da viele Wiesen "abgesoffen" sind.

Eine gezielte Aktion?

Anton Eberlein kann sich nicht vorstellen, wer ihm schaden möchte. "Klar gibt es in einem Dorf immer mal wieder Zwist. Aber nichts, was eine solche Aktion rechtfertigen würde", sagt der Landwirt. Er ist sich jedoch sicher, dass es keine Kinder waren, die sich einen Streich erlaubt haben. "Es war bestimmt ein Neider oder ein Hasser", denn das Ganze sehe schon sehr gezielt aus. "Wir lagern schon seit zehn Jahren Siloballen hier und bisher ist noch nie etwas passiert", sagt Eberlein.

Gerhard Backert, stellvertretender Chef der Höchstadter Polizei, kann sich nicht erinnern, dass ein derartiger Fall im Landkreis Erlangen-Höchstadt in den vergangenen Jahren überhaupt vorgekommen ist. Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als hätte jemand gezielt die Folie der Ballen aufgeschnitten, sei ein Streich nicht auszuschließen. "Vielleicht ist jemand nach Hause gelaufen und hat sich einfach einen Spaß daraus gemacht", sagt Backert.

Aber auch eine gezielte Aktion wolle er nicht ausschließen. "Wir haben hier den Tatbestand der Sachbeschädigung", sagt Backert. "Üblicherweise wird in einem solchen Fall eine Geldstrafe verhängt. Aber auch eine Freiheitsstrafe ist nicht ausgeschlossen." Anhaltspunkte oder Hinweise auf den Täter gebe es laut Backert indes noch keine.

Deshalb sucht die Polizei jetzt nach Zeugen, die zwischen Samstagabend und Sonntagmittag an dem Feld zwischen Nackendorf und der Autobahnauffahrt etwas Verdächtiges beobachtet haben oder sonstige Angaben machen können. Hinweise gehen an die Polizeiinspektion Höchstadt unter der Telefonnummer 09193/63940.