Das Tierheim Erlangen pflegt aktuell etliche verletzte und kranke Tiere. Mit einem emotionalen Hilferuf wendet sich die Einrichtung jetzt an die Öffentlichkeit.
Das Tierheim Erlangen hat sich mit einem "dringenden Hilferuf" an die Öffentlichkeit gewandt. Wie die Tierschützer am Mittwoch (14. Mai 2025) in den sozialen Medien berichten, müsse man sich aktuell um etliche schwerkranke Tiere kümmern, was finanziell nicht mehr länger aus eigener Kraft zu stemmen sei. Erst kürzlich hatte das Tierheim im Zuge einer ungewöhnlichen Aktion mit einer Reihe von Vorurteilen aufgeräumt.
"Wir haben gerade viele kranke und verletzte Tiere bei uns, die engmaschig betreut werden müssen", erklärt Tierheim-Sprecherin Laura Legradi nun gegenüber inFranken.de. Vor allem die dadurch entstehenden Tierarztkosten machen dem Tierheim demnach zunehmend zu schaffen. "Das ist gerade alles sehr kostenintensiv und überrollt uns ehrlich gesagt momentan ein bisschen", so Legradi. Wie ernst die Lage ist und wie sehr sie auf Spenden angewiesen sind, machen die Tierschützer am Beispiel der beiden "Intensivpatienten" Nala und Kiki deutlich.
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Wie die Einrichtung berichtet, ist Kater Kiki als Fundtier über die Tierklinik ins Tierheim Erlangen gekommen. "Kiki wurde mit beidseitig gebrochenen Hinterläufen gefunden und schwerverletzt operiert", heißt es vonseiten der Tierschützer. Er habe Implantate bekommen und wurde lange Zeit medizinisch überwacht. Nachdem er sich in einer Pflegestelle von den Strapazen erholen konnte, habe bereits die nächste OP angestanden, um die Implantate wieder zu entfernen.
Danach habe zunächst erstmal alles gut ausgesehen. "Wir waren vorsichtig optimistisch, dass unser Kleiner wieder fit wird", teilt das Tierheim mit. Doch wenig später dann der Rückschlag: "Kiki begann zu humpeln. So sehr, dass die Tierärzte schnell die Ursache an seinem Knie ausmachen konnten", so die Tierschützer. Deshalb müsse er jetzt erneut operiert werden. Mit der bevorstehenden Operation belaufen sich die Kosten für Kiki nach Angaben des Tierheims insgesamt auf circa 5000 Euro.
Auch Katze Nala musste direkt nach ihrer Ankunft im Tierheim medizinisch betreut werden. Wie die Tierschützer berichten, kam Nala ins Tierheim, nachdem sie durch einen Autounfall einen Beckenbruch und ein ausgekugeltes Hüftgelenk erlitten habe. Wenig später habe man zudem festgestellt, dass Nala trächtig ist. Da sie aufgrund ihrer Verletzungen nicht in der Lage gewesen sei, ihre Jungen zu gebären, habe ein Kaiserschnitt durchgeführt werden müssen. Somit konnten demnach drei gesunde Kätzchen zur Welt gebracht werden und auch Nala habe den Eingriff wohlbehalten überstanden. Wie Legradi erklärt, stehen diese beiden Fälle jedoch nur exemplarisch für eine Vielzahl weiterer Tiere mit ähnlichen Schicksalen.
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"Man könnte noch von vielen anderen Tierheimbewohnern mit ähnlichen Geschichten erzählen", betont Legradi. Jede dieser Geschichten sei wiederum mit hohen Tierarztkosten verbunden. Nur durch Spenden sei es letzten Endes überhaupt möglich, Tieren so wichtige und umfangreiche medizinische Versorgung zukommen zu lassen.
Wie sie berichtet, habe das Tierheim auf das Jahr gerechnet monatlich rund 10.000 Euro an Tierarztkosten zu tragen. "Wenn dann wirklich kranke oder verletzte Tiere zu uns kommen und uns ein Tier allein 5000 Euro kostet, dann wird das für uns natürlich schwierig", erklärt sie. Zumal die Zahl der Tiere, die krank oder verletzt im Tierheim abgegeben werden, in den vergangenen Jahren immer weiter zugenommen habe. In Anbetracht der gestiegenen Tierarztkosten spitze sich die Lage deshalb immer weiter zu.