Fundkater Aris aus dem Tierheim Erlangen hat schon ein Auge verloren, nun bangen die Tierschützer auch um das Zweite. Seine Tierpflegerin macht sich Sorgen um seine Zukunft - und zeigt sich dankbar für die bisherige Unterstützung.
Seitdem das Tierheim Erlangen einen nur wenige Wochen alten Kater aufgenommen hat, bangen die Pfleger um ihren neuen Schützling. Ein Auge hat er bereits verloren, ob Aris seine verbleibende Sehkraft behalten kann, ist noch offen.
Laut der Tierschützerin sehe er auf seinem verbleibenden Auge "immerhin noch ein bisschen was", doch selbst damit könnte schon bald Schluss sein.
Update vom 12.12.2023: Tierheim Erlangen sieht Chancen für verbleibende Sehkraft von Babykater Aris
"Die Operation lief super, seitdem ist er vom Verhalten her auch sehr fit", berichtet eine Pflegerin des Tierschutzvereins Erlangen am Dienstag (12. Dezember 2023) auf Nachfrage von inFranken.de. Gerade erst sei man mit Aris bei einer Nürnberger Augenspezialistin für Tiere gewesen, wo der kleine Kater Augentropfen zur Behandlung seines noch verbliebenden Auges bekommen habe.
In den nächsten Wochen soll mittels ärztlicher Beratung entschieden werden, ob Aris seinen zweiten Augapfel behalten kann oder nicht. Das Team des Erlanger Tierheims rechnet sich durchaus Chancen aus, auch dank einer überraschenden Entwicklung der letzten Tage: "Der Optimismus ist da, wir konnten zuletzt eine leichte Verbesserung seiner Sehkraft feststellen und hoffen auf das Beste", so die Tierschützerin.
Und wenn Aris tatsächlich völlig erblinden würde? Laut seiner Pflegerin wäre selbst das kein Weltuntergang: "Blindheit würde für ihn lediglich bedeuten, von nun an ein Hauskater zu sein. Wenn es eine feste Einrichtung gibt, können sich Katzen diese merken und daran gewöhnen, ganz wie bei uns Menschen". Auch Aris habe sich bereits an seine schwer eingeschränkte Sicht gewöhnt.
Drohen Aris Probleme mit anderen Katzen? Tierschützerin besorgt: "Sie könnten ihn missverstehen"
"Am Anfang lag er nur auf dem Sofa und hat sich da überhaupt nicht runter getraut, jetzt verlässt er es schon per Hechtsprung", schildert die Tierschützerin. Lediglich im Umgang mit seinen Artgenossen könne im Falle einer Blindheit ein Problem entstehen: "Dann wäre sein Bewegungsapparat für andere Katzen seltsam zu lesen. Sie könnten ihn missverstehen und dann gibt es Ärger." Problematisch sei das vor allem in Hinblick auf Aris Weitervermittlung nach seiner Genesung.
Der Grund: Für Jungtiere suche man stets gezielt ein Zuhause mit anderen Katzen, damit sie das soziale Miteinander erlernen können. Falls Aris tatsächlich erblinden sollte, müsse man vielleicht mit einem anderen Tierheim zusammenarbeiten, um den richtigen Partner zu finden. Je nachdem, ob ein weiterer operativer Eingriff am leidgeprüften Kater notwendig ist oder nicht, braucht das Tierheim Erlangen weitere Spenden, um die Arztkosten zu stemmen.