Foto mit "Trigger-Warnung": Katzenhilfe teilt schockierendes Schicksal von Kater Gabriel

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Die Katzenhilfe Würzburg hatte kurz auf eine Amputation gehofft, die Gabriel das Leben rettet. Doch die Befunde machten einen anderen Schritt nötig ...
Katzenhilfe Würzburg teilt schockierendes Katzen-Schicksal - Foto mit "Trigger-Warnung"
Katzenhilfe Würzburg
Katzenhilfe Würzburg teilt schockierendes Schicksal - Foto mit "Trigger-Warnung"
Die Verletzungen von Kater Gabriel waren so schlimm, dass das Tier eingeschläfert werden musste.
Katzenhilfe Würzburg teilt schockierendes Schicksal - Foto mit "Trigger-Warnung"
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Die Katzenhilfe Würzburg hat kürzlich ein Bild von Kater Gabriel geteilt, dessen schlimmste Stelle sie mit dem Schriftzug "Triggerwarnung - schlimme Verletzung" verdeckt hat. Was das Tier durchmachen musste, ist unvorstellbar.

Die schwarz-weiße Färbung des Fotos in einem Social-Media-Post lässt unmittelbar ahnen: Kater Gabriel lebt nicht mehr. Die Katzenhilfe Würzburg begleitete ihn in seinen letzten qualvollen Stunden. "Gabriels Schicksal ist herzzerreißend und leider stellvertretend für so viele arme Seelen", heißt es in dem Beitrag vom Samstag (25. November 2023).

Zunächst habe den Verein ein Hilferuf auf Facebook erreicht. "Eine verletzte Katze war gesehen worden, die sich jedoch erstmal nicht sichern ließ. Mit vereinten Kräften gelang es, den rot-weißen Kater in Sicherheit zu bringen", schildern die Tierschützer die erste Begegnung mit dem schwer verletzten Tier.

Nahm eine Tellerfalle Gabriel das Leben? - Kater "hat niemandem etwas getan"

Bei Gabriel sei es "um Leben und Tod gegangen". Ein Vorderlauf habe gefehlt, "der zerstörte und angefaulte Knochen ragte aus dem Stumpf", lautet die grausige Beschreibung. Tierärzte hätten in der Praxis zu allem Übel auch noch einen komplizierten Bruch in der verbliebenen Pfote festgestellt. Die Entzündung habe bereits erhebliche Stellen des Knochens angegriffen. Die Hoffnung der Tierschützer auf eine Amputation sei letztlich zerschlagen worden: Gabriel musste eingeschläfert werden.

"Ein Kater, der leben wollte, der niemandem etwas getan hat, der nichts für die menschlichen Abgründe kann", schreibt die Würzburger Katzenhilfe traurig. Wie die zweite Vorsitzende Inka Sörries im Gespräch mit inFranken.de betont, vermutet der Verein eine sogenannte Tellerfalle, wisse es aber nicht sicher. Die Tierrechtsorganisation Peta widmete 2019 diesem laut eigenen Aussagen "grausamem Tötungsapparat" einen Beitrag. Das Auslegen von Tellereisen ist seit 1995 in der Europäischen Union verboten, der Handel hingegen in Deutschland noch erlaubt. "Schnappt die Falle zu, graben sich die scharfkantigen Zacken tief in das Bein des Tieres", heißt es hier. 

In Todesangst versuchen die Tiere dann, dem Eisen zu entkommen. Mit entsprechenden Folgen, wie eventuell auch bei Gabriel. Der Verein wisse nicht, wo der Unfall passierte und welchen Weg der Kater danach noch zurückgelegt hat. Hinweise über Beobachtungen um Gadheim seien willkommen. Die Netzgemeinschaft reagiert auf diese Geschichte mit Entsetzen.

Bayernweites Problem führe zu noch mehr Leid - Tierschützerin äußert dringende Forderung

Sörries erklärt hierzu gegenüber der Redaktion: "Solche schrecklichen Fälle von vermutlich aktiver Tierquälerei stechen natürlich heraus. Allerdings erleben wir tagtäglich Katzenleid in Unterfranken. Der Tierschutzbund schätzt 300.000 Streuner in Bayern. Und deren Elend entsteht durch Ignoranz von Menschen und Nichthandeln der Verwaltung."

Oft müsse sich der Verein um Katzen in "grauenvollem Zustand" kümmern, "einfach nur, weil Besitzer ihre Tiere nicht kastrieren lassen - teils sogar trotz unserer angebotenen Hilfe." Das Tierheim Nürnberg und die Katzenhilfe im Nürnberger Land können hier nur zustimmen. Die Forderung nach einer Kastrationspflicht ist von vielen Seiten laut. "Bayern braucht dringend flächendeckend die Katzenschutzverordnung mit Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht. Die rechtlichen Grundlagen dafür gibt es, die Voraussetzungen sind erfüllt", so Sörries.

Auch das Tierheim Wannigsmühle aus dem Landkreis Bad Kissingen setzt sich hierfür ein. Im September zeigte ein vermeintliches Kuschelfoto ein "gigantisches Tierleid mitten unter uns". Inka Sörries betont zum Schluss: "Wir als Tierschutz können das Elend allein nicht abfangen und haben unsere Grenzen längst überschritten. Wer ein Tier hat, muss dafür auch Verantwortung tragen. Jetzt liegt es an der Verwaltung." Weitere Nachrichten aus Würzburg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.