Korbwaren und Koffer: Sonderausstellung "Rumgekommen" in Mainfranken

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Die Sonderausstellung "Rumgekommen" zeigt historisches Reisegepäck und Korbwaren aus aller Welt.
Die Sonderausstellung "Rumgekommen" zeigt historisches Reisegepäck und Korbwaren aus aller Welt.
KIBU Museum, Mirjam Diezel-Hornfeck
Durch den Museumseingang gelangt ihr in ein
Durch den Museumseingang gelangt ihr in ein
KIBU Museum, Natalie Ungar
Im Schulhaus des Freilandmuseums Mönchsondheim seht ihr auch ein Klassenzimmer von anno dazumal.
Im Schulhaus des Freilandmuseums Mönchsondheim seht ihr auch ein Klassenzimmer von anno dazumal.
KIBU Museum, Mirjam Diezel-Hornfeck

Noch bis zum 30.11.2025 lädt eine Sonderausstellung in Mainfranken dazu ein, die Welt des historischen Reisens zu entdecken. Im besonderen Freilandmuseum in Mönchsondheim erzählen Korbwaren und Reisegepäck aus einer vergangenen Zeit.

Das Freilandmuseum Kirchenburg (KIBU) in Mönchsondheim, einem Gemeindeteil der Stadt Iphofen, zeigt noch bis 30.11.2025 die Sonderausstellung "Rumgekommen - Zur Geschichte des Reisegepäcks". Die vom Deutschen Korbmuseum in Michelau konzipierte Wanderausstellung erzählt vom Erfolg eines fränkischen Handwerks, vom Transport mit Korbwaren und von den Abenteuern historischer Reisender und Auswanderer.

Die Sonderausstellung "Rumgekommen – Zur Geschichte des Reisegepäcks"

Das Korbflechten ist eines der ältesten und traditionellsten Handwerke in Franken. Die Regionen Kronach, Lichtenfels und Coburg waren lange Zentren der Korbmacherei in Deutschland. Fränkischer Korbhandel boomte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, besonders durch die neue Eisenbahnlinie ab 1846. 

Mit dem Aufkommen der Eisenbahn wurden Transportkörbe für Waren gebraucht. Auch individuelle Reisen wurden mit der Bahn einfacher. In der Folge wurden mehr Koffer nachgefragt. Korbwaren, Flechtmaterialien und Flechttechniken wurden exportiert, kamen aber gleichzeitig auch aus aller Welt nach Deutschland. 

Die Sonderausstellung "Rumgekommen" im Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim zeigt Korbwaren und geflochtene Koffer aus aller Welt. Die Ausstellungsstücke erzählen von der Entwicklung der Korbmacherei und des Korbhandels. Historisches Reisegepäck und Transportwaren aus Korb sind "rumgekommen". So bekommt ihr auch einen Eindruck davon, wie Menschen früher gereist sind. Was sie mit auf ihre Reisen nahmen, wie Auswanderer aus Franken nach Amerika gelangten und was Louis Vuitton mit all dem zu tun hat – das alles und mehr erfahrt ihr in der Ausstellung. 

Ein originales mainfränkisches Dorf als Museum

Der Besuch des Museums in Mönchsondheim lohnt sich auch über die Sonderausstellung hinaus. Es ist ein besonderes Freilandmuseum: Alle Museumsgebäude des Dorfes sind Originalbauten. Im Gegensatz zu den meisten Freilandmuseen wurden die Gebäude nicht an neuer Stelle wieder aufgebaut, sondern stehen noch an ihrem originalen Standort.

Auf etwa 8000 Quadratmetern sind mehr als 25 historische Bauten – vom Gasthaus und der Kirchenburg über die alte Schule, das Rathaus mit Gemeindebäckerei und Poststelle, der Gemeinschaftsgefrieranlage bis zum Bienenhäuschen und Weinkeller zu sehen. Leben und Arbeiten in einem mainfränkischen Dorf über viele Jahrhunderte werden hier anschaulich. 

In der Kirchenburg mit Pfarrkirche und Vorratsgaden, dem Mesnerhaus sowie der Dorfscheune erlebt ihr verschiedene Dauerausstellungen. Ihr erfahrt beispielsweise mehr über historische Kirchenburgen, dörfliches Handwerk oder fränkischen Weinbau. Auf dem Gelände des Museums gibts außerdem die archäologische Grabungsstätte "archäosuntheim" zu besuchen. Die Funde reichen von der Jungsteinzeit bis ins Mittelalter und werden mit Schautafeln und Modellen erläutert. 

Informationen zum Besuch des Freilandmuseums Kirchenburg

  • Freilandmuseum Kirchenburg (KIBU) Mönchsondheim, An der Kirchenburg 5, 97346 Iphofen
  • Internet: www.kirchenburgmuseum.de
  • Kostenfreie Parkplätze am Mönchsondheimer Ortseingang (Hauptstraße 1, 97346 Iphofen-Mönchsondheim). Von dort aus sind es noch etwa 400 Meter zu Fuß bis zum Museum.
  • ÖPNV: Iphofen mit dem DB-Regional-Express zwischen Nürnberg und Würzburg (stündlich). Von dort vom 1. Mai bis 1. November an Wochenenden und Feiertagen mit der kostenlosen VGN-Freizeit-Buslinie Bocksbeutel-Express (Linie 109) oder der VGN-Buslinie 307 (Dienstag bis Sonntag ganzjährig); Haltestelle Mönchsondheim.
  • Öffnungszeiten: 1. April bis 31. Oktober 2025: Dienstag bis Sonntag und Feiertag 10.00 bis 18.00 Uhr. 1. November bis 30. November 2025: Allerheiligen, Samstag und Sonntag 10.00 bis 16.00 Uhr. (Letzter Einlass jeweils 1 Stunde vor Schließung).
  • Eintrittspreise: Erwachsene 7 Euro, Kinder & Jugendliche bis 18 Jahre 3 Euro. Kinder unter 6 Jahren frei). Familienkarte (2 Erwachsene und maximal 3 Kinder) 14 Euro. Achtung: keine Kartenzahlung im Museum möglich.
  • Gastronomie: Kühle Getränke, Eis und Knabbereien könnt ihr vor Ort kaufen.

Für Wanderfreunde: Von Iphofen könnt ihr einen etwa 5 Kilometer langen Museumsweg nach Mönchsondheim wandern. Er führt durch Weinberge, Wiesen und Wälder und bietet unterwegs sehenswerte Panoramablicke.

Ihr braucht etwa einer Stunde bis zum Museum. Außerdem findet ihr ab dem Museum drei verschiedene Rundwanderwege zwischen 2 und 4 Kilometern Länge. Unter dem Namen Zeit-Wandel-Weg führen sie euch rund um Mönchsondheim.