Am Samstag wird der World Single Day gefeiert. Fünf Geschichten, die Mut machen.
Nicole Fussy (35) aus Höchstadt:
"Es gab viele furchtbare Dates und viele Nieten", erinnert sich Nicole Fussy. Als ihre Beziehung nach sechs Jahren auseinander ging, meldete sie sich im Internet auf mehreren Plattformen an und ging immer wieder mit Chatpartnern aus. "Meine Freunde haben alle gesagt: Da findet man doch nie jemanden", muss sie heute schmunzeln. Denn sie sollten schließlich nicht Recht behalten - im Frühjahr 2010 lernte sie Thomas (34) aus Höchstadt in einem Chat kennen. Eher aus Zufall, beide waren bloß aus Langeweile online. Seit 2013 sind sie nun sogar verheiratet. "Das Internet überbrückt Distanzen. Man trifft Menschen, die man im Leben vermutlich nie getroffen hätte", findet Nicole.
Als sie Thomas das erste Mal gesehen hat, spürte sie gleich: Der ist es! Schon nach einer Woche Kennenlernen im Chat kam es zum ersten Treffen, sie verliebten sich und wurden ein Paar.
Eine Weile führten sie eine Fernbeziehung, doch das sollte kein Dauerzustand bleiben. "Ich legte alles auf eine Karte", lacht Nicole. Sie kündigte ihre Wohnung in Mannheim und ihren Job als OP-Schwester an der Uniklinik in Heidelberg und zog mit Sack und Pack zu ihrer großen Liebe nach Höchstadt. Eine Entscheidung, die sie nie bereut hat. Eine neue Stelle am Nürnberger Klinikum war schnell gefunden. Ihre Hochzeit feierten die beiden im Schloss in Pommersfelden. "Die Ansprüche im Internet sind bei vielen hoch. Entweder es passiert, oder es passiert nicht, wie im echten Leben", sagt sie heute.
Johanna Baier (22) aus Höchstadt:
Auch Johanna Baier aus Höchstadt war im Internet auf der Suche nach dem richtigen Partner. Eine Freundin kam schließlich auf die Idee, für sie eine Annonce auf der Facebook-Seite "spotted Bamberg" zu schreiben.
"Da haben sich einige Männer gemeldet und ich hatte den Luxus, mir ein paar auszusuchen", erzählt Johanna. Ihr jetziger Freund Sebastian war einer von ihnen.
Die beiden schrieben sich eine Weile hin und her und verabredeten sich schließlich zu einem ersten Treffen. "Ich muss gestehen, dass ich ziemlich aufgeregt war. Hätte ja sein können, dass er ganz anders aussieht oder sein Charakter in Wahrheit gar nicht dem entspricht, wie er sich übers Internet gegeben hat", sagt Johanna. Doch zum Glück waren ihre Ängste völlig unbegründet. Zwischen den beiden funkte es. Sie haben sich Zeit gelassen. Wollten nichts überstürzen. Seit Dezember vergangenen Jahres sind sie zusammen und sehr glücklich.
"Eigentlich habe ich mir immer gewünscht, jemanden beim Einkaufen kennenzulernen.
Jedoch habe ich gemerkt, dass sich die Leute durch unsere immer schnelllebigere Zeit nicht mehr trauen, jemanden einfach so anzusprechen", findet Johanna. Allerdings habe es ja früher ohne soziale Netzwerke auch funktioniert. "Ich finde die ganzen Apps und Foren manchmal wie einen Katalog."
Birgit Bögelein (35) aus Ailsbach:
"Im Internet einen Partner zu finden, kann auch schwierig sein. Viele schönen ihre Profile und es sind auch ein paar Idioten unterwegs", weiß Birgit Bögelein. Auch die gebürtige Dechsendorferin hat da ihre Erfahrungen gemacht. Doch im Dezember 2013 war zum Glück alles anders. Auf der Dating-App "Lovoo" wurde Richy (36) aus Aisch auf sie aufmerksam. Dann ging alles ganz schnell. Nach drei Monaten zogen sie zusammen und kauften sich schließlich gemeinsam ein Häuschen in Ailsbach. Beide brachten je ein Kind mit in die Beziehung.
Im Oktober vergangenen Jahres kam ihr gemeinsamer Sohn Hannes auf die Welt.
Kerstin Unzeitig (24) aus Ailsbach:
Auch Kerstin Unzeitig hat ihren Partner Tobias, gebürtig aus Sambach, über die App "Lovoo" kennengelernt. Auch sie warteten nicht lange bis zu einem ersten Treffen. "Es war einfach: Wow! Auf beiden Seiten ist gleich der Funke übergesprungen", erinnert sich Kerstin. Am 30. Oktober 2014 heirateten die beiden standesamtlich in Burgebrach. Seit anderthalb Jahren wohnen sie nun in Ailsbach. Ihr Tipp für alle Singles, die sich ebenfalls im Internet auf Partnersuche machen: "Nicht verstellen und so bleiben, wie man ist, auch wenn es schwer fällt. Liebe kann man nicht erzwingen."
Melanie K. (36) aus Mühlhausen:
Für Melanie K. war es ein schwerer Schicksalsschlag, als ihr Mann 2011 starb. "Ich suche dir einen neuen Freund", sagte er noch einen Tag, bevor er starb, zu ihr.
Melanie nahm das zunächst nicht ernst. Die Trauer war viel zu groß. Eine Freundin wollte sie wieder aufbauen. Zurück ins Leben holen. Kurzerhand meldete sie Melanie auf dem Chatportal "Webamor" an. "Ich hab' sie machen lassen, hatte aber eigentlich gar keine Lust darauf. Ich hatte Angst davor, nochmal einen Mann zu verlieren", erzählt die Südtirolerin.
Für einen Chatpartner entwickelte sie aber doch Gefühle. Mit Bernd (47) war alles gleich vertraut. "Als ob wir uns schon Jahrzehnte kennen", schwärmt Melanie. Melanie war überzeugt: Ihr verstorbener Mann hat ihr Bernd geschickt. Seit 2013 sind die beiden außerdem verlobt.
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Auswahl Auf der Grundlage eines Persönlichkeitstests findet das System mögliche Partner. Über einen "Fragenflirt" können Singles nach Menschen suchen, die ähnlich ticken wie sie. Ohne Worte funktioniert dagegen der "Fotoflirt", hier zählt natürlich der erste Eindruck.
Region Bei der Suche zehn Kilometer rund um Höchstadt gibt es derzeit 70 weibliche und 154 männliche Accounts.
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