Fußball als blauer Planet Erde: Werbung für den Klimastreik

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Der Fußball am Kreisverkehr wurde für ein paar Minuten verhüllt: Werbung für den Klimastreik am Freitag. Foto: privat
Der Fußball am Kreisverkehr wurde für ein paar Minuten verhüllt: Werbung für den Klimastreik am Freitag.  Foto: privat
Im März 2019 gab's die erste Fridays-for-Future-Kundgebung in HerzogenaurachBernhard Panzer (Archiv)
Im März 2019 gab's die erste Fridays-for-Future-Kundgebung in HerzogenaurachBernhard Panzer (Archiv)
 

Die Aktivisten der Bewegung "Fridays for Future" machen Werbung für die Demo und Kundgebung am kommenden Freitag. In einer plakativen Aktion wurde am Dienstagmorgen der Fußball am Kreisverkehr verhüllt.

Der nächste bayernweite Klimastreik steht an, und mit ihm auch wieder eine Veranstaltung in Herzogenaurach. Fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Auftakt der "Fridays for Future" auf dem Marktplatz trifft man sich wieder, inzwischen zum wiederholten Male, zu einer Kundgebung mit Demo.

Diesmal versammeln sich die Teilnehmer am Freitag, 13. März, um 12.05 Uhr auf dem Marktplatz und starten mit ein paar Reden zum Thema, erläutert Mitorganisator Thilo Schaufler. Danach geht's weiter: "Gegen 13 Uhr werden wir gemeinsam geschlossen in einem kurzen Demonstrationszug vom Marktplatz durch die Innenstadt Richtung Rathaus gehen".

Sie sind schon jetzt kräftig am Wirbeln, die Aktivisten der Bewegung "Fridays für Future". "Zwei Tage vor der Wahl werden wir noch einmal unmissverständlich klarmachen, dass diese Wahlen Klimawahlen sind. Obwohl viele von uns noch nicht wählen dürfen, werden wir um so mehr denen, die eine Stimme haben, klar machen, welchen Stellenwert diese Wahl für das Klima der kommenden sechs Jahre einnimmt", sagt der Student aus Herzogenaurach.

Aktion auf dem Kreisverkehr

Am Dienstagmorgen haben sich einige Klimaaktivisten am Kreisverkehr vor dem Eiscafé Carlo versammelt, um auf den Klimastreik aufmerksam zu machen. "Wir machten das in einer kreativen Art und Weise ", berichtet Schaufler. Dabei wurde der Fußball, der sich in der Mitte des Kreisverkehrs auf der Insel befindet, symbolisch in den blauen Planeten Erde verwandelt.

Die Message der Klimaaktivisten wurde begleitend auf Transparenten festgehalten: "What we fight for is what we stand on".

Die "Besetzung" des Kreisverkehrs dauerte Schaufler zufolge nur ein paar Minuten, da die Polizei die Aktion zügig beendete. Es wurden Personalien aufgenommen und der Platz wurde wegen Verkehrsbeeinträchtigung geräumt. Das sei auch in Ordnung, meinte der Organisator. "Wir wollten ja keinen Unfall durch abgelenkte Autofahrer provozieren." Lediglich die Symbolik bezüglich des Stellenwertes des Fußballes auf dem Kreisverkehr für Herzogenaurach sei ausschlaggebend für den Ort der Aktion gewesen.

Abschließend geben die Aktivisten noch eine Stellungnahme ab. "In einer reichen Stadt wie Herzogenaurach mit Weltfirmen wie Puma, Adidas und Schaeffler, können wir es nicht länger hinnehmen, dass unser Lebensstil den bereits fortgeschrittenen Klimawandel noch weiter anheizt." Gerade als Bürgerinnen und Bürger einer größtenteils sehr wohlhabender Teil der Gesellschaft müsse man die Initiative ergreifen, um mit gutem Vorbild voran zu gehen. Und weiter: "Gemeinsam machen wir die Kommunalwahl zur Klimawahl!"

Schaufler wandte sich auch wieder an die Leiter der Herzogenauracher Schulen . "Wir bitten erneut, eine Freistellung vom Unterricht in Betracht zu ziehen. Die bayrischen Kommunalwahlen sind für uns alle entscheidend für den Klimaschutz der nächsten sechs Jahre." Wie der junge Aktivist meint, "sollten und müssten politische Weiterbildung und kritische Denkansätze auch Teil einer schulischen Ausbildung bleiben."

Daher bittet er die Schulleiter, die Möglichkeit einer Teilnahme ab 12.15 Uhr beziehungsweise geringfügig vor Schulschluss um 13 Uhr in Betracht zu ziehen, um das Engagement der Bewegung "Fridays for Future" sowie der Schüler zu unterstützen. Natürlich würde man sich umso mehr freuen, wenn erneut eine Ausgleichsveranstaltung, wie etwa eine Müllsammelaktion als Lösung herangezogen würde. Eine solche fand zuletzt am Herzogenauracher Gymnasium statt. "Fridays for Future Herzogenaurach" würde das vor Ort wieder unterstützen. Abschließend hofft Schaufler nun erneut auf einen gemeinsamen Kompromiss.

Bis zum Dienstagnachmittag lag die Stellungnahme der Mittelschule vor. Schulleiter Helmut Nicklas schrieb, dass er das Schreiben an die Klassenleiter weitergegeben habe. Er möchte es den Klassen aber freistellen, daran teilzunehmen. Wenn Schüler einzeln um eine Freistellung in Form eines Schreibens der Eltern darum bitten, wolle er diese Anträge genehmigen.

Keine Absage

Auf die Idee, die Veranstaltung wegen des Cotonavirus eventuell abzusagen, sei man zwar auch gekommen, sagte Schaufler. Aber man habe sich entschlossen, die Herzogenauracher Aktion durchzuziehen. Jeder Teilnehmer könne ja selbst entscheiden, ob er mitmachen mag. Solange das Gesundheitsamt keine Einwände erhebt, wolle man auch nicht absagen. Es wird aber darauf hingewiesen, "dass wir alle bereits angeschlagenen oder in sonstiger Weise stärker gefährdeten Menschen bitten, die Veranstaltung nicht zu besuchen, um sich und auch andere so gut geht zu schützen."

Das Landratsamt hat die Veranstaltung (bislang) nicht abgesagt.