HSG Wetzlar legte einen Zahn zu

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Am Kreis von Wetzlar wurde es gerade in der Schlussphase meist sehr eng, denn der Erstligist stand dicht und ließ kaum HSC-Chancen zu. Am Ende gab es auch den erwarteten Gästesieg in der Angerhalle. Fotos: Iris Bilek
Am Kreis von Wetzlar wurde es gerade in der Schlussphase meist sehr eng, denn der Erstligist stand dicht und ließ kaum HSC-Chancen zu. Am Ende gab es auch den erwarteten Gästesieg in der Angerhalle. Fotos: Iris Bilek
Auch Johan Andersson kam hier nicht durch.
Auch Johan Andersson kam hier nicht durch.
 

Der Erstligist HSG Wetzlar setzte sich nach dem 20:22 deutlich vom Gastgeber HSC Coburg in der Angersporthalle vor gut 300 Zuschauern deutlich ab und gewann den Handball-Vergleich mit 34:24.

von unserem Mitarbeiter Ralph Bilek

Coburg — Ohne die angeschlagenen Matthias Gerlich und Jiri Vitek sowie die kurzfristig erkrankten Steffen Coßbau und Philipp Barsties musste der HSC 2000 Coburg seinen ersten Test im Jahr 2015 gegen den Erstliga-Neunten HSG Wetzlar absolvieren. Am Ende stand eine 24:34-Niederlage.
Vor etwas über 300 Zuschauern setzten Oli Krechel mit einer Parade gegen den freien Linksaußen Rompf und Florian Billek, der den gleichen Spieler im Gegenzug ausspielte und fast von der Außenlinie zum 3:3 traf, die ersten HSC-Akzente. Coburg blieb auch weiter dran. HSG-Coach Kai Wandschneider war mit seiner Abwehr nicht zufrieden, auch wenn besonders Dominic Kelm am Kreis das noch körperbetontere Spiel des Erstligisten in jedem Angriff zu spüren bekam.
Es hätte nach 15 Minuten aus Coburger Sicht durchaus mehr sein können als das 7:8, wenn man nicht mit drei freien Chancen an Andreas Wolf im Wetzlarer Tor gescheiterte wäre, der letzte Woche noch mit dem Nationalteam in Katar war, dort aber nicht zum Einsatz gekommen.
Als Coburg dann einige Male zudem den Ball nicht zum Nebenmann brachte, nutzte Wetzlar die Chance, sich abzusetzen (8:12). Die spielten im Angriff recht unspektakulär, dafür sehr effektiv und verteidigten den Vorsprung.
Zum Start in den zweiten Durchgang überraschten die Gäste den HSC mit einer offensiven 3:2:1-Abwehr. So richtig Stimmung wollte aber nicht aufkommen, erst bei einem Laufduell zwischen Florian Laudt und Florian Billek regte sich das Publikum. Nur wenig später dann das gleiche - der Coburger Rechtsaußen diesmal gegen den zweimaligen Welthandballer Ivano Balic. Der HSCler blieb Sieger, traf zum 19:22 und Balic kassierte eine Zeitstrafe.
Die holte sich dann auch HSG-Coach Kai Wandschneider ab, als er die SR-Entscheidungen zu heftig kritisierte. In dieser Phase vergaben die Coburger zwei freie Chancen und so auch die Option zum Ausgleich. Das hätte in der Schlussphase noch einmal für mehr Spannung sorgen können, doch Wetzlar stand jetzt in der Abwehr deutlich besser. Coburg musste hart arbeiten, um jetzt noch eine Lücke zu bekommen. Andersson traf mit zwei Schlagwürfen aus dem Rückraum und überraschte mit dem dritten Treffer in Folge dann Hombrados im Wetzlarer Tor mit einem Heber und somit schon einem Höhepunkt in der der sachlichen Handballpartie, die völlig zurecht und am Ende sogar dann doch noch unerwartet deutlich an die klassenhöheren Gäste ging.
HSC-Trainer Jan Gorr: "Wir haben uns in Anbetracht der Ausfälle lange wacker geschlagen, die Jungs haben gut dagegengehalten, auch wenn wir auf der einen oder anderen Position sehr dünn besetzt waren. Irgendwann hat sich die individuelle Qualität von Wetzlar durchgesetzt und man hat dann auch den deutlichen Unterschied zwischen 1. und 2. Liga gesehen."
HSG-Trainer Kai Wandschneider: "Der Aufenthalt in Coburg war ganz toll - das müssen wir unbedingt wiederholen. Es war ein absolut faires Spiel, aber mit der Leistung meiner Mannschaft war ich über weite Strecken nicht zufrieden. So bekommen wir in der ersten Halbzeit einige Abpraller nicht, da waren wir nicht auf der Höhe. Deutlich wurde es gegen die spielerisch auf Augenhöhe agierenden Coburger erst, als Jan Gorr seinen zweiten Anzug brachte. Unser Sieg ist dann klar viel zu hoch ausgefallen."

HSC 2000 Coburg gegen
HSG Wetzlar 24:34 (13:17)

HSC 2000 Coburg: Martinsen, Krechel - Göhl, Andersson (4), Franke (1), Kelm (3), Kirchner, Riha (1), Singwald (3), Billek (6/1), Riehn (1), Roth (5), Seitle. - HSG Wetzlar: Wolf, Hombrados - Pricto (2), Lipovina (3), Rompf (5), Weber (2), Tönnesen (5/2), Laudt, Fäth (5), Kraft (4), Hahr (5), Harmandic (1), Balic (2), Klesniks. - SR: Hörath (Eibach) / Hofmann (Helmbrechts).