Leicht war es in Hildesheim nicht, weil der tapfer kämpfende Gastgeber vor allem in der 2. Halbzeit aufholte. Am Ende reichte es aber zu einem 26:21-Sieg. Rote Karte gegen Steffen Coßbau.
Souverän war der gestrige Auftritt des HSC 2000 Coburg bei Eintracht Hildesheim - zumindest über 45 Minuten. Das reichte zum 26:21-Erfolg beim Tabellenvorletzten Eintracht Hildesheim. Einige enttäuschte Heimfans unter den 2022 sangen nach dem Schlusspfiff: "Wir hamm die Schnauze voll."
Das dürfte den HSClern völlig egal sein, die nur Mitte der zweiten Halbzeit kurz wackelten, sich aber wieder rechtzeitig fingen und jetzt in der 2. Liga oben dabei sind - zumindest den Anschluss zum 3. Tabellenplatz hergestellt haben.
Wo ist "Cossi"? - das war zunächst die große Frage. Denn Steffen Coßbau, vor einigen Jahren bei Eintracht Hildesheim aktiv, machte sich zwar mit warm, stand aber nicht auf dem Spielberichtsbogen. Stattdessen war dort Konstantin Singwald notiert. Es war jedoch ein einfacher Übertragungsfehler und der Ex-Hildesheimer wurde dann doch noch eingetragen und stand auch gleich zu Spielbeginn mit auf dem Feld.
Mit einem technischen Fehler begannen dann die Coburger, doch den bügelte Torhüter Oliver Krechel, der anstelle von Havard Martinsen im Tor stand, aus. Das gute Dutzend Fans, dass sich am ersten Adventssonntag mit auf die Reise nach Hildesheim gemacht hatte, musste fast drei Minuten auf die erste gelungene Angriffsaktion ihrer Mannschaft und den Ausgleich zum 1:1 warten.
Zu ungenau waren die Würfe beider Teams, ehe der HSC beim 1:3 sich eher fing. Das nötigte Eintracht-Trainer Gerald Oberbeck bereits die erste Auszeit nach nicht einmal sieben Minuten ab. Doch Coburg war in der Abwehr kaum zu knacken, fast nur über Konter und Strafwürfe zu bezwingen und hatte zudem mit Krechel einen Torhüter zwischen den Pfosten, der noch einen Tick besser war als sein Gegenüber. Das 4:9 (20.) war Ausdruck der Kräfteverhältnisse.
Richtig abgeklärt spielten die HSCler, ruhig und bedacht, allerdings lange nicht mit der Durchschlagskraft der letzten Woche, agierten oft zu ungenau, besonders wenn es schnell nach vorne gehen sollte. Die beste Quote hatte Jiri Vitek, bei seinen Teamkollegen wurden zu viele Würfe Beute von Torwart Robert Wetzel. Denn der Fünf-Tore-Vorsprung zu Pause war fast noch schmeichelhaft für die Gastgeber. "Das war es, denn nach der Pause brechen wir sowieso ein", war dann eine Einschätzung eines Hildesheimer Zuschauers vor der 2. Halbzeit.
Trotzdem hatten die Gastgeber aus einem 7:14 erst einmal ein 10:14 gemacht. Doch immer öfter spielten die Coburger nun über ihre Außen, da die Mitte doch recht oft zugestellt war.
Überhaupt waren einmal andere Ideen gefragt. So tauchte Jiri Vitek am Kreis auf und erzielte das 12:18. Die Gastgeber versuchten den Coburgern mit überharten Aktionen, die zu lange nicht geahndet wurden, zu begegnen. Hinzu kam Pech mit zwei Pfostenwürfen und Hildesheim hatte Oberwasser. Das galt es jetzt im Keim zu ersticken und Coburg nutzte dazu die erste, längst fällige Überzahl (14:20, 42.). Doch weitere Zeitstrafen gegen den HSC, die härter bestraft wurden als ihre Gegenüber, brachte die Mannschaft von Jan Gorr außer Tritt.
Ganz wichtig war ein parierte Strafwurf beim Stand von 18:21 (49.), unmittelbar nachdem Steffen Coßbau die rote Karte erhalten hatte. Mit drei Treffern in Folge machte der HSC den Sack dann doch zu, weil der versprochene Einbruch der Gastgeber doch noch kam, während die HSC-Fans schon fünf Minuten vor dem Abpfiff den "Auswärtssieg" skandierten.