HSC bleibt über zwölf Minuten ohne Tor

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Was mag Jan Gorr in diesem Moment wohl durch den Kopf gegangen sein? Jedenfalls musste er am Samstagabend gemeinsam mit seinem Co-Trainer Anton Lakisa (links) mitansehen, wie dem VfL Bad Schwartau in der vorletzten Sekunde der Siegtreffer glückte. Sein Kapitän Ronny Göhl und der seit Wochen seiner Form hinterherlaufende Philipp Seitle (rechts) waren über den Spielverlauf ebenso enttäuscht. Fotos: Albert Höchstädter
Was mag Jan Gorr in diesem Moment wohl durch den Kopf gegangen sein? Jedenfalls musste er am Samstagabend gemeinsam mit seinem Co-Trainer Anton Lakisa (links) mitansehen, wie dem VfL Bad Schwartau in der vorletzten Sekunde der Siegtreffer glückte. Sein Kapitän Ronny Göhl und der seit Wochen seiner Form hinterherlaufende Philipp Seitle (rechts) waren über den Spielverlauf ebenso enttäuscht. Fotos: Albert Höchstädter
Trotz starker Bedrängnis erzielte Johan Andersson in der Schlussphase das viel umjubelte Tor zum Ausgleich, doch danach hatten die Gäste das bessere Ende für sich.
Trotz starker Bedrängnis erzielte Johan Andersson in der Schlussphase das viel umjubelte Tor zum Ausgleich, doch danach hatten die Gäste das bessere Ende für sich.
 
Florian Billek war in einer schwachen ersten Halbzeit der beste Coburger. Nach der Pause schmorte der Coburger Rechtsaußen lange auf der Auswechselbank, ehe er in der entscheidenden Phase zurück auf die Platte durfte. Die Niederlage konnte aber auch er nicht verhindern.
Florian Billek war in einer schwachen ersten Halbzeit der beste Coburger. Nach der Pause schmorte der Coburger Rechtsaußen lange auf der Auswechselbank, ehe er in der entscheidenden Phase zurück auf die Platte durfte. Die Niederlage konnte aber auch er nicht verhindern.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Torflaute in der ersten Halbzeit war zu lang - der HSC Coburg verlor am Ende aber trotzdem nur knapp mit 24:25 gegen den VfL Bad Schwartau. "Scharfschütze" Toni Podpolinski verpasste dem HSC vor 2414 Zuschauern eine Sekunde vor dem Abpfiff den K.o.

Fast eine Viertelstunde saßen die beiden Trainer, Torge Greve vom VfL Bad Schwartau und Jan Gorr vom HSC 2000 Coburg, 90 Minuten vor dem Anwurf einträchtig nebeneinander. Gekannt hatten sie sich noch nicht, aber es gab wohl genug Gesprächsstoff. Gerade nach den Freitagsspielen und der Beurlaubung von Trainer Adalsteinn Eyjolfsson vom ThSV Eisenach, der zweiten Entlassung nach dem Rostocker Rastislav Trtik nach nicht einmal acht absolvierten Spieltagen.

Nach dem Spiel standen sie dann in der Pressekonferenz genauso einträchtig nebeneinander und Jan Gorr musste anerkennen, dass Bad Schwartau zu Recht beide Punkte aus der HUK-Coburg Arena entführt hatte. Auch wenn das Ende mit dem Siegtreffer eine Sekunde vor dem Abpfiff gegen seine Mannschaft sehr bitter war.
Doch die Gäste lagen fast ständig vorn. Trotzdem hatte Coburg 40 Sekunden vor dem Abpfiff die Option zum Siegtreffer, fügte da den vielen Fehlern im Spiel aber einen weiteren hinzu. Der war gegen eine gestandene Zweitligamannschaft des Guten zu viel.

Auffällig war, dass Johan Andersson im Angriff begann und die Bad Schwartauer Abwehr die Kreisanspiele auf Dominic Kelm sehr gut unterband, dabei sogar zu Balleroberungen kam. Dies kompensierte der HSC, bei dem sich Sebastian Roth beim Warmmachen eine "Art Hexenschuss", so Jan Gorr, zugezogen hatte, mit ebenso aufmerksamer Deckungsarbeit. Der Lohn: Zwei Kontertore. Mindestens eines mehr hätte es sein können, wäre Florian Billek beim Stand von 6:4 (10.) nicht zu eigensinnig aufs Tor zugelaufen, sondern hätte den mitgeeilten Kelm bedient. Dafür gab es ein entschuldigendes Abklatschen für den HSC-Kreisläufer, der Billek ein paar böse Blicke zugewarf.

Aber anstatt einer erstmaligen Drei-Tore-Führung lagen nach 14 Minuten die Gäste mit 7:6 in Front. Dabei fand die Coburger Abwehr kein Mittel gegen den Bad Schwartauer Rückraumwerfer Jan Schult, der nach einer Viertelstunde bereits fünf Mal getroffen hatte.

Auf der anderen Seite steigerte sich Dennis Klockmann im Gehäuse, da half auch eine Gorr-Auszeit wenig. Dass es nach 27 Minuten trotzdem "nur" 8:11 stand, war dem Umstand zu verdanken, dass Bad Schwartau zum Leidwesen seines Trainers viel zu überhastet agierte. Sage und schreibe zwölf Minuten und 24 Sekunden blieb der HSC ohne Tor, ehe Coßbau mit einem Dreher die Flaute beendete.

Bad Schwartau hatte auch den besseren Start in die zweite Halbzeit, zog auf 10:14 davon. Sehenswert immer wieder das blinde Verständnis zwischen den Rückraumakteuren der Gäste und dem Kreisläufer Henning Quade. Nicht nur einmal wurde die Coburger Abwehr mit einem "No-Look"-Pass überrascht.

Im HSC-Angriff war zu wenig Bewegung. Denn immer dann, wenn steil, statt nur quer gelaufen wurde, brachte Coburg die weiter gut gestaffelte VfL-Abwehr in Bedrängnis. So schaffte man beim 17:18 den Anschluss.
Dies rief Torge Greve auf den Plan, der mit einer Auszeit den aufkommenden HSC ausbremsen wollte. Dies gelang, weil Coburg nun einige Ballverluste und technische Fehler zu verzeichnen hatte, es einfach nicht schaffte, dauerhaft Druck auszuüben. Vehement forderten die Fans nach einem Foul an Dominic Kelm Strafwurf, doch das Spiel lief weiter (18:21, 48.).

Erfolgreich blieb der HSC vor allem mit seinen Kontern, kam abermals auf einen Treffer heran. Doch immer wieder ließ man sich von Rückraumwürfen der Gäste überraschen.

Vier Minuten vor dem Abpfiff klappte es dann doch mit dem Ausgleich und die 3:2:1-Deckung des HSC, auf die Jan Gorr umgestellt hatte, zeigte beim Gegner Wirkung. Doch Bad Schwartau erzielte das Siegtor, als Toni Podpolinski per Stemmwurf durch die HSC-Abwehr hindurch traf.

HSC Coburg gegen VfL Bad Schwartau 24:25 (10:12)