Der oberfränkische Möbelhersteller Pora steht unmittelbar vor dem Aus. "Es gibt keine Zukunft für uns", erklärt das Traditionsunternehmen aus Grub am Forst (Kreis Coburg).
- Grub am Forst: Pora GmbH Polstermöbel aus dem Kreis Coburg mit trauriger Nachricht
- "Tut uns leid": Traditionsbetrieb nach über 70 Jahren vor dem Aus - "müssen aufgeben"
- Trotz entsprechender Gespräche: Angeschlagener Möbelproduzent findet keinen Investor
- Auftragslage "mehr als bescheiden" - Insolvenzverfahren startet schon in wenigen Tagen
Nun ist es amtlich: Mit dem oberfränkischen Möbelhersteller Pora geht es nicht weiter. Das gab das Traditionsunternehmen aus Grub am Forst (Landkreis Coburg) am Mittwoch (24. August 2022) bekannt. "Es gibt keine Zukunft für uns, wir müssen aufgeben", heißt es in der entsprechenden Mitteilung. Grund ist demnach ein fehlender Käufer für den in wirtschaftliche Schieflage geratenen Betrieb.
Grub am Forst: Pora findet keinen Investor - trotz "intensiver Gespräche"
Bis vor Kurzem war man in Grub am Forst offenbar guter Dinge, das Ruder noch einmal umreißen zu können. "Im Juli waren wir noch voller Hoffnung, einen Investor zu finden", berichtet die Pora GmbH Polstermöbel. Gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Klaus-Christof Ehrlicher seien in den vergangenen Wochen "intensive Gespräche" mit potenziellen Käufern geführt worden - "leider ohne Erfolg".
Als Auslöser für seine anhaltende Talfahrt nannte der Möbelproduzent im Juli einen drastischen Einbruch an Aufträgen. Als herstellender Betrieb sei Pora zudem von hohen Material- und Stromkosten betroffen.
"Die Auftragslage war in den letzten Wochen mehr als bescheiden", betont das Unternehmen in seiner aktuellen Mitteilung. Nur 20 bis 25 Prozent des normalen Auftragseingangs im vergangenen Vierteljahr sei "einfach zu wenig", um potenzielle Investoren zu überzeugen. Die "erwartbaren Risiken hinsichtlich der Energiebeschaffung" hätten den Prozess zusätzlich negativ beeinflusst.
Möbel-Unternehmen hatte zuletzt 68 Mitarbeiter - Insolvenzverfahren startet in wenigen Tagen
Pora steht laut eigener Webseite seit mehr als 70 Jahren für Polstermöbel "Made in Franken". Damit dürfte nun zeitnah Schluss sein. Dem Unternehmen zufolge wird am 1. September das Insolvenzverfahren eröffnet.
Bestehende Aufträge würden gleichwohl noch produziert und ausgeliefert, heißt es. Nach Stand vom Juli beschäftigte Pora zuletzt noch 68 Mitarbeiter. Für diese dürfte spätestens jetzt die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz losgehen.