Coburg, zur Ruhe gekommen

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Sebastian Kolm: Treppenaufgang zum Kino Utopolis. Foto: Aus dem Bildband
Sebastian Kolm: Treppenaufgang zum Kino Utopolis.  Foto: Aus dem Bildband
Sebastian KolmFoto: privat
Sebastian KolmFoto: privat
 
Albertsplatz in CoburgFoto: Sebastian Kolm
Albertsplatz in CoburgFoto: Sebastian Kolm
 
Banhofspplatz in CoburgFoto: Sebastian Kolm
Banhofspplatz in CoburgFoto: Sebastian Kolm
 
Dr. Stocke-Stadion in CoburgFoto: Sebastian Kolm
Dr. Stocke-Stadion in CoburgFoto: Sebastian Kolm
 
Marktplatz in CoburgFoto: Sebastian Kolm
Marktplatz in CoburgFoto: Sebastian Kolm
 

Der Coburger Architekturfotograf Sebastian Kolm zeigt in einem eindrucksvollen Bildband ein Coburg der Stille.

Von der Stimmungslage passt es ja jetzt nicht ganz in die Jahreszeit, wo alles so munter, bunt und fröhlich tut. Sebastian Kolms Fotografien dringen stattdessen in Schwarzweiß in eine dämmrige Zwischenwelt.


Eindrucksvoller Bildband


Unter dem Titel "Coburg schläft" hat Kolm jetzt einen eindrucksvollen Bildband herausgebracht. Wie schon bei seiner Ausstellung in den Räumen des ehemaligen Schuhhauses Schönfelder in der Heiligkreuz-Straße irritieren seine Bilder durch ihre Abgewandtheit, abgewandt von den Menschen, die kommen überhaupt nicht vor, abgewandt vom Trubel unserer Zeit.


Ruhiger Morgennebel


Straßen, Plätze, alte und neue Architektur, bemerkenswerte und im Grunde hässliche, liegen in einem ruhigen Morgennebel, die leeren Ränge der Dr. Stocke-Anlage, die trostlose Uferstraße, der Blick aufs Eck des Casimirianums aus finsterem Kirchgässlein, der ruhig gewordene Bahnhof, Tankstellen unter ausladenden Dächern.
Sebastian Kolms Bilder wirken sogar abweisend, entwickeln dann aber eine ganz eigenwillige Faszination, ziehen in sich hinein, in die "innere Schönheit der Stadt", die er sucht.Wobei man sofort meint, die Ruhe nicht stören zu dürfen, verkehrt zu sein.


Palmenhaus in Schnee

Dann gibt es selbstverständlich auch die "einfach" schön zu nennenden Aufnahmen, das erleuchtete Palmenhaus im Schnee, der faszinierend leuchtende Treppenaufgang zum Utopolis, das Linienspiel beim Blick unter die Frankenbrücke. Doch nirgends heimelige Gefühle, auch nichts Gespenstisches liegt in den Stimmungen. Nur durchdringende Ruhe, Klarheit in einem Coburg der Zwischenzeit.


Der 1984 geborene, in Grub am Forst lebende Sebastian Kolm hat Innenarchitektur studiert und war schon immer an Raumstimmungen, Ätmosphärischem und ästhetischer Raumqualität interessiert. Seit diesem Jahr hat Kolm die Architekturfotografie zu seiner Hauptbeschäftigung gemacht. Seine Fotografien sind auch auf seiner Internetseite zu sehen

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Sebastian Kolm: Coburg schläft. Ein Porträt in Schwarzweiß. Eigenverlag, 144 Seiten, 39 Euro. Erhältlich direkt beim Autor. Internet: www.sebastiankolm.de