Die neue Trasse der Staatsstraße zwischen Coburg und Wiesenfeld (Gemeinde Meeder) soll laut Bauzeitplan des Staatlichen Bauamtes schon 2022 fertig werden.
Überraschende Nachricht aus dem Staatlichen Bauamt in Bamberg: Weil die Finanzierung für den Ausbau der Staatsstraße 2205 zwischen Coburg und Wiesenfeld durchgängig gesichert ist, kann der Zeitplan für das Projekt deutlich gestrafft werden. "Unser Ziel ist es, die Staatsstraße vor dem Weihnachtsfest 2022 für den Verkehr freizugeben", sagte Uwe Zeuschel (Bereichsleiter für den Straßenbau beim Staatlichen Bauamt) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wiesenfeld (Gemeinde Meeder).
Aber Vorsicht - einen Faktor, der den Zeitplan durcheinander bringen kann, gibt es noch: die Leistungsfähigkeit des Unternehmens, das den Bau durchführen wird. Aufwändig und anspruchsvoll ist insbesondere der zweite Bauabschnitt zwischen Wiesenfeld und Coburg, der im Jahr 2020 in Angriff genommen werden soll. "Die Leistungsfähigkeit der Baufirma wird da der entscheidende Faktor", sagte Gerhard Förtsch, einer der mit dem Projekt beauftragten Ingenieure aus dem Staatlichen Bauamt.
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Jahrzehnte haben die "Planungen" gedauert - jetzt auf einmal geht alles ganz schnell. Man muß sich darüber nicht wundern, denn es ist Wahlzeit und die angeschlagene Staatsregierung will natürlich unter Beweis stellen, wie handlungsfähig und "bürgerorientiert" sie ist. Man kennt diese Mätzchen zwar zur Genüge, aber wahrscheinlich wird der "mündige" Bürger auch dieses Mal auf dieses abgeschmackte Spiel hereinfallen. Nun gut, nicht das will ich thematisieren, sondern die Frage, ob es diese neue Staatsstraße überhaupt in dieser Dimension braucht. Seit den 1980igern Jahren ist viel Zeit vergangen und mittlerweile müßte auch dem Unbedarftesten langsam aufgegangen sein, daß die Zeit des sich immer hemmungsloser ausbreitenden Individualverkehrs ihrem Ende entgegenstrebt. Warum jetzt also eine solche massive Umweltzerstörung durch Verbreiterung und Brückenbauten ? Wenn der Staat wirklich so sparen muß wie er stets und gerne behauptet: wäre dann nicht eine ganz normale Renovierung ausreichend gewesen oder war das gar nicht das Ziel, sondern sollte den Auftragswünschen der Bauindustrie nachgekommen werden ? Warum wirft man Geld für einen in dieser Form völlig überdimensionierten Straßenneubau förmlich zum Fenster hinaus und vernachläßigt gleichzeitig - ich behaupte: ganz bewußt - den öffentlichen Personennahverkehr ? Abgesehen einmal davon, daß sich sehr schnell die Unsinnigkeit dieser Straßenbauhybris zeigen wird, wird auch die Ernüchterung der jetzt vor Begeisterung in die Hände klatschenden Anwohner schnell eintreten, dann nämlich, wenn sie merken, daß der Krach der Straße sich zwar etwas verlagert hat, ihre Dörfer aber völlig bedeutungslos geworden sein werden und auch der letzte verbliebene Gasthof oder das letzte verbliebene Geschäft wegen mangelnder Nachfrage die Pforten schließen muß. Und eines finde ich ganz lustig: der Baufortschritt soll von der Fähigkeit der ausführenden Baufirma abhängen: ja, hat man deren Fähigkeiten geprüft oder ist alles ein Glücksspiel ?
Von 1836 bis 1846 wurde der Ludwig-Donau-Main-Kanal (Kelheim–Bamberg), mit gut 170 km Länge, einem Gesamthöhenunterschied von 184 m, 100 Schleusen sowie zahlreichen Aquädukten, errichtet – 17 km/Jahr – Respekt!!!
Nehmen wir an, von Anfang 2019 bis Ende 2022 werden 5,2 Kilometer brettebene Landstraße mit einer Eisenbahnquerung gebaut; in vier Jahren – 1,3 km/Jahr – das nenn' ich Fortschritt. "Reschpeckt!"