Warum es jetzt auf der Staatsstraße 2205 so schnell geht

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Große Baustelle, großer Plan: Uwe Zeuschel, Ernst-Wilhelm Geiling, Michael Busch, Bernd Höfer, Jens Laußmann und Oliver Rühr.
Große Baustelle, großer Plan: Uwe Zeuschel, Ernst-Wilhelm Geiling, Michael Busch, Bernd Höfer, Jens Laußmann und Oliver Rühr.
Die Staatsstraße 2205 wird zwischen Wiesenfeld und Coburg verlegt.
Die Staatsstraße 2205 wird zwischen Wiesenfeld und Coburg verlegt.
 
Die Staatsstraße 2205 wird zwischen Wiesenfeld und Coburg verlegt.
Die Staatsstraße 2205 wird zwischen Wiesenfeld und Coburg verlegt.
 
Die Staatsstraße 2205 wird zwischen Wiesenfeld und Coburg verlegt.
Die Staatsstraße 2205 wird zwischen Wiesenfeld und Coburg verlegt.
 
Die Kreisstraße CO 4 zwischen Weidach und Wiesenfeld wird während der Bauarbeiten einige Zeit gesperrt sein.
Die Kreisstraße CO 4 zwischen Weidach und Wiesenfeld wird während der Bauarbeiten einige Zeit gesperrt sein.
 
Die Staatsstraße 2205 wird zwischen Wiesenfeld und Coburg verlegt.
Die Staatsstraße 2205 wird zwischen Wiesenfeld und Coburg verlegt.
 
 

Das waren selbst der Landrat und der Meederer Bürgermeister überrascht: Die Staatsstraße 2205 wird zwei Jahre früher fertig als bisher im Raum stand.

Das Staatliche Bauamt Bamberg gibt bei der Verlegung der Staatsstraße 2205 zwischen Coburg und dem Meederer Gemeindegebiet gewaltig Gas. "Unser Ziel ist es, die Staatsstraße vor dem Weihnachtsfest 2022 für den Verkehr freizugeben", sagte Uwe Zeuschel (Bereichsleiter für den Straßenbau beim Staatlichen Bauamt) gestern bei einem Pressegespräch. Damit rückt der gesamte Zeitplan am zwei Jahre nach vorne.
Das war eine Nachricht, die Landrat Michael Busch (SPD) und Bernd Höfer (CSU) als Meederer Bürgermeister sichtlich überraschte. Höfer erinnerte an das letzte Gespräch zur Verlegung der Staatsstraße, das am 9. Januar in Bamberg stattfand: "Da waren wir über das Jahr 2024 schon froh." Der Landrat legte derweil symbolisch die vergangene Woche aufgeflammten Diskussion über eine weitere Autobahnausfahrt für Meeder auf Eis. Priorität müsse jetzt die Staatsstraße 2205 haben, sagte Busch: "Alles andere ist eher hinderlich."
Wenn auch noch viele Ausschreibungen und Planungen ausstehen, so steht zumindest schon fest, an welcher Stelle die Bauarbeiten bei Wiesenfeld beginnen: mit der Brücke über den Herbartsdorfer Graben. Denn die ist, sagte Uwe Zeuschel, "kriegsentscheidend" für das komplett Bauprojekt.


Am Geld wird es nicht scheitern

Richtig los gehen die Bauarbeiten im kommenden Jahr. Da wird im ersten Abschnitt die neue Trasse der Staatsstraße von jetzigen Wiesenfelder Kreuzung bis zum Anschluss an das bereits ausgebaute Stück Richtung Neida erstellt. Die Bauerlaubnisse der Grundstückseigentümer haben sie in Bamberg inzwischen komplett vorliegen. Bauabschnitt II, der führt dann von Wiesenfeld bis zur Coburger Stadtgrenze, steht ab dem Jahr 2020 auf dem Zeitplan. "Sportlich", räumte Zeuschel ein, sei der vorgesehene Zeitablauf. Keine Probleme wird es beim Bau mit der Finanzierung geben, erklärte der Bereichsleiter nach Gesprächen mit dem Ministerium für Bauen, Wohnen und Verkehr. "Am Geld wird es nicht scheitern", habe man ihm da zugesichert, berichtete der Baudirektor. Knackpunkt könnte vielmehr die Leistungsfähigkeit der Baufirma sein, die bei der ausstehenden Ausschreibung den Zuschlag erhält. Gerade für den zweiten Bauabschnitt, erklärte Gerhard Förtsch (Bauingenieur am Staatlichen Bauamt), brauche man viel Gerät und viel Personal: "Da wird die Baufirma zum entscheidenden Faktor."
Die Verkehrsteilnehmer auf der vielbefahrenen Staatsstraße werden, so hoff man zumindest im Staatlichen Bauamt, während der vierjährigen Bauzeit nur wenig Grund zum Ärger haben. "Die Haupttrasse bleibt unter Verkehr", versicherte Oliver Rühr, Ingenieur bei der Kronacher Servicestelle des Staatlichen Bauamtes. Freilich: Bei der Anbindung der Kreisstraße CO 4 (Weidach-Wiesenfeld) wird man zeitweise um eine Vollsperrung nicht herum kommen, die eine oder andere Woche regelt auch eine Ampel den Verkehr auf der Staatsstraße, die Ortsverbindungen nach Glend und Sulzdorf werden nicht immer befahrbar sein - aber "insgesamt", ergänzte Jens Laußmann (Leiter der Kronacher Servicestelle des Staatlichen Bauamtes), "werden die Bauarbeiten für den laufenden Verkehr unkritisch".


Erst noch mal untersuchen

Noch Fragezeichen stehen hinter den Baukosten. Stand gestern , rechnet das Bauamt nach Angaben von Bereichsleiter Zeuschel mit 28,9 Millionen Euro. Das sind 13 Millionen Euro mehr, als vor zwölf Jahren bei den ersten Planspielen im Raum standen, aber für einen Insider wie Gerhard Förtsch keine Überraschung: "Man kann sagen, dass sich in dieser Zeit die Brückenbaukosten verdoppelt haben." Zudem will Uwe Zeuschel vertiefende Baugrunduntersuchungen abwarten. Sind diese abgeschlossen, wird das Staatliche Bauamt verlässliche Zahlen auf dem Tisch haben.
Insgesamt gesehen, ist es mit öffentlichen Projekten und den Kosten derzeit keine einfache Sache. Klar, sagte Zeuschel, freue man sich als Behörde über die Investitionsoffensiven von Bund und Land. Aber inzwischen sei angesichts der Fülle an Projekten so, dass die Ingenieurbüros und Baufirmen vor Aufträgen kaum mehr retten können. Da komme es immer öfter vor, dass bei Ausschreibungen völlig unrealistische Angebote auf den Tisch flattern. Als Staatliches Bauamt werde man diese Preistreiberei nicht gedankenlos mitmachen, versicherte Uwe Zeuschel: "Wir gehen schließlich mit Steuergeldern um."