In Zapfendorf hat die Neonazi-Partei "Der III. Weg" versucht, Bedenken zu einem möglichen Container-Dorf für Asylsuchende für sich zu nutzen. Doch in der Ortschaft stießen sie auf Widerstand.
In Zapfendorf hat es am Freitag einen Aufmarsch von Mitgliedern der Neonazi-Kleinstpartei "Der III. Weg" gegeben. Die Rechtsextremen versuchen aktuell, Stimmung gegen die geplante Aufnahme von Asylsuchenden in der Ortschaft zu machen. Erst vorvergangene Woche musste hier mithilfe der Polizei eine Gemeinderatssitzung abgebrochen werden, weil nach einem anonymen Flyer gegen ein geplantes Container-Dorf eine Debatte zu eskalieren drohte.
Momentan beobachte man eine Zunahme der angemeldeten Demonstrationen durch den "III. Weg" in Bezug auf die Asyldebatte, erklärt ein Sprecher der Polizeiinspektion Bamberg-Land gegenüber inFranken.de. Die "Omas gegen Rechts", eine Bürgerinitiative, sieht allerdings keinen generellen Stimmungswandel in der oberfränkischen Bevölkerung, wie eine Sprecherin des Bamberger Ablegers erklärt. Stattdessen habe man in Zapfendorf überraschend viel Unterstützung der Bevölkerung bei einem großen Gegenprotest erhalten.
"Waren wirklich beeindruckt": Gegendemonstranten berichten von Anwohner-Unterstützung bei Neonazi-Aufmarsch
Laut Polizei habe der "III. Weg" im Vorfeld 50 Teilnehmer für eine Demonstration von 18 bis 20 Uhr angemeldet, immer wieder unterbrochen von mehreren Zwischenkundgebungen. Letztlich kamen aber nur 15 Personen, wie der Polizeisprecher erläutert. Der Gegenprotest, der den Parteianhängern auf Höhe der Mainstraße begegnet sei, sei allerdings 100 Personen stark gewesen. "Besondere Vorkommnisse oder Zwischenfälle gab es nicht", so der Polizeibeamte, alles sei friedlich geblieben.
Wie eine Sprecherin der"Omas gegen Rechts Bamberg" erklärt, sei der Gegenprotest von verschiedenen Initiativen wie etwa "Lichtenfels ist bunt" getragen worden: "Die Bündnisse halten zusammen. Unser Hintergrund ist, dass wir sofort gegen rechte Parteien und Aufmärsche Flagge zeigen wollen. Die Mehrheit der Bevölkerung steht nicht hinter Ideologien wie dem III. Weg und das wollen wir deutlich machen."
In Zapfendorf sei es der erste Aufmarsch der Partei gewesen. "Wir waren wirklich beeindruckt von der Unterstützung unseres Gegenprotests durch die dortige Anwohnerschaft. Normalerweise braucht es nämlich meistens zwei, drei Demos, bis sich die Menschen auch heraustrauen und wissen, sie müssen sich nicht verstecken", erklärt die Sprecherin. "Hier war es wirklich phänomenal, wir haben viel Zustimmung erhalten."
Zapfendorf: Container-Dorf sorgt für Bedenken - "Omas gegen Rechts" sehen Erfolge gegen "III. Weg"
Sie sei der festen Überzeugung, "dass die Stimmung in der gesamten Bevölkerung nicht so negativ ist, wie immer wieder behauptet wird." Trotzdem gebe es Bedenken und Ängste. "Problematisch ist es, wenn der Bund gerade sehr kleinen Orten rigoros vorschreibt, dass jetzt so und so viele Geflüchtete aufgenommen werden müssen."
"Aber klar ist auch, dass niemand ohne Not aus seiner Heimat flieht und seine Familie zurücklässt, um dann in einer Notunterkunft zu sitzen", so die Sprecherin der "Omas gegen Rechts". Sie fordert, "den Geflüchteten auf Augenhöhe" zu begegnen: "Sie haben um ihr Leben und ihre Freiheit gefürchtet und haben es nicht verdient, hier in Deutschland von aufgebrachten Personen aggressiv angegangen zu werden", kritisiert sie.
na dann ist ja alles gut. alle Asylanden nach Zapfendorf. da sind sie willkommen. Bin mal gespannt wie lange es gut geht?
klar hier, alle die dagegen sind,
werden automatisch zu Nazis gestempelt
Der III. Weg hat die Demonstration angemeldet! Also ja, hier werden alle Teilnehmer als Nazis bezeichnet! Junge, Junge…
Sollten Sie, Egon12, eine andere Meinung/Einstellung haben als diese Chaoten, dennoch aber ein Problem mit Flüchtlingen, sollten Sie sich im Vorfeld informieren, wer hier eigentlich genau protestiert. Sonst darf man sich nicht wundern, in solche Schubladen gesteckt zu werden.
"Aber klar ist auch, dass niemand ohne Not aus seiner Heimat flieht und seine Familie zurücklässt, um dann in einer Notunterkunft zu sitzen"
Sagen wir mal so.... für 500 Euro Taschengeld im Monat bei voller Verpflegung würde ich mich auch in ein Containerdorf in Deutschland setzten, wenn die Alternative wäre, irgendwo in Schwarzafrika zu sitzen und gar nichts zu haben. Denn sind wir mal ehrlich: Es kommen eben nicht die "Ärzte und Ingenieure", die uns 2015 noch von Frau Merkel versprochen wurden. Es kommen die, die es schon in ihrer Heimat zu nichts gebracht haben, dort bereits mit den Behörden auf Kriegsfuß stehen und sich hier ein einfaches und auskömmliches Leben erhoffen. Oft legen dann auch mehrere Familienmitglieder und Nachbarn zusammen, um einen Schleuser zu bezahlen und sehen das Geld als "Investition" an, um dann nach erfolgreicher Migration reichlich Zahlungen aus Deutschland zurück zu erhalten. Mit dem eigentlichen Gedanken von Kriegsflucht und Asyl hat das System schon lange nichts mehr zu tun. Es geht viel mehr darum, auf Kosten des deutschen Sozialsystems eine eigene, private "Entwicklungshilfe" zu organisieren.
Migration schön und gut, aber wenn man hört, dass z. B. ein asiatischer Spitzenkoch, der in Deutschland in einem gehobenen Spezialitätenrestaurant arbeitet, hier Steuern und Sozialabgaben zahlt, nach spätestens 4 Jahren wieder zurück in seine Heimat muss, ein arbeitsloser, sozialhilfebedürftiger Migrant aber über Jahre hinweg geduldet und unterstützt wird, ohne dass er auch nur ernsthaft an einem Sprachkurs, geschweige denn an einer Ausbildung teilnimmt, dann frage ich mich schon, wohin das alles noch führen soll.
Ich möchte hier keinesfalls despektierlich oder gar beleidigend werden. Ich bitte daher darum, es nicht falsch aufzufassen, wenn ich Ihren Beitrag als schwachsinnig bezeichne.
Ihr Vortrag, lieber für Taschengeld nach Deutschland zu kommen, als in Schwarzafrika zu sitzen und nichts zu haben, reißt – wie leider typisch für diese Debatte – so ziemlich alle Zusammenhänge einmal auseinander und wirft sie quer über einen Haufen. Zum einen sollten Sie sich mal Gedanken darüber machen, warum Menschen in Afrika vor dem Nichts stehen. Ein Blick in die Geschichte des Kolonialismus ist hier durchaus aufschlussreich. Anschließend an diese Recherche können Sie sich zum anderen vielleicht die Frage selbst beantworten, warum eben überwiegend keine fertig ausgebildeten Ärzte und Ingenieure zu uns kommen.
Ich habe u.a. in den Jahren 2014 bis 2016 intensiv mit geflüchteten Menschen zusammengearbeitet und kann Ihnen daher sagen, dass ein überwiegender Teil der jungen Menschen dafür gebrannt hat, eine Ausbildung in Deutschland zu absolvieren. Man hat diese Motivation schon daran erkannt, dass sie nach ca. 9 Monaten fließend Deutsch sprechen konnten. Die Etablierung dieser Personen in den 1. Arbeitsmarkt wird uns langfristig nur zu Gute kommen, indem der demographische Wandel abgemildert wird.
Was Ihre kruden Theorien zu Schleusern und Ausnutzen des Sozialsystems betrifft, so nennen Sie bitte den Ursprung Ihrer Informationen. Andernfalls muss ich davon ausgehen, dass Sie sich dieses Wissen unausgegoren selbst zusammengereimt haben.
Ihr Vergleich zwischen dem Fall eines asiatischen Spitzenkochs und der vermeintlichen Bevorzugung sozialhilfebedürftiger Migranten zeigt mal wieder mustergültig auf, wie – leider bei diesen Themen typisch – einfach alles zusammenhanglos zerpflückt und beliebig interpretiert wird. Als sehr kleiner Exkurs ins Verwaltungsrecht: Sichere Herkunftsländer.
Ich wünsche Ihnen alles Gute. Die Welt ist nicht so böse, wie Sie denken.