Marathon-Profi verrät Lauf-Tipps für den Weltkulturerbelauf in Bamberg

4 Min
Bernd Deschauer (hier Altenburg bergab laufend) ist Marathon- und Ultraläufer und langjähriger Teilnehmer beim Bamberger Weltkulturerbelauf.
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer
Der Läufer bei den Bernina Ultraks in den Graubündener Bergen.
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer
Beim Go Vertical des Bernina Ultraks geht es nur bergauf: ca. 1.500 Höhenmeter auf 7 km.
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer
Ziel des Go Vertical am Piz Laguard auf 3.261 Meter.
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer
Im Bruderwald gibt es viele schmale Wege, die schön zu laufen sind.
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer ist bislang 75 Marathons und Ultras gelaufen.
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Der Läufer beim Jungfrau-Marathon.
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer hat das Buch "Laufen macht glücklich" geschrieben.
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer
Laufen bei -15 Grad – eine besondere Herausforderung.
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer
Der Läufer beim Lavaredo-Ultra in den Dolomiten.
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer
Der Läufer als Pacemaker beim München Marathon 2022.
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer
Unterwegs im Oberen Maintal bei einem privaten Ultra über 80 km als Vorbereitung zum Mauerweglauf über 100 Meilen.
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer
Zwischenstation bei einem privaten Ultra am Staffelberg.
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer
Der Steigerwald Panoramaweg eignet sich gut für lange Läufe.
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Der Läufer beim 100 Kilometer langen Thüringen-Ultra.
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Der Läufer auf dem Ultra-Trail in der Fränkischen Schweiz.
Bamberg: Das macht den Weltkulturerbelauf so besonders - ein Marathonläufer berichtet
Bernd Deschauer

Marathon- und Ultraläufer Bernd Deschauer nimmt regelmäßig am Weltkulturerbelauf teil. Im Gespräch mit inFranken.de erklärt er, was den Lauf in Bamberg für ihn so besonders macht - und wie man ihn meistert.

  • Weltkulturerbelauf Bamberg 2023: Bekannter Marathonläufer berichtet von Erfahrungen
  • "Das ist phänomenal": Bernd Deschauer nennt Vorzüge des Halbmarathons 
  • Auf diese besonderen Stellen müssen sich Teilnehmer einrichten - Läufer gibt Tipps
  • Das sind die europäischen Lieblingsstrecken des Sportlers und Buchautors

Am 7. Mai 2023 findet wieder der Weltkulturerbelauf in Bamberg statt. "Ich bin seit dem zweiten Weltkulturerbelauf im Jahr 2005 regelmäßig mit dabei. Für mich war das damals der erste Wettbewerb und sozusagen der Einstieg ins Laufen", berichtet der Marathon- und Ultraläufer Bernd Deschauer. Im Gespräch mit inFranken.de erklärt er, was den Bamberger Lauf so besonders für ihn macht. 

Bernd Deschauer über den Weltkulturerbelauf in Bamberg: "Das ist phänomenal, da wird man durchs Ziel getragen"

"Für mich ist der Weltkulturerbelauf ein sehr besonderer Lauf, die Halbmarathon-Strecke ist sehr schön, abwechslungsreich und anspruchsvoll: Hoch zur Altenburg, durch den Hain, es sind ganz unterschiedliche Bereiche, die man da in Bamberg kennenlernt", so der Wahl-Bamberger.

Der 49-Jährige sei bislang 75 Marathons und Ultras gelaufen - alleine im vergangenen Jahr zwei Ultraläufe, acht Marathons und 41 Halbmarathons - doch er stelle fest, dass sich der Weltkulturerbelauf von anderen Läufen abhebe: "Es gibt nur wenige Läufe, die so eine geniale Stimmung entlang der Strecke haben. Man startet und läuft direkt durch ein Spalier, man hat viel Publikum entlang der Strecke. An der Schranne läuft man durch Menschenmengen und wenn es über die Obere Brücke geht, dann ist die Stimmung am Kochen. Das ist phänomenal, da wird man durchs Ziel getragen, da werden die letzten Kräfte mobilisiert, selbst, wenn man nicht mehr kann." 

Seine Bestzeit beim 21 Kilometer langen Halbmarathon liege bei einer Stunde und 42 Minuten, in diesem Jahr werde Deschauer allerdings nicht auf Zeit laufen: "Da wir einen blinden Läufer vom Verein dabeihaben, den ich und weitere Läufer begleiten werden." Er richte sich dementsprechend nach dem Tempo seines DJK Teutonia Gaustadt-Kollegen. Zusätzlich tritt der 49-Jährige auch bei den 4,4- und 10,9-Kilometer-Strecken des Weltkulturerbelaufs an.

"Es verdient damit keiner Geld": Ultramarathonläufer mit wichtigem Tipp an alle Teilnehmer 

"Ich habe da noch nicht erlebt, dass ich nicht mehr kann, aber natürlich kann immer etwas passieren", so der Marathonläufer. Der Halbmarathon starte erst um 15.30 Uhr, da sei es meist sehr heiß: "Das kann leicht zu einem Problem werden, wenn man in der Hitze nicht trainiert ist oder wenn man zu wenig trinkt", erklärt Deschauer. Entlang der Strecke gebe es alle paar Kilometer Versorgungsstationen mit Wasser und Essen, die man nutzen sollte, wenn man sie braucht.

Wenn man nicht mehr kann, sei es ratsam, entweder ein paar Schritte zu gehen, um den Puls wieder herunterzubringen, oder ganz aufzuhören, rät der Marathonläufer. Er habe bei einem 80 Kilometer langen Lauf in den Dolomiten, bei dem er 4500 Höhenmeter zurücklegen musste, nach 70 Kilometern ebenfalls aufgeben müssen. "Der große Teil, der am Weltkulturerbe startet, sind Hobbyläufer, es verdient damit keiner Geld, es sollte auch keiner seine Gesundheit riskieren, man muss auf den Körper hören."

Zudem gebe es ein paar besondere Stellen bei der Bamberger Halbmarathon-Strecke, die zu beachten seien: "Relativ am Anfang, nach eineinhalb Kilometern, kommt es beim Bamberger Weg zu einer Engstelle, und der Anstieg zur Altenburg ist sehr anstrengend, weil es sehr steil wird. Wenn man da zu viel Energie verbraucht, fehlt einem die hinten raus, man hat dann ja noch 15 Kilometer vor sich." Die letzte Schwierigkeit sei der Anstieg zum Dom hoch: "Da hat man schon 20 Kilometer in den Beinen, das merkt man auch." Bei Regen sei das Kopfsteinpflaster zudem rutschig, was eine Gefahr bergen könne. 

"Laufen macht glücklich": Das ist besonders für Anfänger wichtig zu wissen 

Für den Fall, dass Interessierte gerne mit dem Laufen beginnen wollen, hat Deschauer einige Tipps: "Es ist es sinnvoll, mit kurzen Laufeinheiten zu beginnen, dann zu gehen, dann wieder zu laufen, dass die Gehpausen mit der Zeit kürzer und die Laufeinheiten dadurch länger werden." Man sollte es nicht übertreiben und sich gute Tageszeiten aussuchen, zu denen man auch wirklich Zeit hat, so der 49-Jährige.

"Das Einzige, was wirklich entscheidend ist, sind die Schuhe." Laufanfänger sollten sich beim ersten Schuhkauf beraten lassen. Deschauer hat das Buch Laufen macht glücklich - Laufstrecken und Wettbewerbe in Franken (erhältlich bei Amazon* und im lokalen Buchhandel) geschrieben, in dem er diese Tipps weiter ausführt und den Bamberger Weltkulturerbelauf genauer beschreibt. Zudem führt er den Lauf-Blog "running.bernd", in dem seine läuferische Karriere nachverfolgt werden kann.

Abschließend berichtet Deschauer von den schönsten und außergewöhnlichsten Läufen seiner bisherigen Karriere: "In den vergangenen Jahren bin ich im Schnitt 3000 bis 3300 Kilometer im Jahr gelaufen. In diesem Jahr waren es bislang 621 Kilometer." Kürzlich sei er einen Marathon in einem Bergwerk gelaufen: "Das ist auch was Besonderes, man läuft 500 Meter tief unter der Erde." Doch der 49-Jährige bevorzuge Läufe mit "schönen Landschaften".

Die Lieblingsstrecken des Bamberger Marathon-Läufers

"Besonders schön finde ich Läufe im Bayrischen Wald, man ist zwar nicht so hoch wie in den Alpen, aber es ist sehr schön zu laufen." Zudem genieße er Läufe in den Schweizer Alpen. "Für mich sind Ultra-Trailläufe auf schmalen Pfaden mit vielen Höhenmetern die besondere Herausforderung und inzwischen meine Lieblingsläufe. In diesem Jahr starte ich beispielsweise beim Ultra Trail Fränkische Schweiz (65 Kilometer, 2.700 Höhenmeter), Ultra Trail Lamer Winkel über 54 Kilometer (2.700 Höhenmeter) und beim Zugspitz Ultra Trail (87 km, 4.000 Höhenmeter)", berichtet Deschauer. 

Der Wahl-Bamberger starte zudem regelmäßig als Pacemaker bei Marathons, dann laufe er in einer bestimmten Zeit ins Ziel. "Andere Läufer können sich anschließen und wir laufen gemeinsam im entsprechenden Tempo, um in der geplanten Zeit das Ziel zu erreichen", erklärt er. Jeden Mittwoch treffe sich Deschauer unter anderem auch mit seinem Verein um 18.30 Uhr, um zu laufen.

Jeder, der interessiert ist, könne sich dort anschließen. Deschauer hat auch in diesem Jahr neben dem Weltkulturerbelauf Anfang Mai noch einiges vor: "Beim Berlin-Marathon möchte ich eine neue persönliche Bestzeit laufen und mich für den Boston- beziehungsweise Chicago-Marathon qualifizieren." 

Mehr zum Thema: Bamberger Weltkulturerbelauf 2023: Läufe, Strecken, Rahmenprogramm - alles Infos für Teilnehmer

Buchtipp: Laufen macht glücklich - jetzt bei Amazon anschauen
Artikel enthält Affiliate Links