Marathon- und Ultraläufer Bernd Deschauer nimmt regelmäßig am Weltkulturerbelauf teil. Im Gespräch mit inFranken.de erklärt er, was den Lauf in Bamberg für ihn so besonders macht - und wie man ihn meistert.
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Am 7. Mai 2023 findet wieder der Weltkulturerbelauf in Bamberg statt. "Ich bin seit dem zweiten Weltkulturerbelauf im Jahr 2005 regelmäßig mit dabei. Für mich war das damals der erste Wettbewerb und sozusagen der Einstieg ins Laufen", berichtet der Marathon- und Ultraläufer Bernd Deschauer. Im Gespräch mit inFranken.de erklärt er, was den Bamberger Lauf so besonders für ihn macht.
Bernd Deschauer über den Weltkulturerbelauf in Bamberg: "Das ist phänomenal, da wird man durchs Ziel getragen"
"Für mich ist der Weltkulturerbelauf ein sehr besonderer Lauf, die Halbmarathon-Strecke ist sehr schön, abwechslungsreich und anspruchsvoll: Hoch zur Altenburg, durch den Hain, es sind ganz unterschiedliche Bereiche, die man da in Bamberg kennenlernt", so der Wahl-Bamberger.
Der 49-Jährige sei bislang 75 Marathons und Ultras gelaufen - alleine im vergangenen Jahr zwei Ultraläufe, acht Marathons und 41 Halbmarathons - doch er stelle fest, dass sich der Weltkulturerbelauf von anderen Läufen abhebe: "Es gibt nur wenige Läufe, die so eine geniale Stimmung entlang der Strecke haben. Man startet und läuft direkt durch ein Spalier, man hat viel Publikum entlang der Strecke. An der Schranne läuft man durch Menschenmengen und wenn es über die Obere Brücke geht, dann ist die Stimmung am Kochen. Das ist phänomenal, da wird man durchs Ziel getragen, da werden die letzten Kräfte mobilisiert, selbst, wenn man nicht mehr kann."
Seine Bestzeit beim 21 Kilometer langen Halbmarathon liege bei einer Stunde und 42 Minuten, in diesem Jahr werde Deschauer allerdings nicht auf Zeit laufen: "Da wir einen blinden Läufer vom Verein dabeihaben, den ich und weitere Läufer begleiten werden." Er richte sich dementsprechend nach dem Tempo seines DJK Teutonia Gaustadt-Kollegen. Zusätzlich tritt der 49-Jährige auch bei den 4,4- und 10,9-Kilometer-Strecken des Weltkulturerbelaufs an.
"Es verdient damit keiner Geld": Ultramarathonläufer mit wichtigem Tipp an alle Teilnehmer
"Ich habe da noch nicht erlebt, dass ich nicht mehr kann, aber natürlich kann immer etwas passieren", so der Marathonläufer. Der Halbmarathon starte erst um 15.30 Uhr, da sei es meist sehr heiß: "Das kann leicht zu einem Problem werden, wenn man in der Hitze nicht trainiert ist oder wenn man zu wenig trinkt", erklärt Deschauer. Entlang der Strecke gebe es alle paar Kilometer Versorgungsstationen mit Wasser und Essen, die man nutzen sollte, wenn man sie braucht.
Wenn man nicht mehr kann, sei es ratsam, entweder ein paar Schritte zu gehen, um den Puls wieder herunterzubringen, oder ganz aufzuhören, rät der Marathonläufer. Er habe bei einem 80 Kilometer langen Lauf in den Dolomiten, bei dem er 4500 Höhenmeter zurücklegen musste, nach 70 Kilometern ebenfalls aufgeben müssen. "Der große Teil, der am Weltkulturerbe startet, sind Hobbyläufer, es verdient damit keiner Geld, es sollte auch keiner seine Gesundheit riskieren, man muss auf den Körper hören."