Wasserschlange in Bamberg? Schnappschuss sorgt für Diskussionen

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Die meisten Menschen laufen wohl daran vorbei. Nur bei genauem Hinsehen ist eine Schlange auf den Seerosenblättern des Bamberger Hainweihers zu sehen.
Wasserschlange im Bamberger Hainweiher? Fotograf teilt spannende Aufnahme
Matthias Brotkorb
Wasserschlange im Bamberger Hainweiher? Fotograf gelingt beachtlicher Schnappschuss
Der Hobby-Fotograf Matthias Brotkorb hat die Schlange im Bamberger Hainweiher laut Eigenaussage schon mehrfach zu Gesicht bekommen.
Matthias Brotkorb
Wasserschlange im Bamberger Hainweiher? Fotograf gelingt beachtlicher Schnappschuss
Der Bamberger Hainweiher am Botanischen Garten entstand vor rund hundert Jahren im Rahmen der Umgestaltung eines Regnitzarms.
Bamberger Hainweiher
Ralf Welz / inFranken.de (Archivbild)
Wasserschlange im Bamberger Hainweiher? Fotograf gelingt beachtlicher Schnappschuss
Laut einer Bambergerin stellt die jüngst fotografierte mutmaßliche Ringelnatter keineswegs ein neues Phänomen dar.
Wasserschlange im Bamberger Hainweiher? Fotograf gelingt beachtlicher Schnappschuss
Ralf Welz / inFranken.de (Archivbild)

"Seit wann haben wir eine Wasserschlange im Hainweiher?" Ein lang gestrecktes Tier ist auf einem Foto in einer Bamberger Facebook-Gruppe zu sehen. Auch Hobby-Fotograf Matthias Brotkorb ist ein ähnlicher Schnappschuss gelungen.

Der Bamberger Hainweiher ist eine beliebte Ruhe-Oase in der Domstadt. Das Kleinod am Botanischen Garten entstand vor rund hundert Jahren im Rahmen der Umgestaltung eines Regnitzarms. Um seinen Fortbestand zu sichern, wurde das Gewässer im vergangenen Jahr aufwendig von Schlamm befreit. Ein im Netz veröffentlichtes Foto hat nun zu Irritation und Verwunderung geführt. "Seit wann haben wir eine Wasserschlange im Hainweiher?", fragt in einer Bamberger Facebook-Gruppe jemand in die Runde.

Ergänzt wird der Wortbeitrag durch ein Bild, in dessen Mitte die verschwommenen Umrisse eines lang gestreckten Körpers zu sehen sind. Die Antworten der Community lassen derweil nicht lang auf sich warten. "Man kann ja nicht sehen, was es für eine Schlange ist", gibt eine Nutzerin zu bedenken. "Bei uns im Gartenteich sind schon Ringelnattern beim Schwimmen gesichtet worden." Das auf der Aufnahme gezeigte Wesen wurde augenfällig auch von anderen Bamberger Bürgern im Hainweiher entdeckt. 

Lebt eine Wasserschlange im Bamberger Hainweiher? Foto zeigt vermutlich Ringelnatter

"Die haben wir heute auch gesehen", berichtet eine Userin in ihrem Post vom Sonntag (12. Mai 2024). Doch handelt es sich bei dem dünnen, länglichen Geschöpf tatsächlich um eine Wasserschlange? "Geh mal von einer Ringelnatter aus", hält ein Mann im Kommentarbereich der Gruppe fest. Dieser Umstand spreche letztlich für ein gutes Ökosystem im Hain. "Ist keine Wasserschlange, aber eine Schlange, die schwimmen kann", erklärt der Nutzer. Ringelnatter seien gleichwohl ungiftig.

Mehrere andere Kommentatoren schließlich sich der Meinung an, dass es sich bei dem auf dem Foto festgehaltenen Tier um eine Ringelnatter handelt. Auch der Bamberger Hobby-Fotograf Matthias Brotkorb hat die Schlange laut Eigenaussage schon wiederholt zu Gesicht bekommen. "Die hab ich auch schon ein paar Mal gesehen", konstatiert er. "Ist eine Ringelnatter", betont auch er. Auch er teilt auf Facebook eine entsprechende Aufnahme (sein Bild ist oben als Titelbild dieses Artikels zu sehen)

Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) sind ausgewachsene Ringelnattern 80 bis 120 Zentimeter lang - einzelne Exemplare können noch größer werden. Der Körper der Ringelnatter weist demnach meist eine hell- bis dunkelgraue Grundfarbe auf, dazu kommen dunklere Flecken auf dem Rücken und an der Seite. "Die anmutigen Ringelnattern sind für den Menschen vollkommen ungefährlich und pflegen auch untereinander einen friedfertigen Umgang. Insbesondere im April und Mai suchen die paarungsbereiten Tiere Artgenossen des anderen Geschlechts", heißt es auf der NABU-Webseite.

Ringelnattern meist in Feuchtgebieten zu Hause - "Sah ich schon in den 70ern im Hainweiher"

Nach Schilderung der Experten verbringen Ringelnattern den Winter oft in Massenquartieren, die beispielsweise an Waldrändern oder in Komposthaufen liegen können. Die Mehrzahl der Schlangen ziehe sich im September oder Oktober in die Winterquartiere zurück und tauche im März oder April wieder auf. Die Schlangen ernähren sich hauptsächlich von Fröschen und Kröten.

"Zarte Molche und Kaulquappen werden ebenso gerne gefressen; auch kleinere Fische stehen auf dem Speiseplan", heißt es vonseiten des Naturschutzbunds. Ringelnattern sind dem NABU zufolge vornehmlich in Feuchtgebieten und ihrer Umgebung zu Hause. Hier leben sie demnach sowohl an eher langsam fließenden Gewässern als auch an Seen und Teichen, in Sümpfen, Feuchtwiesen und anderen Gebieten mit gutem Beuteangebot.

Laut einer Bambergerin stellt die jüngst fotografierte mutmaßliche Ringelnatter keineswegs ein neues Phänomen dar. "Die sah ich schon in den 70ern im Hainweiher", berichtet die Frau in der lokalen Facebook-Gruppe. "Natürlich nicht dieselbe - lol", ergänzt sie mit einem Augenzwinkern. Weitere Nachrichten aus Bamberg gibt es in unserem Lokalressort.