In der St.-Getreu-Straße sorgt ein zusätzliches Schild auf Höhe des Klinikums am Michelsberg für Klarheit. Im Oktober vergangenen Jahres hatte ein Autofahrer Einspruch erhoben, nachdem er geblitzt worden war - das Tempo-30-Schild sei aus einer Seitenstraße nicht ersichtlich gewesen.
Einen Autofahrer hat's erwischt: Am 31. Oktober 2013 wurde in der St.-Getreu-Straße im Tempo-30-Abschnitt geblitzt. "Auf Höhe der Bushaltestelle an der Nervenklinik, in beiden Richtungen", sagt Julian Brehm, einer der Macher der
Smartphone-App "Blitzer Bamberg." Brehm war damals vor Ort und kann belegen: Es wurde stadteinwärts gemessen, das
Tempo-30-Schild steht allerdings einige Hundert Meter weiter oben, auf Höhe der Villa Remeis.
"Wer aus der Seitenstraße ,An der Kettenstraße' auf die St.-Getreu-Straße einbiegt, sieht dieses Schild nicht. Er wird nicht auf die vorgeschriebene Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde hingewiesen", sagt Brehm. Denn die Seitenstraße befinde sich kurz vor der Klinik.
Und tatsächlich: Ein Autofahrer, der nachträglich beweisen konnte, dass er aus genau dieser Seitenstraße kam, wurde geblitzt. Das bestätigt Ulrike Siebenhaar, Pressesprecherin der Stadt Bamberg. "Er hat gleich Einspruch erhoben - mit Erfolg. Das Verfahren wurde eingestellt."
Insgesamt wurden an jenem 31. Oktober laut Ulrike Siebenhaar sieben Fahrzeuge geblitzt. Das muss jedoch nicht unbedingt heißen, dass jeder Autofahrer tatsächlich einen ungeliebten Brief mit dem typischen Schwarz-Weiß-Bild bekommen hat. "Es gibt ja auch die Toleranz, die noch abgezogen wird", sagt Siebenhaar.
Nicht nur geblitzt, sondern auch noch mit Handy am Steuer Zwei der sieben geblitzten Autofahrer hat es allerdings richtig erwischt: Sie waren nicht nur zu schnell, sondern haben auch noch verbotenerweise während der Fahrt mit dem Handy telefoniert. Ihre Daten wurden an die Polizei weitergegeben. Wer aktuell in der St.-Getreu-Straße auf Höhe des Klinikums am Michelsberg unterwegs ist und dort geblitzt wird, kann nicht mehr auf eine Verfahrenseinstellung spekulieren: Ende Januar haben die Mitarbeiter des Entsorgungs- und Baubetriebs der Stadt (EBB) ein nagelneues Tempo-30-Schild aufgestellt, einige Meter vor der Bushaltestelle, gut lesbar - auch für Autofahrer, die aus der Seitenstraße kommen.
Häufig geäußerte Vorwürfe, die Stadt wolle durch Tempomessungen grundsätzlich nur Kasse machen, weist Ulrike Siebenhaar zurück. "Es geht hier um Prävention, darum, die Verkehrssicherheit zu erhöhen", betont die Pressesprecherin. Tempomessungen würden von zahlreichen Akteuren geradezu gefordert. Kindergartenleiter, Schulleiter, aber auch Anwohner des Berggebiets - "die Forderungen nach kommunaler Verkehrsüberwachung sind groß", sagt Siebenhaar.
Am Ende hat sie für die Bamberger Autofahrer aber auch noch ein Lob übrig: "Die meisten sind gar nicht zu schnell unterwegs." Das können sie derzeit unter Beweis stellen: Bereits Mittwochmorgen wurde in der St.-Getreu-Straße wieder geblitzt. Diesmal mit neuem Tempo-30-Schild.
Ich kann kein Schild und keine Bodenmarkierung erkennen, welche das Parken auf dem Gehweg anordnet. Es dürfte auch nur dann geschehen, wenn ungehinderter Begegnungsverkehr auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl möglich bliebe - dies erfordert nach den technischen Regelwerken eine verbleibende Regelbreite des Gehwegs von mindestens 2,50 m, an unvermeidbaren (!), kurzen (!) Engstellen 2,20 m.