BLKA warnt vor gefährlichen Chemikalien: Weiterer Todesfall in Franken

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BLKA warnt vor gefährlichen Chemikalien: Weiterer Todesfall in Franken
In Bayern sind bereits mehrere Menschen nachweislich aufgrund des Konsums von sogenannten Forschungschemikalien gestorben. Das LKA warnt eindringlich davor, solche Stoffe zu konsumieren. (Symbolbild)
BLKA warnt vor gefährlichen Chemikalien: Weiterer Todesfall in Franken
Matthias Balk/dpa

Bereits im Januar war ein 17-Jähriger in Unterfranken nach dem Konsum von "Forschungschemikalien" gestorben. Nun wurde ein 20-Jähriger in der Region tot aufgefunden.

Erneut sollen zwei Männer in Bayern nach dem Konsum von sogenannten Forschungschemikalien ums Leben gekommen sein. Die im Verdacht stehende Substanz werde über Online-Shops angeboten, teilte ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA) mit. Da bereits in mehreren Todesfällen die umstrittenen Stoffe als Todesursache festgestellt wurden, warnt das BLKA eindringlich vor dem Konsum.

In den beiden jüngsten Fällen soll ein Methadon-Derivat, das unter dem Namen IC-26 verkauft wird, für den Tod der Männer verantwortlich sein. Der Stoff weist demnach opioid-typische Effekte und Nebenwirkungen auf. Zum einen soll ein 43-Jähriger aus dem Bereich der Kriminalpolizei Neu-Ulm Ende Mai an der Substanz gestorben sein. Auch bei einem 20-Jährigen aus dem Bereich der Kriminalpolizei Ansbach, der Anfang Juni tot aufgefunden wurde, soll die Droge für dessen Tod verantwortlich sein.

20-Jähriger in Mittelfranken nach Konsum von "Forschungschemikalien" tot aufgefunden

Zudem seien mehrere Fälle bekannt geworden, bei denen Konsumenten akut medizinisch behandelt werden mussten, da sie beispielsweise das Bewusstsein verloren hatten, hieß es vom BLKA.

Bei diesen "Research Chemicals" handelt es sich den Angaben zufolge um Substanzen, die in Deutschland derzeit nur teilweise dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen. Sie werden demnach im Internet als "Forschungschemikalien" angeboten, da sie angeblich in der Forschung, analytischen Laboren oder der Industrie Anwendung finden. Laut BLKA gibt es aber auch Internetforen, in denen die Substanzen wegen ihrer berauschenden Wirkung als Drogen angepriesen werden.

Im Januar war etwa bereits ein 17-Jähriger in Unterfranken nach dem Konsum solcher Substanzen gestorben. Nach dem bisherigen Erkenntnisstand können bereits geringe Überdosierungen zu schweren gesundheitlichen Konsequenzen bis hin zum Tod führen. Nimmt jemand gleichzeitig Medikamente, andere psychoaktive Substanzen ein oder konsumiert Alkohol, kann es demnach zu unvorhersehbaren Wechselwirkungen kommen.

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