Das Klinikum Bamberg hat wegen der massiven Corona-Krankheitsfälle beim Personal beschlossen, vorerst nur noch Notoperationen durchzuführen. Weil gleichzeitig schwerere Verläufe wegen BA 5 bei Patienten festgestellt werden, gerät jetzt die Sandkerwa ins Visier des Krisenstabs.
- Klinikum Bamberg führt nur noch Notoperationen durch - akute Personalnot
- 10 Prozent aller Pflegekräfte haben Corona - Ausfall durch "alle Berufsgruppen"
- Omikron-Variante BA 5 bringe "längere und schwerere Verläufe"
- "Ähnliche Entwicklung nach der Sandkerwa" wie nach Erlanger Bergkirchweih befürchtet
Am Klinikum Bamberg und den anderen Gesundheitseinrichtungen in Stadt und Landkreis haben sich nach Informationen aus dem Landratsamt die coronabedingten Ausfälle in den vergangenen vier Wochen ungefähr verdoppelt. Bei pflegendem Personal handle es sich um einen Anstieg auf mehr als zehn Prozent und bei Ärzten auf fünf Prozent, wie es in einer Mitteilung heißt. Das Klinikum zieht daher drastische Konsequenzen - bei einer Krisensitzung haben Stadt und Landkreisvertretungen auch zum Thema Sandkerwa einen Grundstein für mögliche Maßnahmen gelegt.
Update vom 19.07.2022: Nur noch Not-OPs in Bamberg - Omikron-Variante BA 5 macht Sorgen
"Wir haben am vergangenen Freitag beschlossen, dass wir am Montag, Dienstag und Mittwoch nur Notoperationen durchführen", erklärt eine Klinikumssprecherin gegenüber inFranken.de. Am Mittwoch (20. Juli 2022) solle entschieden werden, wie es weitergehe, heißt es. Hintergrund sei die "Personalnot in allen Berufsgruppen". Diese habe sich im Vergleich zur ersten Juli-Woche nochmals derart verschärft, "dass wir keine andere Möglichkeit gesehen haben", so die Sprecherin.
Diese Situation werde zusätzlich verschärft durch Patienten, die aus überlasteten Kliniken im Ballungsraum Nürnberg in ländliche Regionen verlegt würden, heißt es aus dem Landratsamt. Die Koordinierungsgruppe, die am Dienstagmorgen tagte, fasste daher einen Beschluss, in dem nun gefordert wird, "wieder eine frankenweite Koordination der Patientenströme" zu installieren. Man müsse die Corona-Pandemie auch "in einer schwierigen weltpolitischen Lage wieder stärker in das Bewusstsein der Menschen bringen", so die Formulierung im Wortlaut.
Sorgen macht man sich hier besonders um die Sandkerwa, die bald beginnt. "Nach Großveranstaltungen wie der Erlanger Bergkirchweih konnten rund um Erlangen signifikant steigende Inzidenzen und in der Folge steigende Patientenzahlen und zusätzliche Ausfälle beim Klinikpersonal beobachtet werden", heißt es in der Mitteilung. Man müsse sich "auf eine ähnliche Entwicklung nach der Sandkerwa vorbereiten".
"Aktuelle Virusvariante ist deutlich ansteckender": Stadt und Landkreis bereiten sich auf massive Spätsommerwelle vor
Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und Landrat Johann Kalb (CSU) hätten daher die Klinikverantwortlichen beauftragt, die Einrichtungen in Stadt und Landkreis Bamberg "in den nächsten Tagen auf mögliche ähnliche Entwicklungen Ende August/Anfang September einzustellen".
"Die aktuelle Virusvariante ist deutlich ansteckender als die Variante zu Jahresbeginn. Und wir sehen längere und schwerere Verläufe", daher bleibe nach Informationen der Leiterin des Gesundheitsamtes Bamberg, Susanne Paulmann, der "Sommereffekt" der letzten beiden Jahre aus.
Dass die Impfungen das Immunsystem belasten, das ist ja nun weithin bekannt. Dass deshalb aktuell die Sommergrippe zuschlägt, darüber müssen wir uns nicht wundern. Ein paar Coronafälle soll es wohl auch noch geben ...
@ mausratz: Wo haben Sie Ihr Wissen her? Sind Sie vom Fach?
Neues Geschäftsmodell: Erst Intensivbetten auflösen und dann wieder mit satten Zuschüssen wieder aufbauen, d.h. aus dem Keller holen!
Lt. den Statistiken die im Fränkischen Tag veröffentlich wurden hatte das Klinikum Bamberg im April 2020 56 Intensivbetten, am Ende der Veröffentlichung der Statistiken (dürfte ca. März/April 2022 gewesen sein) waren es noch 29, kann man im Archiv dieser Zeitung nachlesen, haben sich die Intensivbetten in Luft aufgelöst und das in der schlimmsten Pandemie aller Zeiten???