Landwirte wie Edgar Böhmer setzen auf organisches Düngen. Die neue Gülleverordnung bedeutet für ihn mehr Bürokratie und weniger Flexibilität.
Für den Medlitzer Landwirt Edgar Böhmer hat die Gülle zu Unrecht einen schlechten Ruf. "Der organische Dünger ist doch das, was der nachhaltig wirtschaftende Landwirt haben will, Gülle hat viele Grundnährstoffe, die ich sonst nirgends herbekomme", sagt Böhmer. Die neue Gülleverordnung bedeutet für ihn mehr Bürokratie und weniger Flexibilität. "Man bräuchte mehr Freiheiten, das oberste Gebot für uns ist immer das Wetter", sagt Edgar Böhmer.
"Die Verordnung regelt die gute fachliche Praxis beim Düngen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen und vermindert die stofflichen Risiken, beispielsweise für Gewässer durch die Anwendung von Düngemitteln auf landwirtschaftlich genutzten Flächen", erläuter Martin Hecht, Pressesprecher beim bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. "Die Änderung der Düngegesetzgebung war zwingend erforderlich, um die von der EU vorgegebene Nitratrichtlinie in Deutschland umzusetzen."
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Nicht die Gülle als solche ist das Problem, sondern die Menge. Jeder Boden kann im Zusammenspiel mit Witterung und Niederschlag nun einmal nur eine gewisse Menge aufnehmen und verarbeiten, ohne daß überschüssige Nährstoffe wie Nitrat ins Grundwasser (oder in Oberflächengewässer) durchschlagen.
Natürlich kann man die Sorgen der Landwirte verstehen, die durch eine fehlgeleitete Agrarpolitik zu viel zu hohen Tierbeständen gezwungen werden, damit sie wirtschaftlich überleben können. Nicht verstehen kann man aber ihre Funktionäre und die ihnen hörigen Politiker, welche genau diese falsche Politik mit Zähnen und Klauen verteidigen.