Zehn Jahre Stiftung "Brot für alle Menschen": Erzbischof Ludwig Schick gibt Kleinbauern im globalen Süden eine Perspektive .
"Brot für alle Menschen": Der Name klingt fast schon provozierend. Zumal die Zahl der Hungernden in der Welt auf über 820 Millionen gestiegen ist. Der Name verrät aber viel über das Ziel und den programmatischen Auftrag dieser Stiftung, die Erzbischof Ludwig Schick anlässlich seines 60. Geburtstages im Jahr 2009 gegründet hat. Zehn Jahre später, zum 70. Wiegenfest, zogen er und Kooperationspartner in einem Symposium am vergangenen Samstag Bilanz. Bis Ende 2018 konnte die Stiftung bereits 23 Projekte mit insgesamt rund 480 000 Euro fördern. Die Gelder gingen nach Äthiopien, Burkina Faso, in den Irak, nach Kambodscha, Kamerun, Kenia, Kuba, Mauretanien, in die Sahelzone, nach Senegal, Simbabwe, Sri Lanka und Syrien.
Das Symposium "Da sprach er: Gebt ihr ihnen zu essen - 10 Jahre Stiftung ‚Brot für alle Menschen‘" wurde von der Bamberger Diözesanakademie Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH Nürnberg) veranstaltet. Direktor Siegfried Grillmeyer moderierte mit dem Bamberger Weltkirche-Referenten Michael Kleiner die Veranstaltung. Grillmeyer machte klar, dass der Hunger überwindbar ist: "Es gibt Lebensmittel für alle sieben Milliarden Menschen in der Welt. Brot für alle ist machbar!"
Denn: "Obwohl die Not in der Welt riesig und der Beitrag, den jeder Einzelne von uns leisten kann, klein ist, können wir etwas bewirken, wenn wir alle zusammen helfen", ist sich Erzbischof Schick sicher. Als "Außenminister" der Deutschen Bischofskonferenz sieht er auf seinen Reisen durch Afrika, Asien und Südamerika viel Armut, hungernde und kranke Kinder, ausgetrocknete Felder und versiegende Wasserquellen. Ihm ist bewusst, dass es zur Bekämpfung dieses Elends "Langstreckenläufer braucht statt Sprinter". So fördert das Geld aus seiner Stiftung vor allem die kleinteilige Landwirtschaft in den Entwicklungsländern durch Kauf von gutem Saatgut sowie durch den Bau von Bewässerungsanlagen.
Vermittlung von Know-how
"Für die Überwindung des Hungers ist kleinbäuerliche Landwirtschaft wichtig", weiß Schick. So bilden auch die Vermittlung von Know-how und die landwirtschaftliche Fachausbildung beispielsweise in Landwirtschaftsschulen im Senegal, in Niger und Simbabwe einen weiteren Schwerpunkt der Hilfe durch Stiftungsgelder. Darüber hinaus stellt der Erzbischof Mittel für akute Notfälle bereit.
Dass die Förderung der Kleinbauern im globalen Süden die effektivste "Hilfe zur Selbsthilfe", zur Bekämpfung von Armut und Fluchtursachen ist, bestätigten in dem Symposium Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel und der Direktor von Caritas International, Oliver Müller. "Ohne diversifizierte Landwirtschaft kann die Menschheit nicht in Würde leben", betonte Spiegel. Er beklagte, dass der Großteil aller produzierten Lebensmittel "nicht auf den Markt und auf den Teller kommen". Essen werde hergestellt, "um Geld zu machen, nicht um zu sättigen". Der Misereor-Mann sprach zwar nicht ausdrücklich von der zwingenden Notwendigkeit, dass sich die internationalen Marktmechanismen und politischen Gegebenheiten grundlegend ändern müssten. Doch die kirchlichen Hilfswerke würden mit ihren Partnern vor Ort dafür sorgen, dass "die Zivilgesellschaft in ihren Rechten gestärkt wird".
Oliver Müller nannte es "einen schmalen Grat", hungernde und arme Menschen nicht in Abhängigkeit von Hilfe zu bringen. Projekte, wie sie die Stiftung "Brot für alle Menschen" fördert, unterstützen nach Müllers Worten die Menschen, "selber Akteure zu werden und nicht passiv zu bleiben, um sich auch gesellschaftlich, politisch äußern zu können".
André Guèye, Bischof des Bamberger Partnerbistums Thiès im Senegal, sieht in der Förderung von landwirtschaftlichen Kleinbetrieben die nachhaltigste Entwicklung schlechthin: "Landwirtschaft sichert Essen, Trinken und Arbeit, verhindert Migration nach Europa und Armut", sagte der Bischof. Und: "Brot zu haben, hängt zusammen mit Ausbildung und Gesundheit."
Ich versteh so einiges in der kath. Kirche nicht!
Einerseits sind sie immer auf Spendenjagd, streichen aber, die männliche Obrigkeit, hohe Gehälter ein. Wie passt das zusammen?
Ich bin der Meinung, dass, wenn sich ein männliches Wesen (warum Frauen nicht zugelassen werden ist ein anderes Thema) fürs Priesteramt entscheidet, genauso nur ein Taschengeld zustehen müsste wie den Ordensschwestern oder Mönchen. Mit welcher Begründung bekommen Priester und Bischöfe Gehälter und das "Kleinvolk" im Orden nicht?
Ich bin Christin, habe aber so meine Probleme mit der "scheinheiligen", weltfremden Kirchenobrigkeit.
Die Bischöfe beziehen ihren Sold auf Grunde des Hauptschlusses der außerordentlichen Reichsdeputation 1803. Ist ein geltender Vertrag, mit dem die entgangenen Einnahmen auf Grund der Säkularisierung z.B. des Hochstifts Bamberg kompensiert wurden. Kann man ablösen, ist aber teuer. Oder halt weiter zahlen. Für Führungskräfte mit so vielen Mitarbeitern und Budgetverantwortung ist das Einkommen aber durchaus moderat.
Und warum sollte ein Priester nichts verdienen? Der arbeitet ja auch und wahrscheinlich nicht signifikant weniger als ein Studienrat und er ist auch Akademiker. Vom Gehaltsgefüge passt das schon. Und das ist aus strikt atheistischer Perspektive gesehen.
Das mit dem Glauben ist Ihr persönliches Problem.
Ich habe mit meinem Glauben kein Problem, nur mit Gottes "Fußvolk"!
Ne, ne, das meine ich schon so, Monotheismus ist ein Problem. Religion ist heilbar.
Außerdem wäre, meiner Meinung nach, so manche(r) Pastoralreferent(in) ein(e) bessere(r) Pfarrer(in), weil er bzw. sie eine Ahnung vom Leben, Familie usw. haben. Da können doch unsere Pfarrer usw. gar nicht mitreden......