Die Brose-Gruppe will 2019 den zweiten Bauabschnitt der Bamberger Verwaltungsgebäude in Angriff nehmen. Auch die Stadt hat die Weichen dafür gestellt.
Im Vermögenshaushalt der Stadt sind 350 000 Euro nur eine Kleinigkeit. Doch die Summe, die der Stadtrat Mitte der Woche eher beiläufig durchgewunken hat, ermöglicht einen Entwicklungssprung für Bamberg-Ost. "Wir schaffen die Infrastruktur, die nötig ist, um die Erweiterung der Brose-Gruppe zu sichern", sagte Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) nach der Entscheidung.
Hört man den Chef der Verwaltung, geht es um die nötigen Gutachten für den Immissionsschutz, die naturschutzrechtlichen Planungen und vor allem um die Verkehrsanbindung für den zweiten Bauabschnitt einer zukunftsträchtigen Firmenansiedlung. Die Stadt wolle die Erweiterung der Brose-Gruppe positiv begleiten.
Überraschend ist es nicht, dass Brose seinen Standort an der Breitenau ausbauen will. Schon 2012, als die Stadt mit dem Automobilzulieferer den Vertrag über die Betriebsansiedlung schloss, war die Rede von mehreren Bauabschnitten und dem festen Ziel, einen Standort mit über 1000 Beschäftigten zu schaffen. Unklar war nur, wann es dazu kommen würde.
Fertigstellung im Frühjahr 2021
Ende 2018 scheint diese Frage geklärt. Am Mittwoch hat die Gesellschafterversammlung der Brose-Unternehmensgruppe Zeitplan und Umfang des zweiten Bauabschnitts in Bamberg abgesegnet. Michael Stoschek, Vorsitzender der Brose-Gesellschafterversammlung, spricht von 70 Millionen Euro, die der Automobilzulieferer in die Erweiterung des Standorts in Bamberg stecken will. Ende 2019 soll mit dem Bau begonnen werden. Geplante Fertigstellung ist im Frühjahr 2021.
Auch in Hallstadt wird investiert
Dabei geht es nicht nur um die Stadt Bamberg. 100 Millionen steckt Brose in sein Werk Hallstadt, wo neue Produktionsanlagen und Versuchseinrichtungen entstehen sollen. Und klar ist auch, dass das Ganze mit einem Personalzuwachs einhergehen soll: Damit Brose sein Geschäft mit elektrischen Seitentür- und Heckklappenantrieben weiter entwickeln kann, wird die derzeitige Belegschaft an der Breitenau von 700 auf ca. 1100 Mitarbeiter in den nächsten fünf Jahren aufgestockt. "Für Bamberg ist das eine sehr erfreuliche Angelegenheit", gibt sich Stoschek überzeugt. Die wachsende Zahl zum Teil auch neu einzustellender Mitarbeiter bedeute für Bamberg mehr Kaufkraft und zusätzliche Nachfrage nach Wohneigentum.
Kritik äußerte Stoschek in dem Zusammenhang am Ergebnis des Bürgerentscheids zum Gewerbepark Muna. "Das ist eine ganz schlechte Entscheidung, denn Bamberg braucht zur Finanzierung seiner Aufgaben als Stadt deutlich mehr Gewerbesteuereinnahmen." Das deutlich kleinere Coburg verfüge über viel höhere Einnahmen als Bamberg, sagte Stoschek.
Voraussetzung dafür, dass Brose in Bamberg bauen kann, ist ein im Januar geplanter Erwerb von 31 000 Quadratmetern Grund von der Stadt, eine Fläche, mit der das zerklüftete Brose-Grundstück am Rande des Flugplatzes arrondiert werden soll. Insgesamt verfügt die Unternehmensgruppe dann über zehn Hektar in Bamberg.
Alles ja gut und schön. Aber das mit der architektonischen Aufwertung muss erst mal erklärt werden. Was ist eine Aufwertung, wenn am Ortseingang ein gigantischer Parkplatz entstanden ist und dieser entsprechend der Zunahme der Arbeitsplätze auch noch vergrößert werden wird. Klar, die Firma Brose und die Stadt Bamberg leben vom Auto. Und wie wird es dann heißen: "Die Autoindustrie hustet und Bamberg wird krank."
Schade um unsere wertvollen (Gewerbe-)Flächen, wenn darauf Autos abgestellt werden. Das neue Autohaus am Berliner Ring lässt grüßen!
Und plötzlich kommt der Cut, wie in Coburg
Wie viel Gewerbesteuer zählt BROSE?
Wahrscheinlich null
Und wir brauchen kein Belehrungen des Patriarchen aus Coburg namens Stoschek
Kurze Ergänzung sei mir bitte noch gestattet:
Die Bürger der unweit gelegenen Stadt Hallstadt stellen sich nicht so kritisch an wie dies so einige Bamberger tun.
Man denke zurück, als die Michelin Reifenwerke sich auf Bamberger Gebiet ansiedeln wollten zur Errichtung einer sehr großen Reifenfabrik. Aber Bamberg wollte nicht und so hat man wenige Meter entfernt auf Hallstadter Gebiet gebaut. Dumm gelaufen für die Bamberg und Hallstadt lacht sich mittlerweile ins Fäustchen, denn Bamberg hat weder Flächen für Industrie- oder Gewerbeansiedlung noch hat sie für so was affine Stadträte und schon gar keine affinen Bürger. Und kommt mal einer wie Brose und schafft hier was, würde er am liebsten sofort vom Acker gejagt werden, könnte ja etwas lauter werden als bisher.
Lieber pendelt man anscheinend zur Arbeit nach Erlangen, Fürth oder Nürnberg ODER man ist gar schon Rentner oder Pensionär ? Die meisten Kritiker scheinen wirklich zu letzteren zu gehören.
Und "Durchblicker" du hast keine Ahnung
Aber musst ein wenig einschleimen?