50 Fahrräder für die Region Transkarpatien

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Die Jungs und Mädels an der Grenze zur Ukraine. In einer Fahrradkolonne fuhren sie ungehindert von Ungarn in die Ukraine und brachten Fahrräder aus Rhön-Grabfeld. Klaus Höhn
Die Jungs und Mädels an der Grenze zur Ukraine. In einer Fahrradkolonne fuhren sie ungehindert von Ungarn in die Ukraine und brachten Fahrräder aus Rhön-Grabfeld. Klaus Höhn
Wieder verlässt ein mit Hilfsgütern und 50 Fahrrädern voll beladener 15-Tonnen-Lkw den Landkreis Rhön-Grabfeld von Herschfeld in Richtung Budapest. Hanns Friedrich
Wieder verlässt ein mit Hilfsgütern und 50 Fahrrädern voll beladener 15-Tonnen-Lkw den Landkreis Rhön-Grabfeld von Herschfeld in  Richtung Budapest. Hanns Friedrich
 

Freiwillige Jugendliche brachten 50 Fahrräder über die Grenze, die im Rahmen eines Hilfstransportes für die Ukraine gespendet wurden.

Vor einigen Wochen schickte die Humanitäre Ungarnhilfe Hl. Elisabeth e.V. mit Sitz in Hohenroth, einen Transport nach Budapest auf die Reise. Neben den obligatorischen Hilfsgütern, waren 50 Fahrräder an Bord, die vor wenigen Tagen an Bedürftige in der Ukraine übergeben werden konnten. Die Caritas Hungarica unterstützt damit weiterhin die ungarische Minderheit in der Westukraine, die weitgehend von der Entwicklung in jeglicher Hinsicht von Kiew abgehängt ist. "Bei der katastrophalen Infrastruktur, ist das Fahrrad das Fortbewegungsmittel Nummer 1", sagt Vorsitzender Klaus Höhn. Er war bei der Übergabe selbst vor Ort. Grund dafür war die Organisation der zu errichtenden Schwesternstation in Visk.

Schon beim letzten Fahrrad-Transport war klar, dass es gar nicht so einfach ist, eine größere Anzahl von Fahrrädern über die ukrainische Grenze zu bringen. Es galt also eine Fahrradgruppe zusammen zu stellen, die mit den Rädern von Ungarn in die Ukraine fuhren, berichtet Klaus Höhn. Der Rákóczy-Verein hatte Unterstützung zugesagt und 50 Mädels und Jungs motiviert, die mit den Fahrrädern von Beregsurány über die Grenze fuhren. Nach vier Stunden Stau auf der Autobahn wegen eines Lkw-Umfalles traf die Delegation mit den Fahrrädern am frühen Nachmittag in Beregsurány ein. Dann konnten die Jungs und Mädels los radeln. Beim Grenzübertritt gab es keinerlei Probleme. Gegen 18.30 Uhr waren die Radler in der Zwischenstation, dem Pfarramt von Berehove, angekommen, von wo aus sie am nächsten Morgen per Lkw zum eigentlichen Zielort gebracht werden sollten. Dort bedankte sich Klaus Höhn bei den zahlreichen Spendern aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld, und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Am Tag danach ging die Reise weiter nach Visk, wo die entscheidenden Verhandlungen mit dem Bürgermeister und dem ärztlichen Leiter des kleinen Krankenhauses stattfanden. Diese brachten nun endlich den Durchbruch, denn die Stadt Visk stellt den notwendigen Bereich für die Schwesternstation zur Verfügung und übernimmt die ärztliche Aufsicht. Im Gegenzug versprach Klaus Höhn, das Krankenhaus mit Materialspenden zu unterstützen. So wurden bereits 20 Betten mit elektrisch verstellbarem Antrieb geliefert.

Sachspenden für Krankenhaus gesucht

Anfang September wird mit der Renovierung der Räumlichkeiten begonnen, bei der auch die Humanitäre Ungarnhilfe Hl. Elisabeth ihren Beitrag leistet. Es werden dazu noch jede Menge an Sachspenden benötigt. Da die ganze Region eine medizinische Diaspora, ist, muss dringend ein Röntgengerät beschafft werden. Aber auch einfachere Dinge, die den täglichen Ablauf im Krankenhaus erleichtern, werden dankbar angenommen. Darüber hinaus geht der normale Unterstützungsbetrieb weiter. Es werden nach wie vor Fahrräder gesucht. Außerdem für die Schuleinführung im August, Büchertaschen und alles was an Schulsachen gebraucht wird.

Vor wenigen Jahren wurden die schlimmen Verhältnisse in der Ukraine durch die Ärztemission der Ungarischen Caritas bekannt. Die ungarische Regierung unterstützt die ungarischen Minderheiten mit Programmen wie der Ärztemission, welche die Caritas in deren Auftrag organisiert und ausführt. Die Humanitäre Ungarnhilfe Hl. Elisabeth unterstützt diese Arbeit nach Kräften. Der Vorsitzende Klaus Höhn nimmt regelmäßig an den Terminen der Ärztemission teil, um sich ein Bild über die aktuelle Situation in den Ortschaften zu machen.

Regelmäßige Untersuchungen

Die Ärztemission führt fast an jedem Wochenende Vorsorgeuntersuchungen durch. Bei den Kindern sind dies augenärztliche, zahnärztliche und orthopädische Untersuchungen. Notwendige Brillen und orthopädische Schuheinlagen werden von der Caritas bezahlt. Bei Erwachsenen und Senioren wird darüber hinaus Blutdruck und Blutzucker kontrolliert, sowie eine EKG-Untersuchung durchgeführt. Die bisher gewonnenen Erkenntnisse sind teilweise erschreckend. Um die medizinische Situation nachhaltig etwas zu entschärfen, ist eben eine Gemeindeschwesternstation zunächst in der Stadt Visk angedacht. Sie soll die erste Musterstation sein, die in absehbarer Zeit in Betrieb geht.

Großes Augenmerk legt man dabei auf die Betreuung Schwangerer und zwar vor, während und nach der Geburt. Die Vorsorgeuntersuchungen Neugeborener haben außerdem einen hohen Stellenwert. Von privaten Medizinern aus dem Landkreis und Bad Kissingen wurden bereits hochwertige Geräte und Einrichtungen gespendet. Um das nun auf zwei Länder ausgedehnte Hilfsprogramm zu unterstützen bittet die Humanitäre Ungarnhilfe Hl. Elisabeth weiterhin dringend um Spenden medizinischer Geräte, Geldspenden und nach wie vor Fahrräder.

Kontaktadresse

Informationen gibt es bei Klaus Höhn in Hohenroth, den Sammelstellen in Hausen/Rhön, Stettener Straße 13, in Hohenroth (Veitsberg 19), in Mellrichstadt (Roßbachstraße 63) oder auch in Aub bei Bad Königshofen (Kleines Dorf 14) . Wer die Hilfsaktion finanziell unterstützen möchten kann dies bei der Sparkasse Bad Neustadt IBAN DE65 793 530 900 011 097 680 unter dem Stichwort "Ungarnhilfe" tun.