Wildflecken: Was wird aus der Housing Area?

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Die "Housing Area" auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken umfasst zwei Straßenzüge, in denen früher die Familien amerikanischer Soldaten lebten. Heute wird das Gebiet für militärische Übungen genutzt. Foto: Ulrike Müller
Die "Housing Area" auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken umfasst zwei Straßenzüge, in denen früher die Familien amerikanischer Soldaten lebten. Heute wird das Gebiet für militärische Übungen genutzt. Foto: Ulrike Müller
Major Christoph Peschel ist in der Housing Area unterwegs. Die meisten Häuser dürfen nicht mehr betreten werden. Foto: Ulrike Müller
Major Christoph Peschel ist in der Housing Area unterwegs. Die meisten Häuser dürfen nicht mehr betreten werden. Foto: Ulrike Müller
 
Eindrücke von der "Housing Area" auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Foto: Ulrike Müller
Eindrücke von der "Housing Area" auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Foto: Ulrike Müller
 
Eindrücke von der "Housing Area" auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Foto: Ulrike Müller
Eindrücke von der "Housing Area" auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Foto: Ulrike Müller
 
Eindrücke von der "Housing Area" auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Foto: Ulrike Müller
Eindrücke von der "Housing Area" auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Foto: Ulrike Müller
 
Eindrücke von der "Housing Area" auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Foto: Ulrike Müller
Eindrücke von der "Housing Area" auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Foto: Ulrike Müller
 
Eindrücke von der "Housing Area" auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Foto: Ulrike Müller
Eindrücke von der "Housing Area" auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Foto: Ulrike Müller
 
Eindrücke von der "Housing Area" auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Foto: Ulrike Müller
Eindrücke von der "Housing Area" auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Foto: Ulrike Müller
 

Der Straßenzug, wo einst die Kinder amerikanischer Soldaten spielten, gleicht einer Geisterstadt. Den Häusern droht der Abriss - die Frage ist bloß wann.

Verlassen liegt die Housing Area vor den Toren der Rhön-Kaserne auf dem Truppenübungplatz Wildflecken. Das Lachen der Kinder, die einst hier gespielt haben, hallt fast noch von den Fassaden wider, die heute trist und grau an längst vergangene Zeiten erinnern. "Einsturzgefahr!", steht an vielen Hauseingängen geschrieben, und: "Betreten verboten!". Seitdem die Bundeswehr im Jahr 1994 den Standort von den Amerikanern übernommen hat, ist das Areal ungenutzt. Fast ungenutzt. "Das ist unsere Übungsanlage Kampf im urbanen Umland", erklärt Major Christoph Peschel, Kommandant der Rhön-Kaserne und noch bis April auch für den Truppenübungsplatz zuständig.

Geübt werden Aufklärung, Patrouillieren und Stabilisierung in städtischen Krisengebieten. Vielleicht liegen deshalb Autowracks am Straßenrand, ein angemalter Bus mit platten Reifen und arabischen Schriftzeichen ist vor einer Garageneinfahrt gestrandet. Von 76 Gebäuden, in denen früher amerikanische Familien lebten, dürfen nur noch sechs betreten werden. Allen aber droht früher oder später der Abriss. Allerdings, so sagt Peschel, werde die Anlage für militärische Übungen weiter genutzt, bis etwas Neues komme. Der Neubau einer urbanen Übungsanlage sei bereits genehmigt worden, das Konzept dafür werde gerade entwickelt.


Umbau der Schießbahnen

Während in der Rhön-Kaserne aktuell Bauarbeiter in großem Stil abreißen, sanieren und neu bauen, tut sich auch draußen auf dem Platz was. Fast alle Schießbahnen werden nach und nach erneuert. "Der Zielbau der Amerikaner ist in die Jahre gekommen", sagt Peschel. Aber das ist nicht der einzige Grund. Im Jahr 2014 erstellte die Bundeswehr für ihre Standorte ein neues Nutzungskonzept. Das Ergebnis: Die Artillerie, also großkalibrige Geschütze und Raketen, werden zukünftig vor allem in Norddeutschland stationiert sein. Der Süden widmet sich dagegen der Infanterie, sprich mit Handwaffen ausgerüstete Soldaten, und Spezialkräften.

Wildflecken aber ist für viele Jahre ein Truppenübungsplatz der Artillerie gewesen. Panzer gehörten zum Alltagsbild, die Wildfleckener erinnern sich noch gut an die Züge, mit denen das schwere Geschütz in die Rhön gebracht wurde. Auch diese Bilder gehören der Vergangenheit an. "Die Ausrichtung ändert sich", klärt Peschel auf. An der Bedeutung des Standorts als Ausbildungsdrehscheibe der Bundeswehr lässt der Kommandant jedoch keinen Zweifel aufkommen.

Die ersten beiden Schießbahnen seien bereits angepasst worden, berichtet Peschel. An Schießbahn 15 werde gerade gebaut. Hier entsteht ein Turm für die Ausbildung von Scharfschützen, von dem aus man im negativen Winkel schießen kann. "Dafür musste die Bundeswehr bisher bis nach Österreich zum Üben fahren", sagt Peschel. Wenn alles klappt, wird die Anlage heuer eingeweiht. Wie viel Geld die Bundeswehr für die Umgestaltung des Platzes in die Hand nimmt, kann Peschel nicht sagen. Allein für den Platzerhalt sind in diesem Jahr aber 520.000 Euro vorgesehen.