Bad Brückenau: Seepferdchen für Grundschüler

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Marc (von links) und Nevio, beide sieben Jahre alt, lernen mit dem Schwimmlehrer, sich sicher im großen Becken der Therme Sinnflut zu bewegen. Foto: Ulrike Müller
Marc (von links) und Nevio, beide sieben Jahre alt, lernen mit dem Schwimmlehrer, sich sicher im großen Becken der Therme Sinnflut zu bewegen. Foto: Ulrike Müller

Durch eine Initiative der Gesundheitsstadt Bad Brückenau lernten einige Kinder in einem Kurs schwimmen. Die Fortsetzung des Projektes ist offen.

15 Meter können lang sein. Konzentriert schwimmt ein Mädchen im tiefen Teil des großen Beckens der Therme Sinnflut, gleich neben ihr ist der Schwimmlehrer im Wasser. "Alle Kinder konnten nicht schwimmen", berichtet seine Kollegin am Beckenrand von der ersten Stunde mit den Grundschülern des Ganztags. "Die Mehrheit war noch nie in einem Schwimmbad." Durch das Projekt "Schwimmen macht Schule"haben 16 Kinder erste Erfahrungen im Wasser gesammelt. Etwa ein Drittel der Teilnehmer des Kurses hat am Dienstag sogar die Prüfung "Seepferdchen" abgelegt.


Initiative der Gesundheitsstadt

Das Projekt kam in Kooperation mit der Schwimmschule Melanie und der Therme Sinnflut zustande. Die Idee hatten Karin Bauer und Uwe Schmidt, die gemeinsam das Konzept für "Meine Gesundheitsstadt 2016" entworfen hatten. Die Aktionstage fanden bereits im Oktober statt. Im Zentrum stand das Thema Kindergesundheit. Dass die Schulen der Stadt langfristig etwas davon haben, ist eine Premiere. Drei Projekte - darunter der Schwimmkurs für Grundschüler - wurden über die Gesundheitsstadt mitfinanziert.

"Die Idee war, hier ein neues Projekt beispielhaft auf den Weg zu bringen", erklären Bauer und Schmidt. Hintergrund ist, dass an der Grundschule schon im dritten Jahr in Folge kein Schwimmunterricht angeboten wird, da kein Lehrer die erforderliche Qualifikation hat. Da die Gesundheitsstadt jedoch nur alle zwei Jahre veranstaltet wird, ist die weitere Finanzierung - die Eigenbeteiligung der Eltern lag lediglich bei 20 Euro - des Angebotes offen. "Wir hoffen aber, dass sich möglicherweise Unternehmer oder Spender finden, die unterstützend einspringen wollen", werben Bauer und Schmidt für eine Fortsetzung.


Verantwortung der Eltern gefragt

Auch Schulleiterin Barbara Buz befürwortet das: "Es wäre wünschenswert, wenn wir das Projekt Schwimmen macht Schule in den nächsten Jahren fortsetzen könnten." Interessierte Sponsoren können sich jederzeit bei der Tourist-Info melden. Der achtstündige Kurs, der in dieser Woche zu Ende gegangen ist, kann für die Kinder nicht mehr als ein Vermitteln der ersten Grundkenntnisse sein. "Der Grundstein des Schwimmen Lernens liegt in der Verantwortung der Eltern", stellt die Schwimmlehrerin klar. Sie merke deutlich, wenn die Kinder auch in ihrer Freizeit ab und an mal ins Schwimmbad gehen.

Nicht alle der 16 Kinder sind bis zum Schluss dran geblieben. Der siebenjährige Nevio aber hat sich regelrecht in eine Wasserratte verwandelt. "Toll", sagt er über den Kurs. Gefallen habe ihm "eigentlich alles". Und schwupp taucht er schon wieder ab. Seine Eltern haben ihn bereits zu einem Kurs für Fortgeschrittene angemeldet.


Einen Artikel über die Situation des Schwimmunterrichts im Landkreis Bad Kissingen finden Sie hier.

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