Nach dem Abschlussbericht der Bundesnetzagentur fordert Bürgermeister Wilhelm Friedrich, dass der Konflikt um den Amateurfunk beigelegt wird. Die Funkgegner machen einen ersten Kompromissvorschlag.
Der Abschlussbericht der Bundesnetzagentur und zwei Beschlüsse zum Roßbacher Amateurfunker standen als wichtigste Punkte auf der Agenda der Zeitlofser Gemeinderatssitzung am Dienstagabend. Bürgermeister Wilhelm Friedrich (CSU) schlug den Räten vor, dass in die Bebauungspläne keine Auflagen hinsichtlich Antennenanlagen aufgenommen werden, und dass auch keine Gestaltungssatzung erlassen wird. Da laut Bürgermeister keine Wortmeldungen hierzu mehr erfolgten, stimmte der Gemeinderat über den Vorschlag ab. Dabei habe es keinerlei Gegenstimmen gegeben.
Appell an die Konfliktparteien Ehe die Räte ihr Votum abgaben, zitierte Friedrich das
Fazit der Bundesnetzagentur, deren Messungen keine Grenzwertüberschreitungen ergeben haben. Im Gegenteil, die Werte lagen weit unter den gesetzlich festgeschriebenen Grenzwerten. Auch baurechtlich seien die Antennenanlagen zulässig - das Landratsamt Bad Kissingen habe festgestellt, dass der in einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts enthaltene so genannte "Verunstaltungsbegriff" in diesem Fall nicht erfüllt werde.
Mit der Abstimmung allerdings war für das Ortsoberhaupt die Sache noch nicht erledigt. Friedrich richtete gleichermaßen eindringliche wie auch persönliche Worte an die Roßbacher und die Amateurfunker. Beide Parteien sollten wieder wie früher aufeinander zugehen und das gegenseitige Misstrauen beilegen: "Kommen wir einfach zusammen, akzeptieren die rechtlichen Vorgaben und lassen uns nicht von gegenseitigen Beschuldigungen leiten!"
Stellungnahme der Gegner Auf den ersten Blick scheint es, als ob Friedrichs Worte Gehör gefunden hätten. Für die Funk- und Antennengegner gibt Berthold Richter am Mittwoch eine Stellungnahme gegenüber der
Saale-Zeitung ab. Die Gegner seien mit den Beschlüssen des Gemeinderates einverstanden: "Diese Entscheidung sehen wir als einen Schritt auf dem Weg zu einer einvernehmlichen Lösung", heißt es in der Stellungnahme. Allerdings stellen die Gegner eine Bedingung: "Von den Amateurfunkern erwarten wir als Gegenzug, ihr Fachwissen und die technischen Möglichkeiten zu nutzen, um die Antennen aus dem Wohngebiet zu beseitigen und trotzdem noch funken zu können." Richter spielt damit auf die Tatsache an, dass viele Funker ihre Technik ins Auto packen und ihrem Hobby draußen in freier Natur nachgehen.
Joachim Zinn, um dessen Amateurfunkanlage es geht, nennt diesen Vorschlag "völlig inakzeptabel". Erneut weist er auf die gesetzlichen Grundlagen des Amateurfunks hin. Selbst die Europäische Kommission habe auf eine parlamentarische Anfrage zu elektromagnetischer Hypersensibilität hin keinen Anlass gesehen, die geltenden Grenzwerte in Frage zu stellen.
Friedrich kritisiert Plakate scharf Der Bürgermeister ging auch auf die Plakate in Roßbach ein. "Über die Anschuldigungen und der verschiedenen Textvarianten möchte ich denen, die diese Kampagne erfunden haben, ganz klar sagen, dass ich mich - gelinde ausgedrückt - von dieser Schmiererei deutlich als Bürgermeister distanziere." Friedrich stellte die Frage in den Raum: "Geht es hier überhaupt noch um den Amateurfunk?" Er wies darauf hin, dass die Gemeinde weder den Amateurfunk noch die Schilder verbieten könne. Die Gemeinde bedauere, "dass Erscheinungsbilder in Form von Plakaten Teile von Roßbach ausschmücken oder den Ruf der ganzen Gemeinde mitbeeinflussen".
Was die Schilder angeht, so signalisiere Berthold Richter von den Funk- und Antennengegnern Kompromissbereitschaft - wenn sich die Funkamateure ebenfalls kompromissbereit zeigen würden: "Wenn dann die Schilder im Dorf entfernt sind, haben beide Seiten etwas geschafft, worauf sie stolz sein können. Wir hätten was für die Dorfverschönerung und den Gemeindefrieden getan. Die Funker hätten sich daran sogar beteiligt, und sie könnten trotzdem noch funken", schreibt er.
Anlage genießt Bestandsschutz In seiner Stellungnahme vor der Abstimmung betonte der Bürgermeister, dass wegen der von den Roßbacher Bürgern vorgebrachten Strahlenbelastung von Seiten des Marktes Zeitlofs keine Möglichkeit bestehe, den Funkbetrieb einzuschränken oder zu untersagen.
Baurechtlich könnte der Markt Zeitlofs entsprechende Auflagen zu Antennen in jeden einzelnen Bebauungsplan aufzunehmen. Die bestehenden Antennen hätten aber Bestandsschutz. Letzteres wäre auch der Fall, wenn der Markt Zeitlofs eine Gestaltungssatzung erlassen würde, in der die Erhaltung oder Bewahrung eines schutzwürdigen Ortsbilds zugrunde gelegt sein müsste. In seinen persönlichen Anmerkungen wollte Friedrich die Behauptung, dass die Gemeinde schuld an dem ganzen Spektakel sei, nicht unwidersprochen lassen: "Der Gemeinderat hat anfangs gesagt, dass wir nicht für einen solchen Antennenwald stimmen." Es sei den Räten wichtig gewesen, den Amateurfunk prüfen zu lassen, um dann auf Grundlage der Ergebnisse zu einer Meinung zu finden - wie jetzt geschehen.
Befürchtungen bleiben Laut Friedrich hätten ihm schon einige Roßbacher Bürger ihre Befürchtungen mitgeteilt, dass nach Abschluss der Messungen das Feldstärkeniveau steigen würde, da dann keine laufende Kontrolle mehr vorhanden sei. Friedrich bezeichnete diese Befürchtungen als Vermutungen, die er nicht beweisen könne - und denen er sich auch nicht anschließen werde.
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Dieser Kommentar kommt sicher von der Fraktion der Hetzkampagne!?
Er bezieht sich wahrscheinlich auf den Kommentar von Zeitungsleser. Wer den Text auch nur halbwegs durchgelesen und verstanden hat, versteht auch, dass eine optische Sichtbarkeit gemeint war! Ein Router ist eine winzige kleine Kiste und heutzutage meist mit integrierten Antennen, das bedeutet für den normalen User "ungefährlich". Die 100 mW solcher Geräte sind auch wesentlich ungefährlicher als ein Handy, aber durch die Summe diverser Geräte im Haushalt (Router, Handy, Tablet, LED-Lampen, DECT, Schaltnetzteile etc.) kommt es doch zu einer -meiner Meinung nach- nicht zu vernachlässigenden EMV-Belastung und das über ganz viele Stunden am Tag. Ein durchschnittlicher Funkamateur in mehr als 5 Entfernung erzeugt über den Tag gemessen nur einen winzigen Bruchteil dessen und erzeugt nur EMV, wenn er sendet, aber selbst das verstehen ja nur die Wenigsten.
Ausserdem möchte ich mal sehen, wie sie von jedem WLAN-Router die Mac-Adresse immer erkennen wollen??? Sie meinen sicher die SSID, oder? Das eine hat mit dem anderen Null zu tun. Ansonsten würde ich mich wundern, wenn jeder User das richtige Tool zur Hand hätte bzw. sich mit dem ARP-Befehl auskennen würde!
Aber Hauptsache erst mal alles als Unsinn deklarieren, sehr gut gemacht!
Was für ein Unsinn! Die MAC-Adresse eines WLAN ist immer erkennbar!
Es ist wirklich unfassbar, ich vermute mal, dass mindestens 80% der Anwohner dort ein Mobiltelefon benutzen, d.h. zirka 2000, im Umkehrschluss bedeutet das also, dass niemand von diesen 2000 Bürgern bemerkt, dass er 24h am Tag ein 2 Watt Funkgerät mit sich trägt bzw. sich in unmittelbarer Nähe aufhält, RESPEKT!
Wahrscheinlich benutzen es einige auch noch als Wecker und es liegt die ganze Nacht in sehr geringer Distanz auf dem Nachttisch oder es wird gern im Auto (faradayschen Käfig) mit Volldampf telefoniert, diese Leute sind gleich doppelt zu beglückwünschen! Außerdem wohnt der Hauptkläger unmittelbar neben einem Mobilfunkmast, soll der auch weg Herr Hauptkläger??? Würde allerdings wenig Sinn machen, je dichter man dran wohnt desto besser.
Es gibt klare Anforderungen an eine Funkanlage sei es eine Amateurfunkstation oder ein Mobilfunkmast und jeder in diesem Land hat dieses einzuhalten. Das schöne an Hochfrequenz ist, dass man ihre Stärke nachmessen kann und da können noch so viele Esoteriker oder sonst was daherkommen, die Daten sind Fakt und unantastbar, das Ganze hat was mit Wissenschaft zu tun.
Ein 10 Minuten-Handy Telefonat mit mittlerer Leistung ist übrigens genauso strahlungsintensiv als wenn man 24h direkt unter einem durchschnittlich bestückten Mobilfunkmast steht, alles nachweisbar! Aber nein, alles was groß ist und viele Antennen hat ist natürlich viel viel gefährlicher, was für ein Müll! Größe hat damit nichts zu tun, das Gegenteil ist eher der Fall, je höher die Frequenz desto gefährlicher für den Organismus, Handy >hohe Frequenz (nahe Mikrowelle) u. kleine Antenne / Amateurfunk >zu ca. 90% niedrige Frequenz u. große Antennen -- Dämmert es liebe Roßbacher???
Die Kritik oder Bedenken sind nur angebracht, wenn jeder in diesem Ort sein Mobiltelefon verschrottet und der Mobilfunkmast abgebaut wird, dann kann der Amateurfunker auch gerne auf die Wiese zum Funken gehen. Ansonsten einfach mal Kopf einschalten!
Herr Bürgermeister gehen sie zu mal nach Baunatal und lassen sich den Amateurfunk erklären!
Machen Sie einen Umweg und nehmen sie sich Zeit um sich das Mysterium Hochfrequenz durch einen Fachmann für HF von einer Universität erklären zu lassen damit Sie nicht unvorbereitet sind.
Schauen Sie beim THW und Bundeswehr vorbei und fragen dort.
Der Bürgermeister und die Räte Ihrer Nachbargemeinde haben das richtige gemacht!
Die haben die weggeschickt!
Leider ist es so, daß Demokratie manchmal eine Autokratie braucht!
Übrigens macht Amateurfunk keinen Krebs sondern Astronauten, Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker sowie fähige Meister und Facharbeiter.
Eine gut ausgebildete Bürgerschaft bringt selbst einer Schlafgemeinde Steuern ein und lockt Investoren aus der Industrie an, die Geschichte die sie jetzt an der Backe haben wird sich noch Jahre hinziehen und der ganzen Ecke schaden.
Hätten sie damals die Leute rausgeschmissen wäre das das kleinere Übel gewesen!
Schließlich ist er ja Düsentrieb und muss sich als Erfinder ja mit allem auskennen.
Mehrere Patente laufen anscheinend auf ihn!
Nun ja frei nach Einstein er versteht von der HF die er täglich nutzt auch nicht mehr als die Kuh vom Gras das sie frisst.
Im übrigen werden sich die Messwerte auf die Spannung beziehen, und nicht auf die pro Flächeneinheit eingetragen Leistung.
Der Faktor der Unterschreitung der Grenzwerte muss mit sich selbst multipliziert werden.
Die Feldstärken im Tal der Vergessenen in der DDR waren höher!