Es ist ja durchaus ehrenwert, dass die Funk- und Antennengegner von sich aus Stellung beziehen und Kompromissbereitschaft signalisieren. Allein, ihr Vorschlag entbehrt jeglicher Grundlage.
Der Amateurfunk ist gesetzlich geregelt: Wer eine Lizenz hat, darf funken. Auch aus Wohngebieten.
Wenn die Gegner also anbieten, ihre Plakate abzunehmen, wenn der Funkamateur seine Technik ins Auto packt und zum Funken in die Rhön fährt, dann fordern sie nichts anderes von ihm, als dass er das Recht auf die freie Ausübung seines Hobbys aufgibt. Ein Recht, das ihm per Gesetz zusteht. Warum sollte er das tun?
Ein Beispiel: Wer einen Führerschein macht, erlangt das Recht, am Straßenverkehr teilzunehmen. Er mag damit seine Mitmenschen gefährden, Fahren darf er trotzdem.
Und niemand kommt auf den Gedanken, dem Nachbarn das Autofahren verbieten zu wollen aus Angst, das eigene Kind könnte unter die Räder kommen. Genau das aber passiert in Roßbach.
Die Todesfälle im Umfeld der Funkanlage sind tragisch. Und wer direkt davon betroffen ist, der wird durch Zahlen und Beteuerungen nie und nimmer getröstet. Aber Menschen sterben. Sie sterben auch an Krebs. Die individuelle Überzeugung, die Todesfälle könnten etwas mit der Strahlung zu tun haben, darf nicht darin enden, dass ein einzelnes Paar öffentlich an den Pranger gestellt wird.
Dass die Community der Hobby-Funker sich zum Teil massiv im Ton vergreift, muss auch gesagt werden. Für die Schlichtung des Konflikts ist das nicht gerade förderlich.
Wenn ich mir den Ton anhöre / schaue, welchen die Roßbacher mit dieser Plakathetzjagd die ganze Zeit gegenüber des Funkamateurs eingeschlagen haben, dann kann ich nur sagen dass sich von denen keiner über irgendwelche schlechten Töne anderer beschweren darf.
Was mich allerdings verwundert ist die Tatsache, dass der Bürgermeister und Gemeinderat die Plakate so sehr kritisiert, nachdem es von amtlicher Seite feststeht, dass der Funkamateur im Recht ist. Wieso hat man dann so eine Plakat Hetzjagd, welche schon einige Monate lang andauert nicht schon im Anfangsstadium verboten und stattdessen diesen drastischen Verlauf zugelassen.
Für mich stellt sich die Situation so dar: Die Leute sind eigentlich immer noch alle gegen den Funkamateur, müssen aber jetzt auf politischer Ebene eine Stellung beziehen um nicht komplett ihr Image zu verlieren, welches eh schon sehr angekratzt ist. Wenn es anders wäre, denke ich dass man die Hetzjagd mit den Plakaten schon längst unterbunden hätte.
In Anbetracht der Tatsache dass die Roßbacher letztlich die Entscheidung dass der Funkamateur im Recht ist anscheinend nicht akzeptieren, sonder das fadenscheinige Angebot machen die Plakate zu entfernen, wenn der Funkamateur seine Antennen abbaut, zeigt dass sie in keinster weise einsichtig geworden sind. Hingegen fordern sie von dem Funkamateur auf, dass er auf sein vom Gesetz her zustehendes Recht verzichtet, damit die Hetzplakate gegen ihn verschwinden.
Ich würde wenn es nicht besser wird, eine Anzeige erstatten und einen Rechtsanwalt einschalten, wenn nicht schon geschehen. Schlimmer kann es wahrscheinlich nicht mehr werden.
Frau Müller
Lassen Sie sich von dem Berichterstatter von Osthessenfunk mal was erzählen!
Er hat bestimmt Zeit für Sie.
Was, wenn das mir persönlich bekannte, rührend nette, freundliche Funkerpaar, das gesetzliche Vorgaben nicht nur einhält, sondern um den Faktor 250 unterschreitet, wie amtlich festgestellt wurde, durch größere Gruppen von Leuten per Plakat, Faschingswagen und Unterschriftensammlungen diffamiert wird und auch vom Gemeinderat tendenziell abgelehnt werden sollte, was ist denn das für ein Ton? Wenn der Frau die freiwillige Mitarbeit in der Kirchengemeinde versagt werden soll. Was ist denn das für ein Ton? Wir Funker haben das Motto: Wir sind keine Fremden, sondern nur Freunde, die sich einfach noch nicht getroffen haben. Ich habe mein Rufzeichen am Auto und begegne dadurch vielen genialen und freundlichen Leuten.
Frau Müller: Finden Sie die massenhafte Diffamierung unbescholtener Bürger über Monate hinweg normal? Sind das Ihre Maßstäbe? Was wäre, wenn die Faschingswagen nächstes Jahr mit der Aufschrift "Blödmüller" durch die Straßen führen, wie es mit dem Namen "Blödzinn" dieses Jahr geschehen ist? Wäre Ihnen das denn recht? Einfach ein kleiner Karnevalsscherz, eben!
Wenn sich die Gemeinde der Funker im Ton vergreifen, dann nur zum Schutz der Funkgegner, damit man sie nicht als das bezeichnen muss, was sie wirklich sind: gewöhnliche Kriminelle.
Frau Möller, schreiben Sie nicht so einen Unsinn. Was in Roßbach geschehen ist und geschieht, geht gar nicht.
Herr Zinn hat direkt an einem Großsender gearbeitet und auch dort gewohnt. Der hat am Tag mit 950.000 Watt (in Worten: neuhunderfünfzigtausend) Watt gesendet, nachts mit 400.000 Watt. Dies andauernd und über Jahrzehnte des Arbeitslebens der Zinns hinweg. Die beiden 126m hohen Antennenmasten waren im weiten Umkreis sichtbar.
Was soll denn Herr Zinn von Leuten halten, die ihn anfeinden, weil er jetzt für ein paar Minuten hin und wieder mit 100 Watt aus einem Sender arbeitet, der nicht größer ist, als ein Schuhkarton? Er zeigt sich unbeeindruckt und mir was? Mit RECHT.