Im Mehl einer bayerischen Mühle wurden EHEC-Erreger gefunden - und das ist nicht der erste Fall. Allein in Bayern gab es vier Rückrufe von Mehlsorten in den letzten zwei Wochen. Was steckt dahinter?
Die Mühle XY ruft das Weizenmehl XY zurück - Meldungen dieser Art häufen sich aktuell. Vier Fälle gab das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in den letzten zwei Wochen alleine in Bayern bekannt. Der Grund: Es wurden E.coli-Bakterien gefunden.
E.-coli-Bakterien kommen natürlicherweise im Darm von Tieren und Menschen vor. Doch nicht alle sind ungefährlich. Bestimmte E. coli können bei Tieren und Menschen zu schwerwiegenden Erkrankungen führen, da sie Gifte (Toxine) bilden.
EHEC-Erreger: Hundekot kann Mehl kontaminieren
Für den Menschen problematisch sind E.coli-Bakterien, die Shigatoxine bilden können. Sie werden auch mit STEC abgekürzt. STEC, die beim Menschen Infektionen mit Durchfall und Bauchkrämpfen auslösen können, werden als enterohämorrhagische E. coli, kurz EHEC, bezeichnet.
Meist werden die Erreger eher mit tierischen Lebensmitteln in Verbindung gebracht. Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz 2021 im Zoonosen-Monitoring festgestellt hat, sind aber auch immer wieder pflanzliche Lebensmittel eine mögliche Quelle für Infektionen. In der Studie wurden 242 Proben Weizenmehl untersucht und 22 haben positiv auf STEC-Keime getestet. Doch nicht nur Weizenmehl ist betroffen.
In einer Untersuchung des Bundesinstituts für Risikobewertung aus dem Jahr 2018 wurden neben Weizenmehl auch Roggen- und Dinkelmehl-Proben untersucht. Das Ergebnis: 15 Prozent (50 von 328) Proben waren positiv.
Keime: So verhinderst du eine Infektion
Wenn der Erreger in pflanzlichen Lebensmitteln nachgewiesen wird, kann das ein wichtiger Hinweis auf eine Verunreinigung sein. Zum Beispiel kann durch das Düngen des Feldes oder auch durch Hundekot im Acker das Getreide verunreinigt werden - und das kann sich auf das Endprodukt übertragen.
Laut dem Bundesinstitut für Verbraucherschutz werden EHEC/STEC durch Kochen, Braten und Schmoren abgetötet. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Speisen für mindestens zwei Minuten eine Kern-Temperatur von mindestens 70 °C erreichen.