Der erste Schnee in diesem Winter ist gefallen. Winter-Fans sind jedoch enttäuscht, denn lange geblieben ist die weiße Pracht nicht. Nach diesem frühen Wintereinbruch drängt sich nun die Frage auf, wie es an Weihnachten aussieht? Bekommen wir in diesem Jahr endlich wieder weiße Weihnachten wie aus dem Bilderbuch? 

„Wir können so 7, manchmal 10 Tage in die Zukunft sehen. Für eine präzise Schneevorhersage am 24. oder 25. Dezember ist daher jetzt noch viel zu früh“, sagt Andreas Friedrich, Diplom-Meteorologe und Pressesprecher beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Und selbst in einer 7-10-Tage-Vorhersage ist es für Meteorologen schwierig, zuverlässige Prognosen zu geben, erklärt Friedrich. Trotz moderner Technik seien zuverlässige Schneevorhersagen für Meteorologen knifflig.

Schnee-Prognose: Einfach nur winterliche Temperaturen reichen nicht aus 

Denn damit es scheint, müssen viele Bedingungen erfüllt sein. Das fange bereits damit an, dass es sich dabei um ein Niederschlagswetterphänomen handelt und die zählen zu den schwierigsten Wetterphänomenen die Vorhersage betreffend. „Niederschlag – egal in welcher Form – ist bereits schwierig vorherzusagen, da er kleinräumig auftritt“, weiß Andreas Friedrich. Kleinräumig bedeutet, dass es beispielsweise in einem Stadtteil regnen kann und im nächsten schon nicht mehr. Diese extremen regionalen Unterschiede sind auch für Computermodelle eine Herausforderung. 

Neben dem Niederschlag kommt die Komponente Temperatur hinzu. „Bei der Temperatur kommen mehrere Faktoren zusammen. Es reicht nicht, wenn es einfach nur kalt es. Die Bodentemperatur spielt beispielsweise auch eine Rolle“, erklärt der Meteorologe. Auf Basis von Modellwetterkarten berechnen die Meteorologen also für die unterschiedlichen Regionen die Schneefallgrenze. Sie messen Bodentemperatur und versuchen anhand all dieser einzelnen Faktoren eine möglichst präzise Prognose abzugeben. 

Allgemein gilt für die Vorhersage von Wetterphänomen: Je mehr Faktoren für ein bestimmtes Wetterphänomen zusammenkommen, desto schwieriger wird es für die Meteorologen eine präzise und zutreffende Vorhersage zu treffen. „Das sind alles Prognosen, die wir machen. Je mehr Komponenten zusammenspielen, desto höher ist die Fehleranfälligkeit“, erklärt der DWD-Meteorologe.