Die Wurzeln von Sky liegen im einstigen Medien-Imperium von Leo Kirch. Unter dem Namen Premiere war der Bezahlsender viele Jahre Monopolist für Live-Übertragungen der Fußball-Bundesliga. Wirtschaftlich erfolgreich war der Sender dennoch nicht und wechselte 2018 in den Besitz des US-Unternehmens Comcast.
Sport-Übertragungen sind der Kern des Pay-TV-Senders, der auch Serien und Filme im Angebot hat und als Plattform andere Sender zeigt. Die Produktion von eigenen Serien, zu denen «Berlin Babylon» und «Der Pass» gehörten, sind wieder eingestellt worden.
Fußball-Bundesliga als wichtiges Format
Mehr denn je steht die Fußball-Bundesliga im Mittelpunkt, nachdem Sky zur Saison 2021/2022 die Rechte für die Champions League an DAZN und Amazon verloren hatte. Vor allem der in Deutschland seit 2016 aktive Streaminganbieter DAZN ist beim Sport der Hauptkonkurrent von Sky.
Bei der letzten Auktion der Deutschen Fußball Liga sicherte sich Sky dennoch die meisten Live-Spiele der 1. Liga und alle Partien der 2. Bundesliga. Dafür ging die bei den Fans beliebte Konferenz an DAZN. Zu den wichtigen Sport-Angeboten von Sky gehören neben Fußball auch die Formel 1, Tennis und Golf.
Mit RTL gibt es bereits eine Kooperation im Sport. Sky hält derzeit die Rechte für alle Rennen der Formel 1 und lässt parallel sieben Große Preise beim Free-TV-Sender laufen. RTL durfte im Rahmen der «strategischen Partnerschaft» auch einige Fußball-Inhalte zeigen, darunter Konferenzschaltungen der 2. Fußball-Bundesliga sowie einzelne Spiele der Premier League und der Europa League.
Standort München bleibt bestehen
Sky Deutschland mit rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird den Standort München erhalten. Bertelsmann-Chef Rabe sagte der dpa über Sky: «Das Geschäft war vor ein paar Jahren defizitär und soll in diesem Jahr die Gewinnschwelle erreichen.» Und: «Das ist eine gute Grundlage, um mit RTL im Verbund Synergien zu heben und den Wert der Geschäfte weiter zu steigern.» Jährlich würde das zusammengeführte Unternehmen mit dem Deal rund 2,5 Milliarden Euro in Inhalte investieren.
Wird es bei Sky Stellenabbau geben? Dazu sagte Rabe: «Wir werden uns alle großen Bereiche in dem dann zusammengeführten Unternehmen anschauen, Verwaltung, Marketing, Tech, Inhalte – alles, um mit Augenmaß Synergieeffekte zu erzielen. Wir werden gute Lösungen finden.»
Medienstaatsminister Wolfram Weimer ist für den Deal - das letzte Wort haben allerdings Wettbewerbshüter. Weimer teilte der dpa mit: Die Übernahme sei «eine sehr gute Nachricht für den Standort Deutschland. Wir brauchen deutsche Medienkonzerne, die ein Gegengewicht zu den dominierenden amerikanischen Plattformen werden können.» Die Kombination RTL und Sky sei auch eine Chance, mehr internationale Produktionen nach Deutschland zu holen.
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