Ton und Sprache der Moderation
Nachgefragt, was sie an der künftigen Konkurrenz - dem ZDF-«heute journal» - besser findet, sagte die 43-Jährige der dpa: «Worum ich das 'heute journal' manchmal ein bisschen beneide, ist die täglich weitgehend feste Anfangszeit. Da gibt es eine Verlässlichkeit für die Zuschauer.»
Die Moderationen von «Sportschau» und «Tagesthemen» unterscheiden sich in einigen Punkten, wie Wellmer erläuterte. «Wenn Fußball die schönste Nebensache der Welt ist, dann könnte man sagen: In den Nachrichten geht es um sehr viele Hauptsachen - und die sind nicht immer schön. Das macht sich natürlich auch bei Ton und Sprache der Moderationen bemerkbar.»
Im Moderationsstil gebe es auch große Unterschiede: «Im 'Sportschau'-Studio steht man als ganze Person, mit viel Gestik und Mimik, man ist quasi Teil der Kulisse. Meine Rolle in den 'Tagesthemen' wird sicher reduzierter sein», sagte Wellmer.
Noch kein Abschiedssatz zum Ende der Sendung
Zuletzt zeigte die Journalistin auch Dokus in der ARD. Es ging darin um Ostdeutschland, hohe Umfragewerte für die AfD, sinkendes Vertrauen in die Demokratie und eine Debatte um ostdeutsche Identität.
Ein Abschiedsritual, das zum Markenzeichen mancher Moderatoren gehört, hat sich Wellmer für die «Tagesthemen»-Präsentation noch nicht überlegt. Die 43-Jährige sagte: «Mir ist zusammen mit Kollegen aufgefallen, dass überwiegend Männer zu solch einem Abschlussritual neigen.»
Ihr Kollege Ingo Zamperoni sagt zum Ende seiner «Tagesthemen»-Moderationen stets: «Bleiben Sie zuversichtlich!» Im Ohr ist sicher vielen auch noch der Abschlusssatz des früheren «Tagesthemen»-Manns Ulrich Wickert (80), der «eine geruhsame Nacht» wünschte.
Wellmer ergänzte: «Aber unabhängig davon: Ich finde es gut, wenn ich die Freiheit behalte, den Satz zum Ende der Sendung auch vom jeweiligen Tag und den Ereignissen abhängig zu machen. Aber wenn mir irgendwann so ein Zamperoni- oder Wickert-Schlusssatz ein- oder zufällt, dann bringe ich den vielleicht auch.»