Krise hin oder her: Griechenland ist als Urlaubsland bei den Deutschen weiterhin sehr geschätzt. Die Buchungszahlen liegen auf dem Niveau des Rekordjahres 2014. Laut Experten müssen Touristen vor Ort nicht mit Leistungseinschränkungen rechnen.
2014 war für den Tourismus in Griechenland mit 22,5 Millionen Gästen aus aller Welt und 2,5 Millionen Reisenden aus Deutschland ein Rekordjahr. Trotz Krise steht Hellas auch heuer hoch im Kurs: "Die Buchungszahlen für Sommer 2015 sind bislang auf dem hohen Vorjahresniveau", sagt Sibylle Zeuch, Sprecherin des Deutschen Reiseverbandes (DRV).
Das zeigt, dass sich die Deutschen von Schlagzeilen zur Finanzkrise in Griechenland nicht irritieren lassen und das Land als Urlaubsziel weiterhin sehr schätzen. Für den DRV ist das nur logisch: "Schließlich hat sich an der Attraktivität des Landes und der Gastfreundschaft der Griechen ja nichts geändert", sagt Zeuch.
Dass sich Griechenland das zweite Jahr in Folge großer Beliebtheit erfreut, bestätigt auch eine Marktforschungs-Auswertung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg. Sie gab zum Buchungsstand März für Griechenland, das heuer mit Ägypten, Zypern und Kroatien bei deutschen Urlaubern besonders beliebt sei, ein zweistelliges Umsatzwachstum an. Die Zahl der Vorausbuchungen in den Reisebüros für Hellas habe seit Januar auf Höhe des sehr guten Vorjahreszeitraums gelegen und stieg laut Auswertungen der Marktforscher im Mai noch einmal kräftig an.
Keine Einbußen am Flughafen Nürnberg Auch am Nürnberger Flughafen ist keine Rede von einem Einbruch bei den Buchungen. "Die Airlines mit Flügen nach Griechenland hatten bisher annährend das gleiche Angebot wie im Vorjahr, mit leicht verbesserter Auslastung", sagt Flughafen-Sprecherin Stefanie Schmidts. Von Nürnberg aus gibt es Direktflüge nach Korfu, Kos, Rhodos, Samos, Kreta und Thessaloniki. Die Inseln seien für den Regional-Flughafen die viertwichtigste Ferienregion: "Rund zehn Prozent der Urlauber steuerten 2014 ab Nürnberg ein griechisches Ziel an", sagt Schmidts. Sie geht von einem gleichbleibenden Stand bei den Buchungen aus. "Momentan werden die geplanten Kapazitäten erwartet und kein größeres oder kleineres Fluggerät eingesetzt."
Derzeit verbringen nach Angaben des DRV zwischen 200 000 und 250 000 Gästen ihren Urlaub in Griechenland und es werden kontinuierlich mehr, da weitere Bundesländer in die Sommerferien starten. Wer seinen Urlaub schon gebucht hat, müsse sich wegen der Entwicklungen vor Ort keine Sorgen machen: "Eine objektive Gefährdung oder Leistungseinschränkungen sind derzeit weder gegeben noch zu erwarten", sagt DRV-Sprecherin Zeuch. "Gerade Pauschalreisegäste sind bestens abgesichert." Bezüglich der Reisekasse rät der Verband, neben EC- und Kreditkarte ausreichend Bargeld mitzunehmen.