Auf dem früheren Truppenübungsgelände brennt es erneut - inzwischen auf der kompletten Fläche. Zwei Feuerwehrkräfte erleiden schwere Verletzungen. Zwei Ortsteile werden evakuiert.
Der Waldbrand in der Gohrischheide, einem früheren Truppenübungsplatz in Sachsen, hat sich deutlich ausgedehnt. Mehr als 200 Einsatzkräfte bekämpfen die Flammen, die nun das benachbarte Brandenburg erreicht haben. Der Löscheinsatz läuft den dritten Tag in Folge. Dutzende Anwohner mussten in Sicherheit gebracht werden.
Am Mittwochabend wurde zunächst der Ort Heidehäuser mit einem Wohnheim für Schwerbehinderte evakuiert, wie Raiko Riedel von der Feuerwehr Zeithain mitteilte. Einige Stunden später wurde in der WarnApp Nina mitgeteilt, dass auch Einwohner vom benachbarten Ort Lichtensee sofort die Gebäude verlassen sollen - zur eigenen Sicherheit. Es solle nur das Notwendigste mitgenommen werden. Doch kurz vor Mitternacht gab es dann für diesen Ortsteil Entwarnung.
Brandfläche verzehnfacht
Die Brandausdehnung habe sich seit dem Mittag mehr als verzehnfacht, sagte Riedel, der stellvertretender Gemeindewehrleiter in Zeithain ist. Inzwischen seien mindestens 600 Hektar Fläche von dem Feuer betroffen. Der Landkreis Meißen teilte am späten Abend mit, es seien mehr als 200 Einsatzkräfte aktiv - an verschiedenen Brandherden.
«Das Feuer bewegt sich Richtung Norden, Richtung Brandenburg», sagte Riedel am Abend. Die trockene Vegetation begünstige eine rasche Ausbreitung, hinzu komme ein leichter Wind. Unter anderem musste auch eine Biogasanlage bei Lichtensee vor dem Feuer geschützt werden.
Es gelte nun die Großgefahrenlage, so Riedel, damit sei das Landratsamt für den Einsatz zuständig. «Gemeinsam mit der Landespolizei Sachsen wird aktuell auch unter Beachtung der vorliegenden Kampfmittelbelastung des Bodens im Brandgebiet der Einsatz aus der Luft mittels Löschhubschraubern geprüft», hieß es am späten Abend aus dem Landratsamt.
Hilfe aus Brandenburg - zwei Verletzte bei der Feuerwehr
«Der Brand ist eskaliert», sagte Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragter Raimund Engel. Es brenne auf der kompletten Fläche der Heide. Einsatzkräfte aus Brandenburg stünden an der Landesgrenze bereit.
Zuvor hatte Brandenburgs Innenminister René Wilke (parteilos, für SPD) mitgeteilt, die Ländergrenze zu Brandenburg sei durch das Feuer überschritten. Eine Feuerwehrfrau und ein Feuerwehrmann hätten Verbrennungen im Einsatz erlitten und seien schwer verletzt worden. 65 Einsatzkräfte aus Brandenburg seien im Einsatz.