Ex-Weltmeister Klose kritisiert Trainer-Entscheidung beim FC Bayern - erste Gespräche mit Alonso

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Ex-Bayern-Torjäger Miro Klose hält die Trennung von Thomas Tuchel für überhastet und schickt eine Warnung an den Rekordmeister. Unterdessen gibt es Neuigkeiten bei der Suche nach einem Nachfolger für den glücklosen Bayern-Coach.

Für Miroslav Klose ist die Trainer-Entscheidung beim FC Bayern mit der Trennung von Thomas Tuchel zum Saisonende überhastet.

"Man sollte mit einem Trainer von Vereinsseite her etwas geduldiger sein und ihm noch mehr Zeit geben, damit die Spieler seine Ideen verstehen können", sagte Klose im ran-Interview und erinnerte dabei an den früheren Münchner Coach Louis van Gaal: "Da hat er überall auf dem Platz Linien eingeteilt und Dreiecke aufgestellt, zwischen denen man sich bewegen musste. Da haben wir Spieler erstmal gar nichts kapiert, bist du es irgendwann nach drei bis vier Monaten verstanden hast. Und dann hast du halt so einen erfolgreichen Fußball spielen können, der ja bis heute die Grundlage beim FC Bayern bildet."

Miro Klose warnt FC Bayern: DNA nicht verlieren

Der FC Bayern habe mit Hansi Flick, Julian Nagelsmann und Tuchel drei Trainer in den letzten drei Jahren gehabt. "Und jeder hat eine eigene Philosophie und setzt auf andere Spielertypen und sein System. Und da muss man aufpassen, dass der Club seine DNA nicht verliert, weil das gefährlich ist", meint Klose.

Als Tuchel-Nachfolger würde Klose den Leverkusener Coach Xabi Alonso befürworten, bei dem ihm das Herz aufgehe. "Diese dominante Spielweise ist genau das, was mir gefällt, und was Bayern ja eigentlich auch haben möchte. Also es wäre schon super, wenn sie das schaffen, ihn nach München zu lotsen", betonte der 45-Jährige, der zwischen 2018 und 2021 unter anderem als Nachwuchscoach für den FC Bayern arbeitete.

Auf jeden Fall brauche es nach der Saison einen Umbruch beim FC Bayern. Auch ein Thomas Müller könne nicht mehr ewig spielen. "Für so jemanden braucht man sehr bald einen Ersatz. Gleichzeitig muss man den jungen Spielern vom Campus, die ich teilweise dort trainiert habe, eine Chance geben", betonte der frühere Torjäger.

Sky: Bayern führt erste Gespräche mit Xabi Alonso - so teuer wäre die Ablöse im Sommer

Das Achtelfinal-Rückspiel gegen seinen Ex-Club Lazio Rom am Dienstag bezeichnet Klose nicht als Selbstläufer. "Es ist trotzdem Fußball und die Italiener können halt verteidigen. Deshalb sind sie gerade wegen des Vorsprungs auch im Rückspiel nicht chancenlos. Ich glaube immer noch, dass Bayern sich durchsetzt, aber die Chancen für Lazio haben sich wirklich erhöht", sagte er.

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Im Interview des Portals t-online fügte Klose mit Blick auf die momentanen Probleme des Bayern-Teams hinzu: "Von 100 Spielen haben sie in diesen Situationen 99 gewonnen. Aber dieses Selbstverständnis ist eben nicht mehr da. Und das spürt man auch." Die Gegner würden sehen, dass die Bayern verwundbar seien. "Momentan hat man das Gefühl, die Gegner können sehr oft 30 Meter vorm Bayern-Tor machen, was sie wollen. Das gab es nie."

Unterdessen sollen die Verantwortlichen des FC Bayern einem Bericht des TV-Senders Sky zufolge erste Gespräche mit Xabi Alonso über einen möglichen Wechsel im Sommer geführt haben. Unter der Regie von Alonso führt Bayer Leverkusen die Tabelle zehn Spieltage vor Saisonende mit zehn Punkten Vorsprung vor den Bayern an.

Der 42-Jährige kennt den Klub aus seiner Zeit als Spieler, soll sich dem Bericht vom Montag zufolge bisher aber noch nicht entschieden haben, ob er Leverkusen verlässt. Für diesen Fall bevorzuge Alonso aber den FC Bayern anstelle des ebenfalls als Interessent geltenden FC Liverpool. Dort scheidet Jürgen Klopp am Saisonende aus dem Traineramt aus.

Alonsos Vertrag in Leverkusen endet am 30. Juni 2026. Nach Informationen von Sky müsste der FC Bayern 15 bis 25 Millionen Euro Ablöse für Alonso zahlen, sollte der Leverkusen-Coach schon nach der aktuell laufenden Saison verpflichtet werden. In einem Jahr könnte demnach eine schriftlich fixierte Ausstiegsklausel greifen, die bei etwa 15 Millionen Euro liegen soll.

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Vorschaubild: © Sven Hoppe/dpa