Tuchel-Aus beim FC Bayern: Klopp-Berater äußert sich zu möglicher Nachfolge

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Aus für Tuchel beim FC Bayern: Der deutsche Rekordmeister und Thomas Tuchel trennen sich im Sommer. Der Wunschnachfolger vieler Fans wäre Jürgen Klopp, der Liverpool nach fast neun Jahren verlässt.

Update vom 21.02.2024, 14.20 Uhr: Berater erteilt Absage - Klopp wird nicht neuer Bayern-Trainer

Jürgen Klopp steht laut Aussagen seines Beraters im Sommer nicht als Trainer für den FC Bayern München zur Verfügung. "Jürgen Klopp wird nach der jetzigen Saison für ein Jahr weder einen Club noch eine Nationalmannschaft trainieren. Dabei bleibt es", sagte Marc Kosicke dem TV-Sender Sky. Zuvor hatte der deutsche Fußball-Meister verkündet, die Zusammenarbeit mit Coach Thomas Tuchel zum Saisonende zu beenden.

Klopp wäre sicher die Wunschlösung vieler Fans. Der frühere Dortmunder Meistercoach hört zum Saisonende beim FC Liverpool nach fast neun Jahren auf. Er hatte angekündigt, eine Pause einzulegen

Mit der angekündigten Trennung von Tuchel wollen die ihrer ersten titellosen Saison seit zwölf Jahren entgegen taumelnden Münchner Kräfte für die heiße Saisonphase freisetzen. Gemeinsam habe man entschieden, die ursprünglich bis zum 30. Juni 2025 datierte Zusammenarbeit bereits zum 30. Juni 2024 zu beenden, teilte der FC Bayern am Mittwoch (21. Februar 2024) mit, nachdem Bild und Sky schon darüber berichtet hatten. Dies sei das Ergebnis eines einvernehmlichen Gesprächs zwischen dem Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen und Tuchel.

Tuchel will "weiter alles für den maximalen Erfolg geben"

Die Zukunft mit dem zuletzt schwer gezeichneten Trainer ist vorzeitig geklärt, nun sollen die Spieler nach drei schweren Wirkungstreffern gefälligst liefern - so dürfte die Hoffnung der Bayern-Chefetage lauten. "Wir sind in einem offenen, guten Gespräch zu dem Entschluss gekommen, unsere Zusammenarbeit zum Sommer einvernehmlich zu beenden. Unser Ziel ist es, mit der Saison 2024/25 eine sportliche Neuausrichtung mit einem neuen Trainer vorzunehmen", erläuterte Vorstandschef Dreesen.

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Und dann wurde der FCB-Chef deutlich: "Bis dahin ist jeder Einzelne im Club ausdrücklich gefordert, um in der Champions League und in der Bundesliga das maximal Mögliche zu erreichen. Hierbei nehme ich auch explizit die Mannschaft in die Pflicht."

Gelingt Tuchel, im März 2023 als Nachfolger für Julian Nagelsmann geholt, noch der Turnaround mit einer verunsicherten Mannschaft? Bis zum Ende der Zusammenarbeit nach dieser Saison werde er mit seinem "Trainerteam selbstverständlich weiter alles für den maximalen Erfolg geben", äußerte der 50-Jährige. An der Säbener Straße herrschte derweil äußerlich "Business as usual": Der Trainingsplatz war komplett abgehängt, nach außen drangen am Mittwoch nur lautstarke Kommandos. Thomas Müller trainierte mit einem Athletiktrainer auf dem Nebenplatz.

Grünes Licht für Personalie Eberl steht noch aus 

Einen Trainerwechsel auf der Zielgeraden der Saison wollen die Münchner Bosse vermeiden, aber ausschließen lässt sich das nicht. Bei satten acht Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Bayer Leverkusen in der Bundesliga gilt der Fokus der im DFB-Pokal beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken blamierten Münchner der Königsklasse: Im Achtelfinale muss der FC Bayern am 5. März ein 0:1 aus dem Hinspiel bei Lazio Rom aufholen.

"Insbesondere in der Champions League sind wir davon überzeugt, dass wir nach dem 0:1 im Hinspiel bei Lazio Rom im Rückspiel in unserer vollbesetzten Allianz Arena mit unseren Fans im Rücken ins Viertelfinale einziehen werden", erklärte Dreesen.

Die kurzfristige Aufgabe in der Bundesliga lautet am Samstag (24. Februar, 18.30 Uhr) erstmal Pokalsieger RB Leipzig. Dort ist noch immer der designierte Münchner Sportvorstand Max Eberl angestellt. Grünes Licht für diese Personalie soll es vom Aufsichtsrat des FC Bayern angeblich am kommenden Montag geben. Ab dann kann sich Eberl schon mal einarbeiten sowie mit der Kader- und Trainer-Architektur beschäftigen.

Keinen Erfolg mit taktischen und personellen Wechseln 

Nach dpa-Informationen sind sich beide Vereine in wesentlichen Punkten längst einig; Leipzig verbucht demnach 4,5 Millionen Euro Ablöse für den ehemaligen Bayern-Profi.

Tuchel, schon bei Borussia Dortmund, Paris Saint-Germain und FC Chelsea erfolgreich angestellt, hat mit den Münchnern aktuell nur den Gewinn der deutschen Meisterschaft in einem spannenden Finish vor dem BVB vorzuweisen. In dieser Saison hat er in seinem hochkarätig besetzten Team viele Verletzte zu beklagen. Mit taktischen und personellen Wechseln hatte Tuchel zuletzt aber keinen Erfolg.

"Die DNA des Clubs ist ganz klar definiert. Es geht ums Gewinnen, es geht auch um die Art des Gewinnens", hatte Tuchel bei seiner Vorstellung als neuer Münchner Hoffnungsträger im vergangenen Jahr geäußert. Diese Anforderungen hat er nicht komplett erfüllt.

Ursprungsmeldung vom 21.02.2024, 10.24 Uhr: Tuchel-Entscheidung beim FC Bayern gefallen

Trainer Thomas Tuchel wird den FC Bayern München nach dieser Saison verlassen - trotz Vertrag bis 2025.

Die vorzeitige Trennung sei in den vergangenen Tagen beschlossen worden, berichteten Bild und Sky am Mittwoch übereinstimmend. Der FC Bayern bestätigte das Ende der Zusammenarbeit ab Sommer am Mittwochvormittag (21. Februar 2024). Das sei das Ergebnis eines einvernehmlichen Gesprächs, teilte der deutsche Fußball-Rekordmeister mit. Tuchel (50) war nach zuletzt drei Niederlagen am Stück heftig in Kritik geraten. Über mögliche Tuchel-Nachfolger wird bereits spekuliert.

Eine offizielle Stellungnahme lag zunächst nicht vor. Vorausgegangen waren bei den Bayern zuletzt drei Niederlagen nacheinander. Über eine mögliche Nachfolge ab Sommer wurde zunächst nichts bekannt.

Medien: FC Bayern und Thomas Tuchel trennen sich im Sommer

Tuchel hatte im März 2023 die Nachfolge von Julian Nagelsmann angetreten und einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 unterschrieben. In der Saison 2022/23 schieden die Münchner unter Tuchel im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg und in der Champions League gegen den späteren Gewinner Manchester City aus, feierten am Ende wenigstens die deutsche Meisterschaft in einem spannenden Finish vor Borussia Dortmund.

Die laufende Spielzeit droht die erste ohne Titel seit der Saison 2011/12 zu werden. Im Pokal schieden die Münchner bei Drittligist 1. FC Saarbrücken aus. Im Achtelfinale der Champions League muss der FC Bayern für einen Viertelfinal-Einzug am 5. März ein 0:1 aus dem Hinspiel bei Lazio Rom aufholen. Im Kampf um die Meisterschaft ist Bayer Leverkusen den Münchnern weit enteilt. Im direkten Duell hatte die Werkself von Trainer Xabi Alonso Mitte Februar einen klaren 3:0-Sieg eingefahren. Alonso spielte von 2014 bis 2017 für den FC Bayern und ist für mehrere Spitzenclubs ein interessanter Trainerkandidat.

Der 50-jährige Tuchel hat in dieser Saison viele Verletzte in seinem Starensemble zu beklagen. Auf der anderen Seite enttäuschte das immer noch hochkarätig besetzte Team zu oft. Die taktischen und personellen Wechsel in den vergangenen Spielen hatten keinen Erfolg. Fachlich gab es viel Lob für Tuchel, mit dem einen oder anderen Star gab es aber auch Misstöne. Wiederholt wies Tuchel auf die Diskrepanz zwischen den Leistungen in den Spielen und im Training hin.

Warum Tuchel nicht sofort, sondern erst am Saisonende gehen muss

Tuchel versucht weiter, nach wiederholten Rückschlägen die Spielzeit noch zu einem erfolgreichen Ende zu bringen. Eine Trennung mitten in der Saison wie bei Nagelsmann wollen die Bayern-Bosse unbedingt vermeiden. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen hat nach dem 2:3 gegen den Bochum eine vorzeitige Trennung ausgeschlossen.

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Vorschaubild: © Tom Weller (dpa)