Tuchel fast schon trotzig: Trainerdiskussion "tangiert mich nicht mehr" - Kimmich-Vorfall mit Co-Trainer

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Drei Pflichtspielniederlagen in Folge: Beim FC Bayern kann sich ein Trainer sowas nicht allzu oft leisten. Und trotzdem bekommt Thomas Tuchel eine Jobgarantie - vorerst.

FC Bayern-Coach Thomas Tuchel rechnet trotz der klaren Job-Garantie seines Chefs Jan-Christian Dreesen in den nächsten Tagen mit intensiven Diskussionen um seine Person. Das Bekenntnis Dreesens sei "natürlich schön", sagte Tuchel nach dem 2:3 in der Fußball-Bundesliga beim VfL Bochum, der dritten Pflichtspiel-Niederlage in Folge: "Ob das hilft, dass die Diskussionen nicht geführt werden, wage ich zu bezweifeln." Und dann ergänzte er direkt gegenüber den Journalisten: "Aber das ist kein Problem. Das könnt Ihr machen. Das ist das Geschäft."

Die Diskussionen um ihn und seinen Job gebe es "ja schon gefühlt die ganze Saison. Auch als wir Spiele gewonnen haben", sagte Tuchel fast schon trotzig: "Da ist für mich schon seit ein paar Wochen der Punkt erreicht, wo es mich nicht mehr tangiert. Ich konzentriere mich auf das, was ich beeinflussen kann. Das ist das einzige Rezept, das ich kenne."

Drei Pleiten in Folge für den FC Bayern - Jobgarantie für Tuchel

Dreesen hatte sich auf Fragen nach dem Trainer zunächst umständlich gewunden. Er halte "nichts von diesen monströsen Trainer-Unterstützungs-Bekundungen", denn "diese Treueschwüre sind ja meistens nach einer Woche schon wieder vorbei". Er sagte aber auch: "Das ist kein Thema, mit dem wir uns aktuell beschäftigen." Und er erklärte vor allem auf die Frage, ob Tuchel auch in der nächsten Woche noch Bayern-Trainer sei, klar und deutlich: "Selbstverständlich."

Tuchel hatte zuvor den erneuten Rückschlag in Bochum als höchst unglücklich bezeichnet. "Ich finde die Niederlage heute nicht gerecht. Ich finde, es ist extrem viel gegen uns gelaufen", sagte Tuchel hinterher bei DAZN: "Was schiefgehen kann, ist schiefgegangen."

Nationalspieler Leon Goretzka veranschaulichte: "Es fühlt sich an wie ein Horror-Film, der nicht aufhört." Doch es sei nicht nur Pech, das die Bayern derzeit hätten. "Es sind am Ende des Tages individuelle Fehler, die wir machen - und davon zu viele", kritisierte Goretzka: "Im Moment müssen wir, glaube ich, alles hinterfragen."

Goretzka: "Wie ein Horror-Film, der nicht aufhört" - was lief da mit Kimmich?

Die verletzungsgeplagten und in Bochum nach der Gelb-Roten Karte für Dayot Upamecano rund 20 Minuten in Unterzahl spielenden Münchner haben zwölf Spiele vor dem Saisonende schon acht Punkte Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen. Aktuell sei eine Titelverteidigung "nicht realistisch", gab Tuchel zu: "Aber letzte Saison haben wir auch bis zum Schluss dran geglaubt und sind belohnt worden."

Richtig gefrustet war der in der 63. Minute ausgewechselte Nationalspieler Joshua Kimmich. Der 29-jährige Kimmich und Co-Trainer Zsolt Löw sollen einem Bericht der "Bild " zufolge beim Weg in die Kabine verbal aneinandergeraten sein. Weder Trainer Thomas Tuchel noch Vorstandschef Jan-Christian Dreesen dementierten den Streit. "Ich weiß, was los war", sagte Tuchel und sprach von einem "ziemlich normalen Vorfall nach einer Niederlage". Auf die Frage, ob es Konsequenzen gebe, antwortete der Coach ebenfalls ausweichend: "Das ist nichts für die Öffentlichkeit."

Die Situation zwischen Kimmich und Löw sage aber "gar nix" über die allgemeine Stimmung aus, betonte Tuchel: "Wir sind eine Fußball-Kabine." Dreesen gab zu, die Szene nicht gesehen, davon aber in den Medien gelesen zu haben. "Josh muss einigermaßen bedient gewesen sein auf der Auswechselbank. Das ist aber auch normal, der gibt immer alles und will gewinnen und deswegen will er auch spielen", sagte Bayerns Vorstandschef. Kimmich war in Bochum für Winter-Neuzugang Bryan Zaragoza ausgewechselt worden und hatte diese Entscheidung des Trainerteams sichtlich unzufrieden zur Kenntnis genommen.

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Vorschaubild: © David Inderlied/dpa