Für Thomas Tuchel wird es jetzt richtig eng. Der FC Bayern könnte sich bei einem Champions League-Aus schon vorzeitig von seinem Trainer trennen. Im Duell mit Lazio geht es für die Bayern am Dienstagabend um mehr als nur den sportlichen Erfolg.
Wer gedacht hatte, dass die Entscheidung, sich am Saisonende von Trainer Thomas Tuchel zu trennen, für mehr Ruhe beim FC Bayern München sorgen würde, lag falsch. Zwar verlor der deutsche Rekordmeister nicht seither nicht mehr, mühte sich gegen RB Leipzig zum Sieg, bekam am Freitagabend aber mit dem 2:2-Unentschieden beim SC Freiburg den nächsten Dämpfer.
Nun steht das Champions League-Rückspiel im Achtelfinale gegen Lazio Rom an. Für den deutschen Rekordmeister geht es dabei nicht nur um den sportlich so wichtigen Einzug ins Viertelfinale, sondern auch um sehr viel Geld. Im Achtelfinal-Rückspiel am Dienstagabend (21 Uhr, bei Amazon Prime Video) stehen in der Summe bis zu 43,1 Millionen Euro an UEFA-Prämien auf dem Spiel. So viel würde der FC Bayern in dieser Saison noch kassieren, wenn er den Titel gewinnen würde.
FC Bayern gegen Lazio Rom: Es geht um bis zu 43,1 Millionen Euro
Gegen Lazio geht es in der Allianz-Arena nach dem 0:1 vor drei Wochen in Rom zunächst einmal um 10,6 Millionen Euro, die jeder Viertelfinalist aus dem Prämientopf der Europäischen Fußball-Union (UEFA) kassiert. Weitere 12,5 Millionen Euro brächte die Halbfinal-Teilnahme ein. Der Titelgewinn am 1. Juni im Londoner Wembleystadion wird mit 20 Millionen Euro honoriert. Der unterlegene Finalist kann sich finanziell mit 15,5 Millionen Euro trösten.
Europas Fußball-Königsklasse erweist sich für den Dauer-Teilnehmer FC Bayern Jahr für Jahr als wertvolle Geldquelle. Auf 75,42 Millionen Euro summieren sich schon jetzt die Prämien-Einnahmen der Münchner im laufenden Wettbewerb. Dazu kommen noch die Zuschauereinnahmen aus vier Heimspielen sowie die Gelder aus dem Marktpool, die in der Addition über 20 Millionen Euro betragen sollten. Die Bayern würden damit bei einem Weiterkommen gegen Lazio die 100-Millionen-Euro-Marke auch diese Saison übertreffen.
Für Bayern-Coach Tuchel wird das Duell mit Lazio zum Endspiel, berichtete Sky am Samstag. Trotz schwacher Leistung im Breisgau und fragwürdigen Aussagen des Trainers ("war teilweise Harakiri") werde der 50 Jahre alte Tuchel am Dienstag definitiv noch auf der Bayern-Bank sitzen. Kommen die Bayern gegen Lazio Rom weiter, geht es auch für Tuchel weiter. Scheitern er und seine Mannschaft jedoch, dürfte es zu einer vorzeitigen Trennung noch vor Saisonende kommen.
Matthäus bringt Hermann Gerland als Interimstrainer ins Spiel
Falls es dazu kommt, hat Rekordnationalspieler Lothar Matthäus FC-Bayern-Ikone Hermann Gerland als möglichen Interimstrainer ins Spiel gebracht. Gerland (69) sei ein "Menschenfänger" und wisse, "wie Bayern München tickt", sagte der frühere Bayern-Kapitän in der Fußball-Talkshow Sky90 am Sonntag: "Was macht der? Der soll die Mannschaft zusammenbringen als Einheit, denn Fußballspielen können sie." Der frühere Bundesligacoach Christoph Daum bezeichnete es als "Riesenvorschlag" von Matthäus und schwärmte ebenfalls vom langjähriger Co- und Nachwuchs-Trainer der Bayern: "Der verfügt über alle Qualitäten, die ein Bayern-Trainer braucht."
Tuchel werde wohl nicht bis Saisonende zu halten sein, meinte Matthäus. "Das Risiko ist groß. Die verstehen sich nicht, und wenn man sich nicht versteht, ist man nicht mehr füreinander da." Matthäus kritisierte Tuchels Verhalten seit Bekanntgabe der vorzeitigen Trennung zum Saisonende. Er würde nach schwachen Spielen wie am vergangenen Freitag beim SC Freiburg "mit dem Finger immer nur auf die Mannschaft" zeigen, sagte der 62-Jährige: "Er macht die Spieler klein, versucht aber nicht, Fehler bei sich zu suchen." Tuchel mache sich so selbst "viele Gräben". Matthäus hat übrigens auch einen klaren Favoriten auf die Tuchel-Nachfolge ab Sommer.
Daum vermisst bei den Bayern generell den Zusammenhalt. "Da ist überhaupt keine Einheit mehr", sagte der 70-Jährige, "für mich macht das den Eindruck wie eine Patchwork-Familie, wo irgendwas zusammengesetzt worden ist, was manchmal für mich mehr zufällig ist". mit dpa
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