Kay Blankenburg hat es sich anders überlegt. Nach zwölf Jahren als Oberbürgermeister von Bad Kissingen tritt er - anders als angekündigt - bei der Wahl 2020 nicht wieder an.
Diese Entscheidung verändert die Ausgangslage für die Bad Kissinger Oberbürgermeisterwahl 2020 deutlich: Amtsinhaber Kay Blankenburg von der SPD tritt doch nicht wieder an.
Erst vor wenigen Wochen hatte er entsprechenden Gerüchten, die es bereits seit einigen Monaten in der Stadt gibt, noch deutlich widersprochen.
Auf Nachfrage sprach Blankenburg nun von einer "extrem schwierigen Entscheidung". Diese habe "rein persönliche Gründe". Dass er nicht noch einmal kandidieren wolle, habe nichts mit dem Stadtrat, dem Amt selbst oder der Stadtverwaltung zu tun. Er könne sich nur nicht vorstellen, noch einmal "volle sechs Jahre" zu gehen: "Ich will einfach Zeit haben."
Vor vier Wochen hatte Blankenburg sich noch ganz anders geäußert: "Ich bin gerne OB in Bad Kissingen. Daran hat sich nichts geändert", erklärte er damals auf Anfrage dieser Redaktion: "Ich habe nichts zurückzunehmen." Und bestätigte damit ein weiteres Mal, was er zuvor bereits mindestens zweimal öffentlich gesagt hatte.
In der Kissinger SPD war für auf die Nachricht von Blankenburgs Verzicht am frühen Mittwochnachmittag zunächst niemand zu erreichen. Eine schnelle Antwort kam dagegen auf Anfrage aus dem Berliner Büro von Sabine Dittmar. Der SPD-Bundestagsabgeordneten aus Maßbach war - ebenfalls von der Kissinger Gerüchteküche - nachgesagt worden, sie denke darüber nach, für das Amt der Oberbürgermeisterin in der Kurstadt zu kandidieren. Dem widersprach ihr Büro klar.
Bedauern von der SPD
Am späten Nachmittag erklärten Tobias Schneider für den Ortsverein und Bernd Czelustek für die Stadtratsfraktion der SPD in einer gemeinsamen Erklärung ihr "großes Bedauern", dass Blankenburg sich nun doch entschlossen hat, nicht für eine weitere Amtszeit zu kandidieren. Die Kissinger SPD werde aber noch im November "eine Person präsentieren, von der wir überzeugt sind, dass die SPD sehr gute Chancen hat, auch in Zukunft die Oberbürgermeisterin beziehungsweise den Oberbürgermeister in Bad Kissingen zu stellen und neue Akzente in der Stadtpolitik zu setzen".
In der Mitteilung ziehen die örtlichen Sozialdemokraten gleich eine Bilanz der zwei Amtszeiten Blankenburgs. Kissingen habe sich durch ihn gut entwickelt. Im Bereich Bildung seien durch Erwerb und Sanierung der Sinnberg-Grundschule, die Generalsanierung der Kliegl-Mittelschule und den Ausbau und Sanierung der meisten Kindergärten der Stadt Meilensteine gesetzt worden. Die Therme sei erweitert, das Freibad saniert und die Kurgebietssatzung zukunftweisend verändert worden.