Heute, am Donnerstagabend, empfiehlt sich ein dunkler Ort mit freiem Blick nach Osten und Westen: Kurz nach Sonnenuntergang steht ein doppeltes Himmelsschauspiel an. In Teilen Frankens sind die Aussichten sehr gut.
Update vom 17.10.2024: Wolkenfrei? Wo man Komet und Supermond am Donnerstag am besten sehen kann
Gute Aussichten für Himmelsenthusiasten: Heute, am Donnerstagabend (17.10.2024), bieten sich Beobachtern gute Chancen, ein einmaliges Himmelsspektakel zu beobachten. Denn am Abend treffen gleich zwei Himmelsphänomene aufeinander. Zum einen ein besonders groß erscheinender Vollmond. Der "Supermond" wird am frühen Abend im Südosten erscheinen. Ihm fast gegenüber erstrahlt derweil der Komet Tsuchinshan-Atlas in der Nähe der untergehenden Sonne am Westhimmel.
Hobby-Astronomen und anderen Interessierten scheinen sich in Franken gute Bedingungen für eine Beobachtung beider Phänomene zu bieten: Der Sonnenuntergang wird heute gegen 18.20 Uhr erwartet. Etwa 45 Minuten später sollten sich die besten Bedingungen für die Kometen-Beobachtung bieten.
Und tatsächlich sagen Regen- und Wolkenradar für die Zeit zwischen 19 Uhr und 19.30 Uhr in vielen Teilen Frankens einen wolkenfreien Himmel voraus. Vor allem in großen Teilen Mittelfrankens ist Stand jetzt (10.30 Uhr) mit einem klaren Himmel zu rechnen. Auch in Oberfranken und Unterfranken sind teilweise klare Aussichten zu erwarten. Allerdings schieben sich hier auch teilweise auch Wolkenbänder vor Komet und Supermond. Vor allem im Raum Würzburg, Schweinfurt/Haßfurt sowie Bad Kissingen könnten die Aussichten schlechter sein. In Bamberg und dem Raum Lichtenfels könnten sich die Wolken erst etwas später aufklären - auch dann lohnt sich ein Blick in den Himmel noch.
Update vom 14.10.2024: Supermond und Komet am Abendhimmel
Himmelsbeobachter können sich am Donnerstagabend (17.10.2024) auf ein doppeltes Schauspiel am Firmament freuen - gutes Wetter vorausgesetzt. Denn während am frühen Abend im Südosten ein besonders groß erscheinender Vollmond - auch Supermond genannt - aufgeht, zieht am Westhimmel der Komet Tsuchinshan-Atlas seine Bahn. Schon in den vergangenen Nächten hielten viele Menschen nach Sonnenuntergang nach dem Kometen Ausschau. Gut zu sehen war er unter anderem in Brandenburg.
Der eigentliche Vollmond wird am Donnerstag tagsüber um 13.26 Uhr (MESZ) erreicht, an diesem Tag kommt der Erdtrabant seinem Planeten auf 357.174 Kilometer nah. Zum Vergleich: Ist er besonders weit weg, kann die Distanz 406.000 Kilometer betragen. "Der Mond umläuft die Erde auf einer elliptischen Bahn", erläutert Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde. "Deshalb ist er mal näher an der Erde, mal weiter weg."
Am Horizont erscheint er größer
Generell wirke der Mond dann besonders mächtig, wenn er tief stehe - und nicht hoch am Himmel. Diese "Mondillusion" oder "Mondtäuschung" liege daran, dass Betrachtende ihn in Relation zu irdischen Objekten am Horizont setzten, etwa zu Bergen, Bäumen oder Gebäuden, erläutert Pilz.
Das Zusammentreffen von Vollmond und Erdnähe führt zu extremen Gezeiten wie etwa Springfluten - denn Sonne, Mond und Erde stehen in einer Linie. Etwaige Herbststürme können diesen Effekt noch verstärken.
Wer am Donnerstagabend den Supermond und auch den Kometen beobachten will, sollte nicht zu lange warten: Tsuchinshan-Atlas ist - wie der Experte Pilz betont - noch immer nahe an der Sonne. Etwa eine Dreiviertelstunde nach Sonnenuntergang sei eine gute Zeit, Ausschau zu halten. Beeinträchtigt wird die Sichtbarkeit des Kometen allerdings durch das Licht des aufgehenden Vollmonds.
Meldung vom 11.10.2024: Komet Tsuchinshan-Atlas bald mit bloßem Auge sichtbar: "Einmalige Gelegenheit"
Der kosmische Besucher stammt aus den äußersten Weiten unseres Sonnensystems und wird von Deutschland aus bald mit bloßem Auge gut beobachtbar sein: Der Komet Tsuchinshan-Atlas - auch C/2023 A3 genannt - nähert sich zurzeit der Erde. Nach einer partiellen Mondfinsternis im September wartet im Oktober damit ein neues Himmels-Highlight.
Noch sei seine Beobachtung von Deutschland aus eher etwas für versierte Hobby-Astronomen, betont Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg. Ab Beginn der Woche und bis zum Wochenende könnten sie den Himmelskörper im Osten kurz vor Sonnenaufgang erspähen, wobei die Sicht von Tag zu Tag besser wird.
Ab Mitte Oktober: Komet C/2023 A3 am Himmel erkennbar
Etwa ab Freitag, dem 11. Oktober sollte der Besucher von Deutschland aus mit bloßem Auge gut erkennbar sein - dabei sollte man in der Abenddämmerung freie Sicht nach Westen haben, möglichst von einem dunklen Standort aus. Weil der Komet gerade die Sonne passiert habe und daher viel Material verdampfe, könnte sein Schweif besonders ausgeprägt sein, erläutert Liefke.
Am besten dürfte der Anblick im Zeitraum vom 12. bis 14. Oktober sein. Am 13. erreicht die Bahn des Kometen ihren erdnächsten Punkt mit etwa 70 Millionen Kilometern Abstand - das entspricht knapp der halben Entfernung der Erde zur Sonne.
Ab November lasse sich der Besucher vermutlich nicht mehr mit bloßem Auge erkennen. Wie gut die Beobachtbarkeit tatsächlich sein wird, lasse sich allerdings nicht völlig sicher vorhersagen, betont Liefke. Tipps zur Beobachtung hat auch die Vereinigung der Sternfreunde zusammengetragen.
Kometen-Beobachtung dürfte "einmalige Beobachtungs-Gelegenheit" sein
Entdeckt wurde Tsuchinshan-Atlas Anfang 2023 - der Name stammt von den Teleskopanlagen in China und Südafrika, die ihn zuerst erspäht hatten. Der Himmelskörper zählt zu den nicht-periodischen Kometen, die - wenn überhaupt - erst nach längeren Zeiträumen wieder in Erdnähe kommen. "In absehbarer Zeit wird Tsuchinshan-Atlas wohl nicht wiederkehren", sagt Liefke. Es dürfte also eine einmalige Beobachtungs-Gelegenheit bleiben.
Der Besucher stammt demnach aus der Oortschen Wolke, einer kugelförmigen Ansammlung von Objekten am äußersten Rand des Sonnensystems. Eine vergleichbare Helligkeit wie Tsuchinshan-Atlas hatte zuletzt im Sommer 2020 der Komet Neowise (C/2020 F3).