Der beliebte Renault Zoe würde mit einem Mängelschnitt von 5,7 Prozent im letzten Drittel landen. Neben defekten oder falsch eingestellten Scheinwerfern hat der Zoe überdurchschnittlich häufig Mängel an den Achsaufhängungen. Am schlechtesten schneidet in dem Quartett der Tesla Model S ab. Mit einer Mängelquote von 10,7 Prozent fällt jeder zehnte Tesla Model S durch die erste Hauptuntersuchung und landet damit ebenfalls im letzten Drittel der 128 Verbrenner. Hinter dem Tesla würden nur noch der Dacia Duster und der Dacia Logan rangieren. Neben Mängeln am Nebellicht und am Abblendlicht machen dem Model S bei der HU vor allem Probleme mit den Querlenkern zu schaffen.
Typisch Mängel bei E-Fahrzeugen
"Probleme mit den Bremskomponenten sind typisch für E-Fahrzeuge, da sie im Vergleich zu Verbrennern deutlich seltener benutzt werden und deshalb häufiger korrodieren", sagt Bühler.
Grund sei die Rückgewinnung der Bremsenergie (Rekuperation), wenn die Fahrer*innen den Fuß vom Gaspedal nehmen und das E-Fahrzeug automatisch verzögert.
Bühler rät: "Besitzer*innen von E-Autos sollten die Bremsen möglichst bei jeder Fahrt betätigen und diese regelmäßig warten."
Das sind die Prüfpunkte
Die Vorschriften zur Hauptuntersuchung enthalten einzelne Untersuchungspunkte, die es erlauben, die Verkehrssicherheit von E-Autos zu kontrollieren. "Für Elektrofahrzeuge gibt es bei der HU Prüfvorgaben, die von den Sachverständigen berücksichtigt werden", sagt Bühler. Darüber hinaus stehen den Prüfer*innen fahrzeugbezogene Prüfhinweise zur Verfügung.
Bei Elektroautos werden zum Beispiel die Befestigung der Hochvolt-Batterie, der Zustand der Isolierungen sowie der Leitungen, Anschlüsse und Stecker überprüft. Sofern das Ladekabel vorhanden ist, wird das leichte Einstecken und Abziehen des Steckers vom Ladekabel geprüft. Kontrolliert wird auch die Funktion der Wegfahrsperre bei angeschlossenem Ladekabel.
"Das Ladekabel selbst wird bisher nicht geprüft, weil es dafür keine Mitführpflicht gibt", sagt Bühler. "Eine Mitführpflicht für Ladekabel müsste erst gesetzlich verankert werden, bevor diese bei der HU geprüft werden können." Die Batterie als eine der wichtigsten Komponenten von E-Autos wird aktuell lediglich einer sachverständigen Sichtprüfung unterzogen.