Olivenöl gehört wohl in fast jedem Haushalt zur Standardausstattung. Der Olivenöl-Test der Stiftung Warentest zeigt, dass die Qualität des Öls gesunken ist. Kann das zum Problem werden?
Die Stiftung Warentest hat in einem Test 23 Olivenöle geprüft und festgestellt, dass die Qualität insgesamt gesunken ist. Sechs der getesteten Öle fielen durch, vier wurden als "gut" bewertet.
Die Preise für Olivenöl haben sich seit Oktober 2022 teilweise fast verdoppelt, was auf gestiegene Kosten, schlechte Olivenernten und eine geringere Produktion in der EU zurückzuführen ist. Dies hängt eng mit der Erderwärmung zusammen. Olivenöl hat jedoch gesundheitliche Vorteile, wie die Senkung des Blutfettspiegels.
Was wurde getestet?
Stiftung Warentest hat in seinem Olivenöl-Test insgesamt 23 Olivenöle getestet. Erstmals waren unter den Ölen auch vier Brat-Olivenöle. Die Ergebnisse: 6 der Öle fallen durch, etliche weitere sind mittelmäßig. Aber der Test konnte auch Testsieger krönen. Vier Öle erhalten die Note "gut", darunter drei Bio-Produkte. Darunter nicht nur Nativ-Extra-Öle, die Stiftung Warentest geschmacklich überzeugen können, sondern auch hitzebeständige Brat-Olivenöle. Insgesamt fällt der Test also gemischt aus und die Bewertungen reichen von "gut" bis "mangelhaft".
Im Test sind nicht nur günstige Eigenmarken von Lidl, Aldi, Rewe und Edeka, sondern auch bekannte Markenprodukte, unter anderem von Bertolli und Filippo Berio. Preislich bewegen sich die Öle zwischen 7,95 und 46 Euro pro Liter. Doch was genau hat Stiftung Warentest bei den Ölen geprüft?
Natives Olivenöl gehört zu den am meisten gefälschten Lebensmitteln in der EU. Aus diesem Grund hat Stiftung Warentest zunächst geprüft, ob auch drin ist, was draufsteht. Wurden eventuell andere Pflanzenöle untergemischt? Wurden schlechte Qualitäten in das Olivenöl gemischt, und stimmen die Herkunftsangaben für konkrete Länder? Außerdem hat Stiftung Warentest die Sensorik geprüft. Hierfür hat sie ein amtlich anerkanntes Panel mit extra ausgebildeten Verkostern beauftragt, so wie es von der EU-Olivenölverordnung vorgeschrieben wird.
Olivenöle im Test: Erkenntnisse der Stiftung Warentest
In Bezug auf den Preis stellt Stiftung Warentest fest, dass er sich beim Olivenöl seit Oktober 2022 teils fast verdoppelt hat. Diese Preisentwicklung sei in jeder Preisklasse zu beobachten. Stiftung Warentest nennt allerdings auch Gründe für die deutliche Preisveränderung. Neben allgemein gestiegenen Kosten spielen auch schlechte Olivenernten sowie eine folglich geringere Olivenöl-Produktion in der EU eine Rolle. Der letztere Grund ist eng mit der Erderwärmung verbunden. Aufgrund von extremen Dürren in Mittelmeerländern wie Süditalien, Spanien oder Griechenland produzieren Olivenbäume weniger Früchte. Weiter sind diese Früchte von einer geringeren Qualität als früher. Zukünftig sind laut Stiftung Warentest aufgrund der Klimakrise schlechte Olivenölernten häufiger zu erwarten. So wird auch der Anteil an hochwertigen Olivenölen vermutlich sinken.
Doch wie gesund ist Olivenöl eigentlich? Stiftung Warentest betont, dass Olivenöl unter den Ölen die günstigsten Ernährungseigenschaften besitzt. So besteht Olivenöl zu rund 70 % aus der einfach ungesättigten Fettsäure Ölsäure. Diese hilft dabei, das "schlechte" Cholesterin im Blut zu senken. Im Olivenöl befinden sich weiter Polyphenole, also sekundäre Pflanzenstoffe. Diese wirken sich ebenfalls gut auf die Blutfette aus. Die Deutsche Herzstiftung führt aus, dass Olivenöl zudem 10 % an mehrfach ungesättigten Fettsäuren enthält. Diese liefern dem Körper essenzielle Fettsäuren wie Linolsäure und Omega-3-Fettsäuren. Olivenöl weist überdies antioxidative, entzündungshemmende und gerinnungshemmende Eigenschaften auf.