Öko-Test: Fertiger Pizzateig im Check - welcher ist der beste?

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Der Öko-Test empfiehlt nicht alle fertigen Pizzateige.
Der Öko-Test empfiehlt nicht alle fertigen Pizzateige.
CC0 / Pixabay / felix_w

An einem stressigen Tag kann fertiger Pizzateig für ein schnelles Abendessen sorgen. Öko-Test hat verschiedene fertige Teige geprüft und konnte einen Testsieger festlegen.

Frischer, selbstgemachter Pizzateig schmeckt in der Regel am besten. Zudem weißt du genau, was drin ist. Vielleicht hast du aber nicht immer Zeit, den Teig selber zu machen.

Soll trotzdem eine leckere Pizza her, kann ein fertiger Pizzateig aushelfen. Doch wie gesund ist er überhaupt? Und welcher Fertigteig ist der Beste? Öko-Test hat verschiedene Teige genau unter die Lupe genommen. Alle Testergebnisse findest du kostenpflichtig hier.

Fertiger Pizzateig im Öko-Test: Vorsicht vor Keimen

Was ist eigentlich in dem fertigen Teig drin? Öko-Test wollte es genau wissen und prüfte verschiedenen Pizzateig gründlich. Dabei wurde auch untersucht, wie es um bedenkliche Inhaltsstoffe steht.

Insgesamt 19 Pizzateige aus verschiedenen Preiskategorien wurden von Öko-Test untersucht. Dafür wurden die Teige in unabhängige Labore geschickt, wo sie analysiert wurden. Vier der fertigen Pizzateige waren Bio-Produkte. Das Ergebnis des Tests: Vier Teige fallen durch, ein Teig erhält die Bestnote "sehr gut" und drei weitere sind "gut".

Insgesamt zeigt sich also ein gemischtes Bild. Während vier der getesteten Produkte im grünen Bereich landen, fallen andere negativ auf. Bemängelt werden unter anderem Keimbelastungen, Pestizidrückstände, umstrittene Phosphate und erhöhte Salzgehalte. Teure Produkte sind dabei nicht automatisch gut. Die bekannten Teige "Knack & Back Glutenfreier Pizzateig" oder "Henglein" erhielten beispielsweise die Note "mangelhaft". Die beste Note erhielt der Teig von Aldi Nord und Aldi Süd: der "Cucina Nobile Pizzateig". "Gut" waren außerdem der "Alnatura Pizzateig", der "Donaustrudel Frischer Pizzateig Bio" und die "Schär Gluten-Free Pizza Base".

Teils Bakterien nachgewiesen - problematisch?

In einem Labortest wurden bei zwei Fertig-Pizzateigen erhöhte Gesamtkeimzahlen festgestellt. Diese Zahlen überschreiten zwar den empfohlenen Richtwert der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie, liegen insgesamt jedoch unter dem Warnwert. Obwohl die Keimzahl noch nicht gesundheitsgefährdend ist, empfiehlt Öko-Test den betroffenen Herstellern für geringere Keimzahlen zu sorgen. Hier ziehen sie den betroffenen Teigen eine Note ab.

In anderen getesteten fertigen Pizzateigen wurde ein erhöhter Gehalt an Enterobakterien festgestellt. Der Gehalt lag über dem Richtwert. Enterobakterien sind Darmbakterien, die in erhöhter Konzentration zu Magen-Darm-Verstimmungen sorgen können. In einem Fall wurde zudem STEC entdeckt, diese sind eine Gruppe von E.coli-Bakterien, die schwere Darmentzündungen beim Menschen verursachen können.

Die angewandte Labormethode konnte nicht bestätigen, ob die gefundenen STEC-Bakterien lebendig und fortpflanzungsfähig waren oder nicht. Da Ersteres somit nicht ausgeschlossen werden kann, wertete Öko-Test den Befund zusätzlich ab. Darüber hinaus ist das Labor auf eine erhöhte Menge Bacillus cereus gestoßen, die abermals über dem festgelegten Richtwert, aber unter dem Warnwert liegt. Gemäß dem Bundesinstitut für Risikobewertung können diese Keime beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen auslösen. Um dich vor den Keimen zu schützen, solltest du den Pizzateig unbedingt immer gut durchbacken. Iss ihn am besten nie roh. Sobald der Teig im Ofen ist, solltest du zudem deine Hände gründlich waschen.

Pestizide, Phosphate und Salz: Weitere Kritikpunkte von Öko-Test

Bei der Prüfung von fertigen Pizzateigen fielen im Labor außerdem Rückstände von Pestiziden und Wirkverstärkern auf. Die gefundene Konzentration ist zwar nur gering und deshalb nicht akut giftig, jedoch ist Öko-Test zufolge nur wenig über die Wechselwirkungen von mehreren Pestiziden oder Wirkverstärkern bekannt. Aufgrund dieser Unsicherheit wertet Öko-Test Produkte, die Spuren mehrerer dieser Substanzen enthalten, ab. Von diesem Fall betroffen sind insgesamt drei Fertig-Pizzateige im Test. Besonders bedenklich ist einer davon, der zusätzlich das als Nervengift gegen Insekten eingesetzte Deltamethrin enthält. Dieses Pestizid gefährdet nicht nur Insekten, sondern auch wichtige Bestäuber wie Bienen. Deshalb wird es vom Pestizid Aktions-Netzwerk Germany als "hochgefährlich" eingestuft.

In den meisten getesteten Fertig-Pizzateigen steckten überdies Phosphate. Dies sieht der Öko-Test als sehr kritisch an. Zwar ist Phosphat an sich beispielsweise wichtig für den Aufbau der Knochen, jedoch kann ein Überschuss davon den Nieren schaden. Laut Öko-Test ließen sich die oft als Backtriebmittel verwendeten Phosphate im Teig leicht ersetzen. Unbedenkliche Backtriebmittel wären beispielsweise Weinstein oder eine Natron-Zitronensäure-Kombination.

Zuletzt ist es die Menge an Salz, die Öko-Test an fast allen Produkten kritisiert. Der menschliche Körper braucht zwar Salz für ein funktionierendes Muskel- und Nervensystem, allerdings empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ein Maximum von sechs Gramm am Tag. Konsumierst du übermäßig viel Salz, erhöht das dein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kann den Blutdruck steigern. Öko-Test orientiert sich hier an einer Regel zum Verbraucherschutz aus Finnland. Alle fertigen und halbfertigen Lebensmittel müssen hier einen Warnhinweis tragen, wenn der Salzgehalt mehr als 1,1 Gramm beträgt. Höhere Salzgehalte wertet Öko-Test dementsprechend ab. Es gab nur ein Produkt, bei dem in Bezug auf das Salz keine Abwertung stattfand.

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