Regelmäßiges Backup für den PC, Notebook und Smartphone ist eine unabdingbare Sicherheitsvorkehrung. Welche Software dafür leistungsfähig ist, zeigt der IT-Test der Stiftung Warentest.
Kontakte und digitale Gehaltsabrechnungen, kostbare Erinnerungsfotos, wichtige Mails: Geht die Festplatte des Laptops kaputt oder wird das Smartphone geklaut, sind die darauf gespeicherten Daten erst einmal weg. Wer regelmäßig Backups macht, also seine Daten sichert, kann in so einer Situation die Daten wieder herstellen. Dazu brauchst du in jedem Fall eine Backup-Software.Doch welche ist die Beste? Reichen die kostenlosen Sicherungen der Betriebssysteme? 18 Backup-Programme hat die Stiftung Warentest untersucht, acht für Desktop-Computer und 10 für Smartphones. Dabei war Software für Windows, MacOS (Desktop-Betriebssystem von Apple), Android und iOS (also für iPhones). Nur wenige sind "gut", zwei sind sogar "mangelhaft". Die vollständigen Testergebnisse kannst du downloaden (Preis: 4,90 Euro).
Welche Punkte standen auf dem Prüfstand?
Stiftung Warentest hat 18 verschiedene Backup-Software unter die Lupe genommen, darunter die für Windows, MacOS (Desktop-Betriebssystem von Apple), Android und iOS (also für iPhones). Getestet wurden acht Programme für Desktop-Computer und zehn für Smartphones, die laut Testbericht nach einer Internetrecherche exemplarisch ausgewählt worden sind.
Das waren die Bewertungskriterien: Die Stiftung Warentest hat beurteilt, wie gut die Produkte Daten sichern und wiederherstellen. Zudem spielten die Funktionsvielfalt,Bedienung und Komfortfunktionen sowie der Kundensupport bei der Bewertung eine Rolle. Bei der Software für Desktop-Computer ging es außerdem um Mängel in den AGB, bei den Smartphone-Apps um den Basisschutz persönlicher Daten.
Besonders interessant sind die kostenlosen Softwareprogramme. Völlig ohne Kosten geht es auch bei diesen nicht: Bei einigen Varianten musst du als Nutzer für eine Erweiterung des Speicherplatzes bezahlen. Wie haben die Gratis-Programme abgeschnitten?
PC-Programme: Ist die kostenlose Sicherung-Software bei Windows und Apple empfehlenswert?
Bei den Windows-Desktop-Computern ging es um die ins Betriebssystem integrierte und ohne Extra-Kosten funktionierende Funktion "Microsoft Sichern und Wiederherstellen (Windows 7)" mit Windows 11. Sie erhielt das Testurteil "befriedigend". Im Testfeld waren zusätzlich die kostenpflichtige Backup-Software von Acronis (Preis: ca. 65 Euro pro Jahr), EaseUs (Preis: ca. 57 Euro pro Jahr), O&O:Diskimage 19 Pro (Preis: ca. 70 Euro pro Jahr) und Ashampoo (Preis: ca. 16 Euro pro Jahr). Die Software von Acronis erhielt als einzige der Programme die Note "gut" - du findest das Testsieger-Tool Acronis Cyber Protect Home Office Advanced unter anderem bei Amazon*.
Die Übrigen schnitten allesamt nur mit "befriedigend" im Test ab. Das Test-Team schreibt: "Daten sichern und wiederherstellen klappte hervorragend im Test." Die Backup-Software von EaseUs ist allerdings noch flotter unterwegs. Cloud-Backups für Windows bieten nur Acronis und EaseUs. Bei Ashampoo kommen die Kosten für den Cloudspeicher noch hinzu. Beim Kundensupport überzeugten Acronis, Apple und Microsoft, wobei die Stiftung Warentest Fragen per Telefon, E-Mail und Chat stellten.
Für die Desktop-Computer mit MacOS läuft das Gratis-Programm unter dem Namen "Apple Time Machine". Es schneidet mit der Gesamtnote "befriedigend" ab. "Microsoft Sichern und Wiederherstellen" und "Apple Time Machine" haben ihre Backup-Software ins Betriebssystem integriert. Auch hier gibt es weitere Anbieter: Acronis:Cyber Protect Home Office Advanced (Preis: ca. 65 Euro pro Jahr) schafft die Note "gut" mit seiner Backup-Software. EaseUs:Todo Backup for Mac (Preis: ca. 34 Euro pro Jahr) ein "befriedigend". Auffällig ist, dass bei allen kostenpflichtigen Programmen die Preise stark schwanken.
Datensicherung bei Android-Smartphones
Und so beurteilt Stiftung Warentest die kostenlosen Apps beim Smartphone. Die Datensicherung auf Android-Smartphones ist kostenlos und in das Betriebssystem integriert. Diese Aufgabe übernimmt "Google: Sicherung". Sie schneidet mit der Gesamtnote "gut" ab. Nach Angaben der Stiftung Warentest sind 15 Gigabyte Cloud-Speicher kostenlos, für eine Erweiterung musst du dann bezahlen.
Neben diesen Apps finden sich im Test noch ein paar weitere Smartphone-Anwendungen (zum Beispiel Acronis:Mobile und Nero:BackltUP), die nur auf den ersten Blick kostenlos sind. Sie sind jedoch laut Stiftung Warentest nur in Verbindung mit einem kostenpflichtigen Desktop-Programm zu nutzen.
Die Backup-Software für Android Smartphones von Rerware:MyBackup Pro (Preis: ca. 7 Euro pro Jahr) und Genie9:G Club Backup (Preis: ca. 23 Euro pro Jahr) sind kostenpflichtig, schafften aber trotzdem nur "ausreichend" im Test. Durchgefallen ist R. Solutiions:Handy sichern wiederherstellen (Preis: ca. 18 Euro pro Jahr) mit der Note "mangelhaft".
Das Backup bei iOS
Bei den Smartphones mit iOS – also iPhones – ist das "Apple iCloud-Backup" in das Betriebssystem integriert und deshalb grundsätzlich kostenlos. Es erhielt die Gesamtnote "gut". Laut Testbericht haben Nutzer dabei fünf Gigabyte kostenlos nutzbaren Cloud-Speicher.
Darüber hinaus ist die App "Google Drive" für iOS-Smartphones in den Test mit aufgenommen und insgesamt mit "gut" bewertet. Sie bietet laut Testreport 15 GigabyteCloud-Speicherplatz kostenlos. Die Backup-Software von Acronis:Mobile ist in diesem Fall ebenfalls kostenlos und erhielt die Note "gut".
Dagegen fiel die iOS-Backup-Software von Genie9:G Cloud Backup (Preis: ca. 23 Euro pro Jahr) mit der Note "mangelhaft" glatt durch. Das Test-Team fand eine Sicherheitslücke: "Die Daten werden ohne Transportverschlüsselung auf die Server des Anbieters übertragen, sodass Daten abgegriffen werden können."
Fünf Tipps fürs Backup
Datensicherung ist wichtig, deshalb gibt die Stiftung Warentest fünf Tipps für eine gute Backup-Strategie. Drei-zwei-eins Regel: Gleich dreimal solltest du Daten sichern: als Erstes als "Original" direkt auf dem Laptop, PC oder Smartphone. Und zweimal als zusätzliche Sicherungskopie. Wichtig ist, dass dies unterschiedliche Speichermedien sind (Festplattenlaufwerk, Cloud-Speicher). Regelmäßig sichern: mindestens wöchentlich, besser täglich. Über den Cloud-Speicher oder dauerhaft angeschlossene Festplatte oder Netzwerkspeicher geht das komfortabel.
Speicherplatz sparen: Filme und Musikvideos brauchen viel Speicherplatz, lassen sich aber vom Backup ausschließen. Sparsam mit den Daten umzugehen spart Geld: Kleine Festplatten und Cloud-Speicher sind günstiger als große. Daten verschlüsseln: Da es um viele persönliche Daten geht, bietet es sich an, verschlüsselt zu speichern. Dazu muss der Passwortschutz eingeschaltet sein. Ohne Passwort ist das Backup wertlos.
System wiederherstellen: Ist das System wiederherzustellen, beispielsweise weil die Festplatte kaputt ist, schlägt die Stiftung Warentest vor, ein Rettungsmedium einzusetzen. Das lässt sich via Backup-Programm auf einem USB-Stick erstellen. Dass es bei der Datensicherung noch viel zu tun gibt, zeigte eine Befragung des Digitalverband Bitkom: Danach erstellt nur knapp die Hälfte regelmäßig Sicherheitskopien von Daten auf dem Computer oder Smartphone. Das ist wirklich verbesserungsfähig.
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