Rente in Deutschland in Zahlen: Durchschnittsrente, Rentenalter & mehr

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Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hat ihren Jahresbericht vorgelegt. Wir haben die wichtigsten Zahlen und Fakten für euch.

Die gesetzliche Rente in Deutschland bereitet vielen Bürgern Sorge, das Vertrauen sinkt. Das zeigte zuletzt auch eine Umfrage unserer Redaktion. Zwar plant die Bundesregierung, mit Maßnahmen wie der Aktivrente, der Ausweitung der Mütterrente oder der Frühstartrente entgegenzusteuern - Experten befürchten jedoch, dass die Initiativen nur "geringe Effekte" haben werden.

Aber wie steht es um die Rente aktuell wirklich? Der Jahresbericht der Deutschen Rentenversicherung (DRV) liefert Einblicke. Er zeigt: Die durchschnittliche Rente in Deutschland betrug im Jahr 2024 1.154 Euro - und damit leicht mehr als noch im Vorjahr. Auffällig: Mit 955 Euro bekommen Frauen immer noch deutlich weniger als Männer. Für sie liegt die Durchschnittsrente bei 1.405 Euro.

Rentenversicherung liefert Jahresbericht - und gibt sich optimistisch

Insgesamt verzeichnete die Rentenversicherung dem Bericht zufolge Einnahmen von 402,0 Milliarden Euro und damit ein Plus von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - aber auch die Ausgaben sind gestiegen. So stiegen die Ausgaben der Rentenversicherung dem Jahresbericht zufolge gegenüber 2023 um 6,1 Prozent auf 402,8 Milliarden Euro. Die Deutsche Rentenversicherung bezeichnet die Situation als stabil.

Für Rentner habe sich die Situation nach der Meinung von Uwe Hildebrandt, alternierender Vorsitzender der Bundesvertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund, "deutlich verbessert". Das macht er an zwei Veränderungen fest: Zum einen an dem aktuellen Rentenwert, der zum 1. Juli 2024 bundesweit auf 39,32 Euro gestiegen ist. Und auch in Bezug auf die Erwerbsminderungsrenten seien erhebliche Verbesserungen für Rentner umgesetzt worden. Das sind die wichtigsten Zahlen aus dem Jahresbericht im Überblick:

  • Renteneintrittsalter: 64,7 Jahre (2023: 64,4 Jahre)
  • Durchschnittliche Rente: 1.154 Euro (2023: 1.102 Euro) 
    • Für Männer: 1.405 Euro (2023: 1.348 Euro)
    • Für Frauen: 955 Euro (2023: 908 Euro)
  • Gesamteinnahmen der Rentenversicherung: 402,0 Milliarden Euro (+5,6 Prozent)
    • Beitragseinnahmen: 305,9 Milliarden Euro (2023: 289,7 Milliarden Euro)
  • Gesamtausgaben der Rentenversicherung: 402,8 Milliarden Euro (+ 6,1 Prozent)
  • Anzahl der Rentner: 21,4 Millionen 
  • Anzahl der Rentenneuzugänge 2024: 1,8 Millionen
  • Anzahl der Versicherten gesamt: 58,5 Millionen
    • ... ohne Rentenbezug: 33 Millionen
  • Forderungen an aktuelle Bundesregierung: Diese zwei Renten-Reformen braucht es laut DRV dringend

    Auch bei den Versicherungszeiten von Frauen hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan: Bei Beginn der Altersrente im Jahr 2004 kamen Frauen laut der DRV durchschnittlich auf 26,3 Versicherungsjahre - 2024 lag der Schnitt nun bereits bei 37,7 Jahren. "Ein wichtiger Grund für den Anstieg ist besonders die erhöhte Erwerbsbeteiligung westdeutscher Frauen - wobei diese weiterhin deutlich geringer ausfällt als bei den ostdeutschen Frauen", heißt es im Bericht.

    Einige Vorhaben in Bezug auf die Rente seien mit dem vorzeitigen Aus der Ampelregierung im vergangenen Jahr ausgeblieben - so beispielsweise das Rentenpaket II und das Vorhaben der Einführung einer obligatorischen Altersvorsorgepflicht für Selbstständige. Letzteres sollte laut Hildebrandt unbedingt von der aktuellen Regierung angegangen werden: "Für viele Selbstständige droht das Risiko der Altersarmut, diese vorhandene Sicherungslücke im Alterssicherungssystem muss geschlossen werden", betont er.

    Heribert Jöris vertritt als alternierender Vorsitzender der Bundesvertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund die Seite der Arbeitgeber. Er fordert von der aktuellen Regierung eine "finanziell nachhaltige, verlässliche und sozial ausgewogene Rentenpolitik, die paritätisch die Interessen der Rentenbeziehenden als auch der Beitragszahlenden im Blick hat." Das bedeute neben der Stärkung der Liquidität der Rentenversicherung auch eine Neuordnung der Bundeszuschüsse, wie sie bereits mit dem nicht verabschiedeten Rentenpaket II vorgesehen wäre. 

    Vorschaubild: © Thomas Banneyer/dpa